Netzausbau: Kosten und Notwendigkeit

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Ausbau des Stromnetzes

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Der Netzausbau ist ein entscheidender Faktor damit die Energiewende gelingt. Einerseits zeigt sich heute, dass die Energiewende schwierig zu gestalten und recht teuer ist. Dabei ist der Netzausbau ein gewaltiger Kostenfaktor. Andererseits ist die Energiewende sowohl ökologisch als auch politisch von herausragender Bedeutung.

Kosten des Netzausbaus

Im Zuge der Energiewende benötigt Deutschland mehr „Stromautobahnen“ und zusätzlich muss das Verteilernetz um etwa 193.000 Kilometer Leitungstrassen erweitert werden. Zum Thema legte die Deutschen Energieagentur (Dena) eine Studie vor, die sich mit dem Netzausbau auf dem niedrigen Spannungslevel – sinnbildlich vergleichbar mit den Orts- und Landstraßen – beschäftigt. (Link zur Studie)

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Ergebnis dieser Studie zum Netzausbau ist, dass dieser in entscheidendem Maße vom Ausbau der erneuerbaren Energien abhängig ist. Der Netzentwicklungsplan der Regierung sieht gegenwärtig bis zum Jahr 2030 den Neubau von 135.000 Kilometern kommunaler und regionaler Stromtrassen vor. Darüber hinaus sollen 21.000 Kilometer Stromtrasse umgebaut werden. In den kommenden Jahren bis 2030 ergeben sich demnach Kosten für den Netzausbau von etwa 27,5 Milliarden Euro. Über die Netzentgelte auf den Stromrechnungen sind diese Kosten von den Verbrauchern zu schultern.

Netzausbau: Die Ziele der Länder

Setzen sich die Bundesländer mit ihren Vorstellungen zum Ökostrom durch, müssen sogar mehr als 193.000 Kilometern Stromleitungen neu installiert und 25.000 Kilometer nachträglich umgebaut werden. Dabei entstünden dann Gesamtkosten von 42,5 Milliarden Euro. Diese gewaltigen Kosten ließen sich allerdings um 20 Prozent auf etwa 34 Milliarden Euro reduzieren, wenn technische Innovationen greifen oder Markteingriffe realisiert werden. Die Dena-Studie führt diesbezüglich unter anderem den „netzgetriebenen Einsatz von Speichern“ und die Konstruktion „steuerbarer Ortsnetzstationen“ auf.

Die Kosten des Netzausbaus für den Bund

Will man die deutschlandweiten Effizienzziele ganz konsequent erreichen, fallen die Kosten für den Netzausbau noch höher aus. Bei niedrigem Eigenverbrauch des Konsumenten, beispielsweise durch den Einsatz besonders effizienter Haushaltsgeräte, fällt den Angaben nach ein bedeutender Anteil dezentral produzierten Ökostroms zum weiteren Abtransport an. Dabei bezieht sich die Dena-Studie auf Hoch-, Mittel- und Niederspannungsleitungen mit 230 bis höchstens 110.000 Volt. Sie liegen unterhalb des Höchstspannungsnetzes im Bereich von 380.000 Volt. Im Bereich der Mittel- und Hochspannungsleitungen ist der Ausbaubedarf besonders hoch. Auf der Mittelspannungsebene müssen bis zu 24 Prozent und auf der Hochspannungsebene bis etwa 19 Prozent neu gebaut werden.

Gründe für die Notwendigkeit des Netzausbaus

Die Studie der Deutschen Energieagentur charakterisiert Deutschlands Energiewende als „Umkehrung der vorherrschenden Verhältnisse“. Die Stromleitungen hatten bis dato die Aufgabe, den Strom von der Ebene der Höchstspannungen herunter auf die untergelagerten Verbraucherebenen zu bringen. Weil jetzt Strom auf niedrigen Spannungsebenen aus Windkraft- und Solaranlagen eingespeist wird und nachfolgend auf die Höchstspannungstrassen hochtransformiert werden muss, dreht sich die Fließrichtung des Stroms um.

Dazu fehlen allerdings bisher die Kapazitäten. So müssen jetzt schon immer wieder Windparks abgeschaltet werden, weil der erzeugte Strom nicht abtransportiert werden kann. So könnte sich ein Akzeptanzproblem aufbauen. Andererseits werden die hohen Kosten über 17 Jahre verteilt und somit keine signifikant höheren Belastungen für die Verbraucher generiert. Vielmehr präferiert die Studie zum Netzausbau die Verteilernetze. Um ökonomischen Nachteilen der Netzbetreiber entgegen zu wirken, muss demnach der rechtliche Rahmen angepasst werden.

Während der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) die Studienergebnisse begrüßt, weil sich die Kosten für den Netzausbau im überschaubaren Rahmen bewegen, wirft die Partei der Grünen den Machern der Studie „dramatisierte Kosten“ für den Netzausbau vor. Den Berechnungen der grünen Bundestagsfraktion zufolge liegen die 1,5 bis 2,3 Milliarden Euro jährlich anfallenden Kosten für den Netzausbau im Bereich der ehedem aufgewendeten Summen für die allgemeine Unterhaltung der Verteilnetze.

Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

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