Einem Bericht der Bundesnetzagentur zufolge wird es beim Bau der Stromleitungen, die Windstrom von Nord- und Ostdeutschland in die Industriezentren in Süddeutschland transportieren sollen, zu einer Verzögerung von mehreren Jahren kommen. Ursprünglich sollte die Infrastruktur im Jahr 2022 stehen, wenn im Süden die letzten Atomkraftwerke vom Netz gehen. Doch Zugeständnisse an Trassengegner werfen den Zeitplan um Jahre zurück und gefährden die Energiewende.
Erdkabel statt ungeliebter Überlandleitungen verteuern die Energiewende
Um Widerständen aus der Bevölkerung entgegenzukommen, wurde im Jahr 2015 beschlossen, statt der geplanten großen Stromtrassen teilweise unterirdische Kabel zu verlegen. Besonders Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hatte sich gegen „Monstertrassen“ und hohe Strommasten in Bayern ausgesprochen. Doch Erdkabel sind nicht nur wesentlich teurer, sondern führen auch zu starken Verzögerungen, da die bereits fertigen Pläne für Überlandleitungen wieder über den Haufen geworfen werden mussten. Aufgrund der nötigen Umplanungen werden Trassen und Erdleitungen statt wie geplant 2022 nun erst 2025 fertig, darunter auch die SuedLink-Trasse, die von Norddeutschland über Bayern nach Baden-Württemberg führt und sozusagen die Hauptschlagader der Energiewende darstellt. Dieselbe Verzögerung gibt es beim „Südostlink“ von Sachsen-Anhalt nach Bayern. Nach Angaben der Netzbetreiber steht selbst eine Fertigstellung bis 2025 auf der Kippe.
Die Kosten für Netzeingriffe trägt der Stromkunde
Schon jetzt müssen Windparks im Norden teilweise abgeregelt werden, weil der erzeugte Strom nicht abtransportiert werden kann. Um einen Blackout zu verhindern, müssen Netzbetreiber in diesen Fällen eingreifen – und in Süddeutschland muss währenddessen Strom aus Österreich zugekauft werden. Die Kosten dafür gehen in die Milliarden und werden vom Stromkunden getragen. Der Chef der Bundesnetzagentur Jochen Homann verteidigte dennoch die Entscheidung für mehr Erdkabel gegenüber dpa: „Erdkabel können uns helfen, Akzeptanz für den Netzausbau zu schaffen. Das Erdkabelgesetz verzögert den Netzausbau daher nicht, es macht ihn erst möglich“, sagte er.
Quellen / Weiterlesen:
Bundesnetzagentur will Energiewende mit Erdkabeln | WAZ.de
Netzausbau nach dem Atomausstieg – Erdverkabelung verschlingt Milliarden | Deutschlandfunk
Energie: Stromtrassen kommen nicht vor 2025 nach Bayern – Nachrichten Bayern | Augsburger Allgemeine
Bildquelle: © Rike / pixelio – www.pixelio.de
Man fragt sich, was in dem Hirn von diesem Seehofer vor sich geht.
Erst will er bei seiner geliebten Kernkraft bleiben. Aber Endlager in Bayern? Nie und nimmer! Typischer Trittbrettfahrer á la St. Florian.
Und was fällt ihm zur Energiewende ein? Gaskraftwerke… Wieder fossil, und den Gewinn steckt Putin in die Tasche.
Und sonst? Biogas. Oh mein Gott, wann versteht er endlich, dass Brot nicht in den Tank gehört? Mit Solarzellen ließe sich die 20-fache Energie pro Fläche erzielen. Oder anders: 95% der Fläche könnte renaturiert werden oder der Nahrungsmittelversorgung dienen.
Und jetzt? Jetzt wird die Energiewende auf Jahre verzögert und um Milliarden teurer.
Und dann plärrt er sicher wieder rum, wie teuer die Energiewende denn sei.
Er steckt sicher auch hinter der Schweinerei, dass Windkraftwerke nur noch von Großkonzernen aufgebaut werden darf.
Nachdem vorher Offshore-Windparks gefördert wurden, die auch nur Großfirmen errichten können. Und die doppelt so teuren Strom liefern wie Onshore.
Merkt Ihr was? Energiewende ist teuer. Jetzt wissen wir auch, warum.
Von den Unseligen Ausnahmen gerade für die Industrie, die den meisten Strom verpulvert, ganz abgesehen.
Der Fehler ist nicht, dass jetzt Erdkabel verlegt werden sollen, sondern dass man diese nicht von Anfang an projektiert hat. Allerdings frage ich mich immer wieder, warum die Autobahntrassen nicht stärker einbezogen werden – dort wären Freileitungen akzeptabel.