Energiewende: höhere Akzeptanz im Norden von Deutschland

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akzeptanz-energiewende-umfrage

akzeptanz-energiewende-umfrageDie große Mehrheit der Deutschen steht der Energiewende nach wie vor aufgeschlossen gegenüber. Die Akzeptanz ist dabei im Norden höher als im Süden des Landes, ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Unterschiede gibt es auch bei den verschiedenen Altersgruppen. Die Umfrage wurde vom Cluster Erneuerbare Energien Hamburg in Auftrag gegeben und sollte sowohl die Einstellung der Deutschen zur Energiewende im Allgemeinen als auch beispielsweise zur Akzeptanz von Windstrom oder der Errichtung von Stromtrassen untersuchen.

Erneuerbare Energien sind wichtiger Wirtschaftsfaktor im Norden

Die Ergebnisse: Drei Viertel der Befragten gaben an, den nach Fukushima beschlossenen Ausstieg aus der Atomkraft und den Ausbau der erneuerbaren Energien weiterhin zu befürworten. Mit 80 Prozent war die Zustimmung in den nördlichen Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein besonders hoch – dort spielen die erneuerbaren Energien mittlerweile auch wirtschaftlich eine wichtige Rolle. In Süddeutschland hingegen gaben nur 72 Prozent der Befragten an, die Entscheidung immer noch für richtig zu halten. Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg, erklärt diesen Unterschied damit, dass die Menschen im Norden die Vorteile der Energiewende im direkten Umfeld erfahren könnten. Im Süden reagierten die Menschen unter anderem sensibler auf die Kostendebatte.

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Unterschiede zeigten sich auch bei der Akzeptanz von Windparks im unmittelbaren Umfeld: 75 Prozent der Befragten im Norden haben kein Problem mit Windrädern, im Süden sind es 71 Prozent. Auch würde 60 Prozent der Norddeutschen gern regional produzierten Strom beziehen, während der Anteil in Bayern und Baden-Württemberg bei 55 Prozent liegt. Für 42 Prozent der Befragten dort spielt es überhaupt keine Rolle, woher ihr Strom kommt. Jan Rispens erklärt dies damit, dass im Norden Windkraftanlagen zum Landschaftsbild gehörten und der Wunsch, grünen Strom von diesen Anlagen zu beziehen in diesen Regionen entsprechend stärker ausgeprägt sei.

Höhere Akzeptanz der Windkraft bei Jüngeren

Insgesamt sind die 18 bis 29jährigen aufgeschlossener, was die Errichtung von Windkraftanlagen im eigenen Wohnumfeld angeht. 83 Prozent hätten damit kein Problem, wie die Umfrage zeigt. Dasselbe gilt für den Bau von Stromtrassen, hier liegt die Zustimmungsrate immer noch bei 60 Prozent, während die Akzeptanz bundesweit nur bei 52 Prozent liegt – ohne Unterschiede zwischen Nord und Süd. Dabei hängt das Gelingen der Energiewende entscheidend vom Bau neuer Stromtrassen ab, um den im Norden produzierten Windstrom dorthin transportieren zu können, wo er verbraucht wird. Hier sind laut Rispens vor allem Bürgerdialog und Aufklärung nötig.

Quellen / Weiterlesen:
Leichtes Nord-Süd-Gefälle bei Akzeptanz der Energiewende – IWR
Forsa-Umfrage zur Akzeptanz der Energiewende: Windkraft? Ja bitte! – N24
Bildquelle: © FW-Fotografie / pixelio – www.pixelio.de

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