NIO kündigt Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland an. In Zukunft sollen Elektroautofahrer ganz ohne Laden problemlos von Hamburg bis Südtirol fahren können, indem sie ihre leeren Batterien an PSS tauschen. Aktuell sind die Power Swap Station in Dorsten und Emsbüren im Bau. An den Standorten Großburgwedel, Waldlaubersheim, Ulm und Regensburg haben die Bauvorbereitungen bereits begonnen.
Power Swap Station in Dorsten und Emsbüren im Bau
Bei NIO handelt es sich um ein internationales Unternehmen für Premium-Elektrofahrzeuge, das momentan den Ausbau seiner NIO-Power-Infrastruktur in ganz Deutschland vorantreibt. Aktuell befinden sich die Power Swap Stations (PSS) in Dorsten (Nordrhein-Westfalen) und Emsbüren (Niedersachsen) im Bau. Doch der Ausbau geht im ganzen Land voran, denn auch an den Standorten Waldlaubersheim an der A61 (Rheinland-Pfalz), Ulm (Baden-Württemberg), Großburgwedel (Niedersachsen) und Regensburg (Bayern) sind die Bauvorbereitungen im Gange. Hier sollen Elektroautofahrer in nur rund 5 Minuten ihre leere Batterie gegen eine neue tauschen können.
NIO Power Ladeinfrastruktur – von Emsbüren bis Ulm – Quelle: NIO Deutschland GmbH
Ziel ist es, den NIO-Nutzern auf der gesamten Strecke von Norden bis Süden und von Westen nach Osten eine reibungslose Fahrt ganz ohne Laden zu ermöglichen. Kurzum: Sie können über die gesamte Strecke im PSS-Netzwerk ihre Batterie an den Tauschstationen wechseln. Dies ist besonders bei hohen Auslastungen des Ladenetzwerks vorteilhaft, um lange Wartezeiten zu umgehen.
Infrastruktur von Norden nach Süden und Osten nach Westen
Die PSS in Emsbüren ist derzeit die nördlichste Batteriewechselstation innerhalb des NIO-Netzwerks in Deutschland. Die Batterietauschstation befindet sich auf dem Gelände von Emsflower, dem flächenmäßig größten Gartencenter in Deutschland. Dabei setzt der Standort vor allem auf Ökostrom, welcher durch die Verbrennung von Grünabfällen gewonnen wird.
Mitten in NRW liegt der Standort Dorsten, welcher sich aktuell im Bau befindet. Dorsten liegt direkt an der A31 und verbindet das Ruhrgebiet mit den Ostfriesischen Inseln im Nordwesten Deutschlands und den Niederlanden.
Bauvorbereitungen an vier weiteren Standorten
Darüber hinaus haben die Bauvorbereitungen für vier weitere Standorte begonnen. Dabei handelt es sich um das im Südwesten gelegene Waldlaubersheim in Rheinland-Pfalz, das nordöstliche Großburgwedel in Niedersachsen und die beiden südlichen Städte Ulm (Baden-Württemberg) und Regensburg (Bayern). Waldlaubersheim liegt an der A61 und führt über die „Scenic Route“ zum Hockenheimring. Der Standort Großburgwedel im Norden liegt an der A7 und ist das erste Gemeinschaftsprojekt von NIO und der EnBW.
Ebenso ist der Standort in Ulm und Regensburg gut gewählt, denn mit Regensburg wird die schnellste Ost-West-Verbindung zwischen Nürnberg und Passau ermöglicht. Bei der PSS Ulm handelt es sich um die erste Batteriewechselstation in Baden-Württemberg.
NIO Power Map in 6 weiteren Ländern
Zudem ist die NIO Power Map nun auch in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und in der Schweiz verfügbar. Über die NIO Power Map in der NIO-App können Nutzer alle verfügbaren Ladepunkte des NIO-Netzwerks finden sowie eine Reiseroute inklusive Ladestopps planen. Der Ladevorgang und die Abrechnung erfolgen ebenfalls bequem über die NIO-App. Frederic Korn, Head of Power bei NIO Deutschland, betont:
„Mit dem neuesten App-Upgrade werden mehr als 180.000 neue Ladestationen in Europa in das Netzwerk aufgenommen, darunter von Ladestellenbetreibern wie EnBW, Shell Recharge, Mer, Allego, Ionity, Fastned und GP-Joule. Dank unserer intelligenten Routenplanung können NIO User Fahrten durch mehrere Länder Europas genießen […].“
Des Weiteren erläutert Korn, dass lange Reisestrecken vom Norden Deutschlands bis nach Italien problemlos möglich sein sollen:
„Mit den neuen PSS wird […] möglich sein, beispielsweise von Hamburg über Emsbüren, Hilden, Waldlaubersheim und Zusmarshausen nur mit Power Swaps bis Bozen oder Salzburg zu fahren.“
Weltweit sind über 1.370 Power Swap Stations in Betrieb. Am 11. Mai wurde in Marienstad in Schweden die 15. Europäische PSS eröffnet und für dieses Jahr sind allein in Europa 70 PSS geplant.
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Bildquelle: © NIO Deutschland GmbH
Wichtig bei solchen Bauvorhaben ist, dass es keine langen Wartezeiten an den Ladestationen von NIO gibt. Ein Austauschakku ist daher sinnvoll. Ich meine gelesen zu haben, dass in China es bereits viele solcher Stationen (von BYD) gibt. Auf jeden Fall machen Power Swap Stationen sinn. Was mich interessieren würde: Was ist im Falle eines Defekts eines Akkus? Wer zahlt? Wer übernimmt die Haftung bei z.B. einem Brand? Das sollte auch geklärt werden.
Die Akkutauschstationen können eh nur genutzt werden, wenn man sich für einen Mietakku entscheidet. Damit ist das Thema Defekt etc. nicht mehr relevant für den Fahrer, da einem der Akku nicht gehört. Falls wirklich mal etwas kaputt sein sollte, tauscht man ihn halt schnell wieder aus.
Die Frage, ob es wirklich keine Wartezeiten an den Tauschstationen gibt, steht und fällt natürlich mit der Anzahl an Nios, die auf den Straßen sind. Wenn 3 Autos an einer einzigen Station ankommen, müssen natürlich zwei warten. Aber aufgrund des schnellen Tauschs dauert das natürlich auch nicht ewig.