Seit einem Jahr gibt es die Kaufprämie für Elektroautos, als auch Umweltbonus bekannt. Die Bilanz ist eher mager: In den ersten 11 Monaten gingen nur 20.600 Anträge beim zuständigen Bundesamt ein. Dabei reichen die Mittel eigentlich für über 300.000 Förderungen. Kritiker werfen dem Staat eine massive Fehlplanung vor.
Anders als bei der Abwrackprämie 2009, bei der nach einem halben Jahr die Mittel für zwei Millionen Fahrzeuge ausgeschöpft waren, nehmen Autokäufer die Kaufprämie also nur zögerlich in Anspruch. Bis zu 4.000 Euro zahlen Staat und Autohersteller beim Kauf eines batterieelektrischen Fahrzeuges oder eines Plug-in-Hybriden zu. Wie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) meldet, machten eher Unternehmen als Privatleute Gebrauch von dem Angebot. Etwa 11.000 Anträge wurden von Unternehmen gestellt, 9.000 von Privatpersonen. Von ihrem Ziel, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, hat sich die Bundesregierung offiziell verabschiedet.
Elektroautos haben nach wie vor den Ruf, nicht alltagstauglich zu sein
Warum die Zurückhaltung bei den deutschen Autokäufern? Elektroautos haben es nach wie vor schwer: Die höheren Kaufpreise für die Stromer werden durch einen Zuschuss von 4.000 Euro kaum ausgeglichen. In anderen Ländern wie Frankreich ist der Staat deutlich großzügiger: Dort werden bis zu 10.000 Euro Zuschuss gezahlt, demnach sind deutlich mehr Elektroautos unterwegs als hierzulande. Hinzu kommt, dass besonders die Schnellladeinfrastruktur nicht flächendeckend vorhanden ist, was Elektroautos nach wie vor unattraktiver für Käufer macht. Daraus resultierende zu lange Ladezeiten und noch begrenzte Reichweiten sind weitere Gründe für die Kaufzurückhaltung der Deutschen.
Experten fordern schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur
Hinzu kommen bürokratische Hürden bei der Abwicklung der Prämie. Autokäufer bekommen erst mit dem Kaufvertrag, auf dem der Netto-Preisnachlass des Autoherstellers ausgewiesen ist, den zweiten Teil der Prämie vom Staat ausgezahlt. Besonders bei Leasing-Verträgen führe dies zu häufigen Nachfragen des Amtes, berichtet Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut der Uni Duisburg-Essen. Zudem hätten einige Autohersteller mit Einführung der Prämie zuvor gewährte Rabatte gestrichen.
Dudenhöffer spricht von einer Nacht- und Nebel-Aktion, in die die Industrie nicht rechtzeitig eingebunden worden sei. Man hätte stattdessen die Ladeinfrastruktur sowie Elektroauto-Carsharing-Angebote bevorzugt ausbauen müssen, meint er. Auch die gleichzeitige Subventionierung von Diesel sei ein Fehler, das sei „geradezu schizophren“. Auch Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) kritisiert die Prämie als fehlgeleitet. Nicht die schwache Nachfrage sei das Problem, sondern die technischen und infrastrukturellen Herausforderungen. Auch er weist darauf hin, dass man das Geld besser für den Ausbau der Ladeinfrastruktur eingesetzt hätte.
Geht es mit der Prämie im aktuellen Tempo weiter, sind die bereitgestellten Mittel erst 2032 ausgeschöpft. Nach derzeitigem Stand endet die Förderung jedoch spätestens im Jahr 2019.
Quellen / Weiterlesen:
Deutsche Elektroauto-Prämie nach knapp einem Jahr: Ein Flop oder der Anfang? | ecomento.tv
Prämie für Elektroautos zündet wenig | Saarbrücker Zeitung
Prämie für Elektroautos zündet nicht | Hannoversche Zeitung
BMW, Daimler, Tesla: Warum die deutsche Elektroauto-Prämie einfach nicht zünden will | The Motley Fool
Elektroauto kaufen: Kaufprämie für Elektrofahrzeuge floppt! | Energyload
Bildquelle: Pixabay
Dabei ist die Antwort auf die Frage in der Überschrift doch so einfach: Der Deutsche ist halt doch nicht ganz so blöd, wie ihn Politik und Wirtschaft gerne hätten.
Aber auch das Problem ist lösbar – und wird aktuell ja auch aktiv angegangen – indem man das Bildungsniveau systematisch senkt und gleichzeitig Wissensvermittlung durch das Predigen der Naturreligion von den zornigen CO2-Göttern ersetzt.
da hat die deutsche Autolobby wieder ein Gesetz für die Regierung vorbereitet.
Ich hatte mir die öffentliche Diskussion im Ausschuss Ende 2016 mit Vertretern der Wirtschaft den Verbänden und Steuerberater, ADAC und Vertretern der Parteien in einem Saal im Lüdershaus angehört.
Es wurde endlos diskutiert.
Keiner der Fachleute ,Politiker ,Steuerberater etc. hat selber ein E-Auto gefahren oder es ausprobiert.
alle haben nur vom „höheren Sagen“ über E Autos berichtet.
Das Ergebnis war später die Steuerbefreiung für 10 statt 5 Jahre.
Herr Hentiger
sie sind also weiter für stinkende, laute ,überdimensionierte Autos mit Verbrennermotor möglichst noch mit Dieselantrieb
wir Großstädter haben langsam genug von den Machos die nichts im Kopf haben und in der Hose und mit Ihren aufgemotzten Schlitten unsere Stadtluft verseuchen und unsere Nachtruhe stören.
meist sind diese Karren noch geleast und der Steuerzahler subventioniert sie.
Nach 3 Jahren Leasing stehen die Fahrzeuge dann bei den Gebrauchtwagenhändlern und rosten dahin.
Es ist schon schick wenn die junge Mutti ihr Kleinkind zur Kitas bringt aber das Auto kaum beherrscht
oder mit SUV in 2.Spur parkt weil sie nicht einparken kann .
wer fährt in den Ballungsräume täglich kaum mehr als 15-20 km zur Arbeit?
Die Automobilindustrie hat bewusst Fehlinformationen verbreitet, Sie hat Angst das es wie bei der Abwrackprämie die Asiaten sind die ihre preiswerten Autos verkaufen.
Sehr verehrter Herr Wulf,
wie kommen Sie zur Unverschämtheit, mir zu unterstellen, ich wäre für Autos – obendrein auch noch für überdimensionierte Autos? Es sind doch gerade die Befürworter der Elektromobilität, die weiterhin wollen, dass Fahrzeuge mit über 2 Tonnen Eigengewicht eine Nutzlast von in der Regel unter 100 kg bewegen.
Und gerade als Stadtmensch sollte man eigentlich wissen, dass das wenigste der Luftbelastung aus dem Auspuff der Dieselautos kommt. Was ist denn mit den Heizungsanlagen? Oder was ist Ihre Erklärung dafür, dass die Stickoxyd-Konzentration immer im Winter am höchsten ist?
http://rcccm.dwd.de/DE/forschung/atmosphaerenbeob/zusammensetzung_atmosphaere/spurengase/bild/nox_zeitreihe.jpg
Womit beheizen Sie denn Ihre Wohnung?
Ihren frauenfeindlichen Kommentar übersehe ich lieber mal.
Aber fragen Sie doch mal einen Anwohner einer Autobahn, ob dem der Krach eines Elektroautos tatsächlich lieber ist, als der Krach eines Benzin- oder Dieselautos. Oder sind Ihnen diese Leute schlicht egal?
Natürlich verbreitet die Automobilindustrie bewusst Fehlinformationen, um gewaltige Forschungsgelder für die Elektromobilität zu erhalten, obwohl es da kaum etwas zu erforschen gibt. Akkus und Elektromotoren gibt es schon seit weit über 100 Jahren und das Zeug ist genauso lang auch ausgiebig im Einsatz, also weitestgehend ausgereizt. Die Teile im Großhandel einzukaufen und anschließend in eine Rohkarosse zu verbauen ist nun wirklich keine überragende Ingenieursleistung. Deshalb schießen ja auch die Elektroauto-Hersteller weltweit aus dem Boden, wie sonst nur die Pilze.
Allerdings hat der normale Bürger längst gemerkt, dass diese Elektroautos das eigentliche Problem nunmal nicht lösen. Und da ist das scheinheilige „bei mir kommt der Strom aus der Steckdose“ noch das kleinste Problem.
Dass dann nebenbei die sinnfreie „Energiewende“ auch noch die Strompreise durch die Decke jagt, während gleichzeitig der Benzin- und Dieselpreis allen Horrorszenarien zum Trotz auch noch kräftig gefallen ist, macht die Elektroautos auch nicht gerade attraktiver.
Ihr Problem ist, dass Sie ein bekanntes Problem mit den bekannten Lösungen lösen wollen – die dieses Problem aber erst verursacht haben und es deshalb gar nicht lösen können.
Die erste globale Stadtplanungskonferenz im Jahr 1898 in New York wurde nach nur drei Tagen abgebrochen, weil keiner eine Idee hatte, wie man das Pferdemistproblem in der Großstädten lösen könnte (allein in New York machte man den Pferdemist 1900 für 20.000 Todesfälle, z.B. aufgrund von Typhus, verantwortlich).
http://www.atlasobscura.com/articles/the-first-global-urban-planning-conference-was-mostly-about-manure
Wenn Ihre Problemlösung also tatsächlich darin besteht, noch größere und noch schwerere Fahrzeuge zu bauen, die dann noch mehr Reifenabrieb verursachen, die Straßen noch mehr beschädigen, noch aufwändigere Stellplätze benötigen und das Verkehrsaufkommen obendrein auch noch drastisch erhöhen (weil dann ja jeder mit gutem Gewissen so viel fahren kann, wie er will), dann wünsche ich Ihnen mit dieser Idee aber dennoch viel Erfolg. Denn Sie werden es brauchen können…
Nur unterlassen Sie es gefälligst, diesen Irrsinn ausgerechnet mir in die Schuhe schieben zu wollen!