Finnair plant ab 2026 mit Elektroflugzeugen

Finnair und Heart Aerospace wollen gemeinsam den Flugverkehr elektrifizieren. Los geht es auf Kurzstrecken in Finnland.

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Finnland gehört weltweit zu den Vorreitern beim nachhaltigen Reisen. Die nationale Fluggesellschaft Finnair will schon 2026 die ersten Elektroflugzeuge einsetzen und kauft bis zu 20 Flieger des schwedischen Herstellers Heart Aerospace.

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Finnair will Klimaneutralität bis 2045

Es ist der Startschuss für ein großes Ziel: Finnair will bis 2045 einen komplett klimaneutralen Betrieb erreichen. Dazu ist die Airline bereits seit 2019 Mitglied in der Initiative Nordic Network for Electric Aviation (NEA). Die NEA will Elektroflugzeuge in den Flugbetrieb sämtlicher Fluggesellschaften Skandinaviens integrieren.

Finnair und Heart Aerospace haben zunächst eine Absichtserklärung über den Kauf von bis zu 20 Elektroflugzeugen „ES-19“ unterzeichnet. Das Flugzeug hat Platz für 19 Passagiere und fliegt mit einer Ladung 400 Kilometer weit. Die Zulassung ist für 2024 geplant, und zwei Jahre später sollen die Elektroflugzeuge auf ersten Strecken von Finnair unterwegs sein.

„Wir arbeiten eng mit der NEA zusammen, doch diese Zusage von Finnair zu bekommen, ist sehr wichtig“, sagte Anders Forslund, CEO und Gründer von Heart Aerospace. „Die große Herausforderung beim Bau eines Elektroflugzeugs ist nicht nur die Technologie, sondern auch den Schwung zu erzeugen und aufrecht zu erhalten, um ein Projekt wie dieses ins Leben zu rufen.“

Zunächst Einsatz auf Kurzstrecken

Zu Beginn werden die Elektroflugzeuge nur Kurzstrecken fliegen, weil die aktuelle Batteriegeneration noch keine Langstrecken erlaubt. „Ein Elektroflugzeug ist umso besser geeignet, je kürzer die Strecke ist, die man fliegt. Je kürzer der Flug, desto weniger verschleißen die Batterien und desto schneller kann man sie wieder aufladen“, erklärt Anders Forslund. Er räumt ein, dass auf kurze Sicht Elektroflugzeuge kein Allheilmittel für eine nachhaltige Luftfahrt sind. Dort wo sie eingesetzt werden, machen sie aber immerhin das Fliegen günstiger. Denn das teure Düsentriebwerk fällt weg und wird durch einen einfachen, wartungsarmen Elektromotor ersetzt.

Dennoch können Elektroflugzeuge schon heute die CO2-Emissionen von Fluggesellschaften senken und zudem neue Geschäftsmodelle schaffen, etwa indem sie Flüge zwischen kleineren Städten abdecken und statt der heutigen großen Drehkreuze auch kleinere Flugplätze nutzen. Elektroflugzeuge könnten auch für Reisende attraktiv sein, die mit wenig schwerem Gepäck unterwegs sind.

Die Infrastruktur muss mitwachsen

Die Umstellung auf elektrisches Fliegen brauche eine lange Vorbereitung, erklärt Anne Larilahti, die Leiterin des Unternehmensbereichs Nachhaltigkeit bei Finnair. „Wenn man einen völlig neuen Flugzeugtyp entwickelt, braucht man Partner wie Fluggesellschaften und Flughäfen, damit sich das gesamte Ökosystem gemeinsam mit dem Flugzeug entwickelt“, sagte Larilahti. Die Anforderungen in der gesamten Wertschöpfungskette würden in einer frühen Phase berücksichtigt.

Die Elektroflugzeuge von Heart Aerospace müssen bei jeder Landung nachgeladen werden. „Man muss wirklich verstehen, was auch an den Flughäfen gebraucht wird“, so Larilahti. Man könne nicht schneller expandieren als die vorhandene Infrastruktur, die diese Flugzeuge unterstütze. Hier kommt die NEA ins Spiel, etwa um sicherzustellen, dass an allen Flughäfen ein einheitlicher Ladestandard existiert.

Diese Zusammenarbeit der skandinavischen Länder bei der Elektrifizierung des Fliegens wird auch dem Rest der Welt zugutekommen. Unter anderem wegen des kalten Wetters, erklärt Anne Larilahti: „Unser kaltes Klima hat einen Einfluss auf die Batterien und den Betrieb eines leichten Flugzeugs. Wenn wir wissen, wie es hier funktioniert, ist es einfacher, es woanders zu machen.“

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Elektrisches Fliegen allein reicht nicht

Auch Larilahti räumt ein, dass es mit Elektroflugzeugen allein nicht getan ist, wenn die Emissionen des Flugverkehrs auf null sinken sollen. „Wir brauchen einen großen Werkzeugkasten“, sagte sie. Elektroantriebe, Wasserstoff, Biokraftstoffe und synthetische Treibstoffe seien alle wichtig. „Wenn wir nicht alles von Grund auf gemeinsam aufbauen, einschließlich der Infrastruktur, hat es keinen Sinn“, betont sie.

Quellen / Weiterlesen

Finnair Strengthens Collaboration With Pioneering Electric Aviation Startup Heart Aerospace | Finnair
Finnair möchte bis zu 20 Elektroflugzeuge kaufen | aero Telegraph
Finnair plant Einsatz von Elektroflugzeugen bereits im Jahr 2026 | reisetopia
Bildquelle: © Heart Aerospace
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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