Verbrenner auf Elektro umrüsten für weniger als 8.500 €

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Einen Diesel in nur einem Tag zum Elektroauto umrüsten und damit Fahrverbote umgehen? Das verspricht das französische Start-up Transition-One. Der Umbau kostet 8.500 Euro, und im Handumdrehen hat das alte Auto einen Elektromotor, Batterien und im Cockpit ein modernes Kombi-Instrument. Allerdings geht die Umrüstung zu Lasten der Reichweite.

Die Zielgruppe sind Autofahrer mit kleinem Budget

Auch wenn viele Autofahrer der Elektromobilität positiv gegenüberstehen, scheitert der Traum vom Elektroauto häufig noch am Geld. Transition-One setzt genau hier an und nennt als Zielgruppe Autofahrer, die sich ein neues Elektroauto für 20.000 Euro nicht leisten können. Beim sogenannten Retrofitting tauscht Transition-One den Tank gegen Batterien und den Motor gegen einen Elektromotor aus. Unter den Tankdeckel setzen die Franzosen den Ladeanschluss. Der gesamte Umbau dauert nicht länger als einen Tag, die Batteriemodule sollen von Tesla stammen.

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Nach eigenen Angaben kann Transition-One so die Modelle Citroen C1, Peugeot 107, Fiat 500, Toyota Aygo, Renault Twingo II und den VW Polo zum Elektroauto umrüsten. Technisch ist das kein Problem, doch noch wartet das Start-up auf die Zulassung der umgebauten Autos durch die französischen Behörden. Ende des Jahres soll es soweit sein. Ab September will Transition One erste Vorbestellungen annehmen. Das Retrofitting kostet 8.500 Euro, in Frankreich nach Abzug von Fördermitteln nur 5.000 Euro.

Begrenzte Reichweite nach dem Umbau

Transition-One verspricht eine Reichweite von 100 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 110 Kilometern für die umgerüsteten Kleinwagen. Ob sich Autofahrer allerdings mit einer Reichweite von nur 100 Kilometern zufriedengeben, ist fraglich. Schließlich gehört eine begrenzte Reichweite (neben den höheren Preisen und der unzureichenden Ladeinfrastruktur) zu den Hauptgründen, warum Autokäufer Elektroautos skeptisch gegenüberstehen. Obwohl die meisten Alltagsfahren im Schnitt weit unter 100 Kilometern liegen, ist eine hohe Reichweite psychologisch wichtig, jedenfalls solange es nicht genug Ladestationen gibt. Außerdem sind 8.500 Euro nicht eben wenig Geld, zumal die Preise von Elektroautos fallen und es ein wachsendes Angebot von elektrischen Gebrauchtwagen gibt, die eine höhere Reichweite bieten.

E-Mobilitäts-Experte Lienkamp hält wenig von der Idee

Markus Lienkamp von der Technischen Universität München bezweifelt ebenfalls, dass die Idee von Transition-One sinnvoll ist. „Technisch gesehen könnte man einen Einkaufswagen zum Elektroauto machen. Die Frage ist, ist das sinnvoll und wie groß ist der Aufwand?“ sagte Lienkamp gegenüber Bloomberg. Er rät Autofahrern stattdessen, den Verbrenner so lange wie möglich zu fahren und dann ein neues Elektroauto zu kaufen. Das sei finanziell viel sinnvoller, meint der Experte für E-Mobilität.

Lienkamp weist auch darauf hin, dass durch das Retrofitting Risiken entstehen. Schließlich ist unklar, wie sich die Konstruktion bei Unfällen verhält. Zudem können auch Probleme mit der Verkabelung und mit den neu eingebauten Akkus auftreten.

Quellen / Weiterlesen

Electric car for all | Transition-One
There’s a $5,600 Electric Makeover for Your Old Diesel Car | Bloomberg
Start-up baut für 5000 Euro Diesel-Fahrzeuge zum E-Auto um | futurezone.at
Elektroauto-Umbaukit für 8.500 Euro | auto motor und sport
Vom Diesel zum Elektroauto für unter 8.500 Euro | Elektroauto-News
Bildquelle: © Transition-One

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

2 Kommentare

  1. Eine sehr gute Sache für alle, deren Motor nicht mehr lange halten wird. Oder die den Zahnriemenwechsel vor sich haben.

    Und als Zweitwagen (deren es ja Millionen gibt, ob nötig oder nicht) ist er allemal bestens geeignet, da 90 % der Zweitwagen nie mehr als 50 km am Stück fahren. Aber, wie der Artikel sagte, German Reichweitenangst ist halt übermächtig…

    Die technischen und Sicherheitsbedenken teile ich übrigens überhaupt nicht. Entweder ist das Teil bzw. das Verfahren sicher, dann bekommt es die Zulassung. Oder es ist unsicher. Es geht ja schließlich um Frankreich…

    Sooo neu ist die Umbauidee ja nicht. Das hat der Bär in Dresden schon vor fast 20 Jahren gemacht. Das hatte nur mehr gekostet. Aber jetzt sind ja alle Teile um Etliches billiger geworden, vor allem der Akku.

  2. „Er rät Autofahrern stattdessen, den Verbrenner so lange wie möglich zu fahren und dann ein neues Elektroauto zu kaufen.“

    Genau das ist doch der Grund warum Leute nicht mehr Verbrenner fahren wollen…
    Weil Kraftstoff und Wartung zunehmend teurer werden. Beim EV ist das nicht der Fall.

    Außerdem geht es um die Nachhaltigkeit und Massentauglichkeit.

    1 Milliarde Autos durch neue zuversetzen oder 1 Milliarde Autos umzurüsten. Letzteres ist wahrscheinlicher

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