Recycling von Elektroauto-Batterien: teuer und aufwendig

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Mehr Elektroautos bedeuten auch mehr Batterien. Doch wohin mit ihnen, wenn sie ausgedient haben? Die EU schreibt vor, dass mindestens die Hälfte der wertvollen Batterierohstoffe recycelt werden müssen. Doch das ist nicht so einfach.

Batterie-Recycling: Nicht nur gut für die Umwelt

Batterien aus Elektroautos zu recyceln, ist nicht nur deshalb wichtig, weil die verwendeten Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Kupfer und Nickel teuer und schon jetzt knapp sind. Es ist auch für den Umweltschutz wichtig, weil der Abbau der Rohstoffe meist nur mit großen Eingriffen in die Natur möglich ist. Und nicht zuletzt reduziert Recycling die Abhängigkeit von Importen und sichert europäischen Unternehmen den Zugang zu den Rohstoffen.

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Der Prozess ist aufwendig und energieintensiv

Zwar gibt es schon jetzt eine Infrastruktur für Batterie-Recycling. Doch die Schwierigkeiten fangen schon beim Transport an, wie Frank Treffer von der Hanauer Firma Umicore dem Deutschlandfunk berichtet. Er leitet bei Umicore das Batterierecycling. Jede Lithium-Ionen-Batterie gilt als Gefahrgut. Um das von der Batterie ausgehende Risiko einzuschätzen – etwa eine Explosion während des Transports – muss der Kunde einen langen Fragebogen ausfüllen, in dem er Angaben zum Hersteller und Baujahr, der Zahl der Ladezyklen und dem Batterietyp macht. Denn es gibt mehrere Hundert unterschiedliche Batterietypen mit unterschiedlichen Risikopotenzialen.

Und diese Unterschiede erschweren im nächsten Schritt auch das Recycling. Denn weil jede Batterie anders ist, lassen sich die Abläufe nicht automatisieren. Bei Umicore muss deshalb jede Batterie zunächst per Hand zerlegt werden, was rund eine Stunde dauert. Danach schmilzt das Unternehmen die Batteriezellen ein und arbeitet die so gewonnenen Metall-Legierungen weiter auf. Die Recycling-Quote für die Rohstoffe liegt Umicore zufolge zwischen 60 und 70 Prozent, für Elemente wie Nickel und Kupfer sogar deutlich über 90 Prozent. Das klingt zwar nicht schlecht, doch das Verfahren braucht viel Energie und ist eben nur in Handarbeit möglich. Und der Materialwert der Metalle deckt noch nicht die Kosten dieser aufwendigen Arbeit. Andere Firmen zerkleinern die Zellen mechanisch in Aggregaten, um an die Batterierohstoffe zu kommen. Doch auch dann ist Wiedergewinnung der Metalle äußerst aufwendig und energieintensiv.

Experten fordern Standardisierung von Batterien

Frank Treffer von Umicore weist darauf hin, dass Automatisierung nur dann eine Option wäre, wenn ein einzelner Batterietyp in einer großen Stückzahl auf dem Markt wäre, oder wenn es zu einer Standardisierung käme. Doch bisher sind die Akkus nicht für eine Wiederverwertung ausgelegt. Das muss sich ändern, fordern auch der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS. Sie haben in einem Positionspapier die Herausforderungen und mögliche Lösungen beim Batterie-Recycling zusammengefasst. Sie fordern: Die verschiedenen Batterietypen müssen besser gekennzeichnet und die Hersteller müssen zu Normierungen verpflichtet werden.

Damit das Recycling automatisiert werden kann, muss es außerdem einheitliche Konzepte geben, die die Wiederverwertung schon direkt bei der Entwicklung berücksichtigen. Außerdem braucht es neue Ansätze für Sammlung und Transport und für eine bessere Rücknahmestruktur in Zusammenarbeit mit den Herstellern. Dazu sind auch ökonomische Anreize nötig.

Schnelles Handeln ist nötig

Diese Vorschläge sollten möglichst schnell umgesetzt werden. Denn die Zahl beschädigter und gebrauchter, also ausgedienter Fahrzeugbatterien wird rasant ansteigen. Dann ist es wichtig, nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft möglichst alle verwendeten Stoffe zurückzugewinnen und wiederzuverwerten.

Quellen / Weiterlesen


Recycling von Elektroauto-Batterien wird zum Problem | Deutsche Wirtschaftsnachrichten
Forscher: Herausforderungen und Lösungen beim Recycling von Elektroauto-Batterien | ecomemto.de
Das schwierige Recycling von Elektroauto-Batterien | Deutschlandradio
Bildquelle: Wikipedia – John Seb Barber from Leeds, UK [CC BY 2.0]

2 Kommentare

  1. Auf gut Deutsch: Man will den aktuell miesen Stand der Batterietechnik zugunsten der möglichst billigen Wiedergewinnung der Rohstoffe per Normung für alle Ewigkeit festschreiben? Das wäre in etwa so, als hätte man um 1900 den Aufbau von Benzinmotoren per Norm verbindlich festgelegt, um das Recycling zu vereinfachen. Also wenn das keine geniale Idee ist, dann weiß ich auch nicht.

    Achja: Was geschieht eigentlich mit den 40 Prozent Bestandteilen, die trotz aufwändiger Handarbeit nicht wiederverwertet werden können? Werden die umweltfreundlich in irgend einem möglichst tiefen Loch verscharrt?

  2. Die Lithiumbatterien unser Elektrogeräte sind meistens Standartisiert A AA AAA oder Block9V
    Schlimmer ist es bei den Handy und Laptopbatterien da hat jeder verschiedene Größen und Leistungen.
    Ebenso bei den mobile Powerpacks!
    Tesla verwendet bei seinen Typ S , X und Modell 3 2 verschiedene Standardbatterien von Panasonic aus seinem eigenen Werk die 7000 bis 10000 Zellen sind in Packs in einem gekühlten mechanisch geschützten Batteriegehäuse ! Sie sollen mind. 8 Jahre mit bis 90% Restleistung halten und dann noch für Speicher verwendbar sein. Die Recycling – Aktion dürfte relativ unproblematisch sein und von Tesla/Speziallisten erfolgen!
    Bei den Milliarden anderen Lithiumbatterien und Alkalibatterie unser Elektrogeräte ist das schwieriger.
    Bei den Bau/ Elektronik -märkten werden sie einfach unkontrolliert wie bei den Leuchtmitteln mit Quecksilber in Kisten geworfen!
    In Deutschland wird angeblich viel recycelt , das meiste landet auf dem Müll oder in Verbrennung, Afrika
    Was ist mit den jährlichen Millionen von Autobatterien ?
    In Holland werden diese z.t. für Speicher verwendet. Oder den Sicherheitsbatterien aus Notbeleuchtungen von öffentlichen Gebäuden / Büros oder Brandmeldern?
    Nach einem schweren Umweltskandal durch Bleiverseuchte Böden und Umwelt bei der Produktion von Blei- Schwefelsäure- Batterien der Firma Schwarz ( CDU Minister in Hessen) wurde Produktion nach Asien verlegt.
    Seitdem hat sich die Politik nicht mehr bewusst um Recycling von Batterien gekümmert.

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