Porsche und Customcells gründen Joint Venture für Elektroautobatterien

Porsche baut mit Customcells eine eigene Batterieproduktion auf. Entwicklungspartner des Joint Ventures wird BASF.

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Porsche schließt sich mit Customcells zusammen, um gemeinsam Hochleistungsbatterien herzustellen. Das Joint Venture „Cellforce Group“ plant Batterien für Elektroautos, die eine höheren Energiedichte haben als die Prototypen, die Porsche heute verwendet. Sie sollen sich auch deutlich schneller laden lassen.

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Batteriezellen für 1.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr

Customcells ist ein Spezialist für Lithium-Ionen-Zellen mit Sitz in Tübingen, wo auch das Joint Venture mit Porsche seinen Sitz haben wird. Porsche investiert einen hohen zweistelligen Millionenbetrag und wird 80 Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen halten. Die Cellforce Group will Produktionskapazitäten von 100 Megawattstunden aufbauen, was für etwa 1.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr reicht. Die Herstellung wird nicht in Tübingen, sondern in der Nähe des Porsche-Stammsitzes Stuttgart-Zuffenhausen stattfinden und 2024 starten.

Eine höhere Energiedichte bedeutet nicht nur kürzere Ladezeiten – Porsche spricht von 15 Minuten -, sondern auch einen geringeren Rohstoffbedarf bei gleicher Reichweite der Batterie. Somit sinken auch die Produktionskosten und die Batteriezellen werden günstiger. Bisher kauft Porsche die Zellen für seinen bisher einzigen reinen Elektro-Sportwagen Taycan vom koreanischen Hersteller LG Chem.

BASF wird exklusiver Entwicklungspartner

BASF wird hochenergetische NCM-Kathodenmaterialien für leistungsstarke Batteriezellen an Cellforce liefern und außerdem die Produktionsabfälle aus der Zellherstellung recyceln. Die Vorprodukte für diese Materialien stellt BASF im finnischen Harjavalta her, das Kathodenmaterial selbst ab 2022 im neuen Werk in Schwarzheide in Brandenburg. Dort findet auch das Recycling statt. Dadurch werden Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt in Batteriequalität zurückgewonnen und direkt wieder zu Kathodenmaterialen verarbeitet.

Porsche teilte mit, die Zusammenarbeit mit BASF sei eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Wichtige Argumente für die Entscheidung, mit BASF zusammenzuarbeiten, seien unter anderem europäische Quellen für die Materialien Nickel und Kobalt gewesen und die damit einhergehende Versorgungsicherheit. Auch die kurzen Transportwege von Schwarzheide nach Baden-Württemberg waren Porsche zufolge entscheidend.

Die Autoindustrie macht sich unabhängiger

Schon letztes Jahr kündigte Porsche-Vorstandschef Oliver Blume an, Porsche werde seinen Vorstoß Richtung Elektromobilität mit einer deutschen Fabrik für Batteriezellen beschleunigen. Wie alle europäischen Autohersteller will auch Porsche seine Abhängigkeit von Batterien aus Asien reduzieren. Denn für die Zukunft setzt der Sportwagenhersteller klar auf die Elektromobilität und will 2030 bilanziell CO2-neutral sein.

Porsches Muttergesellschaft Volkswagen hat ebenfalls angekündigt, sechs Batteriezellfabriken in ganz Europa zu bauen, um den eigenen Bedarf zu decken. In Salzgitter will VW eine sogenannte „Einheitszelle“ bauen, die für die VW-Massenmodelle gedacht ist. Außerdem errichtet VW mit dem schwedischen Hersteller Northvolt ein Werk für Hochleistungszellen in Skellefteå im Norden Schwedens.

Quellen / Weiterlesen

Porsche to set up joint venture with German battery maker | REUTERS
Porsche gibt Gas bei Batteriefabrik | n-tv
Cellforce ernennt BASF zum Entwicklungspartner | electrive.net
Porsche gründet JV mit Customcells | Battery-News
BASF und Porsche entwickeln leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterien | Porsche AG
Bildquelle: © Porsche AG
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

1 Kommentar

  1. Höchste Zeit für einen (Mechanischen) Industriestandard für Bodenplatten für Elektrofahrzeuge. Wechselakku-Möglichkeit inklusive. Schreibe ich seit JAHRZEHNTEN im Forum von derStandard.at.

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