Die italienische Designschmiede Pininfarina wird zum Autohersteller: Unter der neu gegründeten Marke Automobili Pininfarina wird 2019 ein elektrischer Supersportwagen mit 500 Kilometern Reichweite präsentiert. Im Frühjahr soll das Hypercar PF0 auf dem Genfer Automobilsalon seine Premiere feiern. Jetzt wurde bekannt, dass Pininfarina das Fahrzeug in Deutschland entwickeln lässt. Unter den Partnern ist auch Ex-Rennfahrer Nick Heidfeld.
Deutsches Know-how für den ersten Elektro-Sportwagen von Pininfarina
Als Designstudio entwarf Pininfarina viele Modelle für die berühmtesten Sportwagenmarken: Ferrari, Jaguar, Alfa Romeo, Jaguar und andere. Mit finanzieller Unterstützung des indischen Mahindra-Konzerns, der auch Elektroautos herstellt, will Pininfarina nun eigene Autos bauen. Der Hauptsitz der neu gegründeten Firma Automobili Pininfarina wird München, und dort soll der erste eigene Supersportwagen mit dem vorläufigen Titel PF0 konzipiert werden. Die bayrische Landeshauptstadt punktet mit dem Zugang zu Netzwerken und Know-how in einem der größten Automobilmärkte der Welt und nicht zuletzt durch die Nähe zu Turin, wo ein Großteil der Pininfarina-Designer sitzt. Herstellen lassen will Pininfarina den Wagen dann in Norditalien.
Den Antrieb für den PF0 liefert Rimac
Kaufgrund wird in erster Linie das Design des Wagens sein, sagte Markenchef Michael Perschke. Dennoch ist der PF0 mit seinen 1.900 PS, einer Höchstgeschwindigkeit von über 400 km/h und dem Sprint von null auf hundert in unter zwei Sekunden ein echtes elektrisches Hypercar. Der erste Partner steht schon fest: Den Antriebsstrang liefert Rimac, der kroatische Pionier bei elektrischen Supersportwagen. Dessen Modell „C_Two“ hat ähnliche Leistungsdaten wie der PF0 und ist derzeit das schnellste in Serie hergestellte Elektrofahrzeug. Rimac hat sich in den letzten Jahren zum Zulieferer für Hersteller von Elektro-Sportwagen entwickelt und steuert auch Batterie-Know-how bei. Der Vertrag mit Pininfarina hat ein Volumen von 80 Millionen Euro.
Sammlerstück für zwei Millionen Euro
Nach der Vorstellung auf dem Genfer Automobilsalon nächstes Jahr will Pininfarina 2020 die ersten Exemplare des PF0 ausliefern. Bei einem Preis von 2 Millionen Euro ist klar, warum Markenchef Perschke das Design als Alleinstellungsmerkmal sieht. Schließlich stellen auch andere Hersteller wie Porsche, Tesla oder eben Rimac elektrische Sportwagen her, allerdings zu deutlich niedrigeren Preisen. Der Tesla Roadster, der ähnliche Beschleunigungswerte verspricht und ebenfalls 2020 auf dem Markt kommt, soll um 215.000 Euro kosten. Auch deshalb soll der PF0 kein Massenmodell, sondern ein streng limitiertes Sammlerstück werden. Pininfarina will nur 150 Stück herstellen.
Das neue Team bringt viel Sportwagen-Expertise mit
Der PF0 soll nicht das einzige Modell des Herstellers bleiben. Schon 2021 könnte ein elektrischer SUV folgen, der zwar keine Millionen kostet, aber preislich immer noch im sechsstelligen Bereich angesiedelt ist. Das Team von Automobili Pininfarina wächst: Vor kurzem wechselte Christian Jung als Chief Technical Officer zum Unternehmen, der zuvor bei Faraday Future und Porsche angestellt war. Bei Porsche arbeitete Jung an der Grundlagenentwicklung des Porsche Taycan mit. Auch Peter Tutzer, ein neuer leitender technischer Berater bei Pininfarina, war vorher bei Porsche und Bugatti tätig. Und nicht zuletzt wird der ehemalige Formel 1-Pilot Nick Heidfeld seine Erfahrung im Motorsport als Testfahrer für den PF0 beisteuern.
Quellen / WeiterlesenWelcome to Automobili Pininfarina | Automobili Pininfarina
Elektroauto-“Hypercar” Pininfarina PF0 wird maßgeblich in München entwickelt | ecomento.de
Pininfarina PF0: Elektrischer Supersportwagen aus München | Edison
Kult-Designer baut elektrischen Hypersportwagen | Online Focus
Bildquelle: © Automobili Pininfarina GmbH