Elektroautos sorgen für den ultimativen Fahrspaß. Großer Beliebtheit erfreut sich der Nissan Leaf. Hierbei handelt es sich um ein alltagstaugliches Elektroauto, welches schon seit längerer Zeit auf dem Markt vertreten ist. Interessanterweise war der Nissan Leaf schon lange auf den Straßen als Stromer unterwegs, bevor es die heutigen Spitzenreiter BMW i3 und VW-e-Up! gab. Momentan ist der Nissan Leaf das meistverkaufte Elektroauto überhaupt. Der Absatz des Nissan Leaf in Deutschland schwächelt aber. In diesem Jahr wurde eine überarbeitete Version dieses Stromers auf dem Markt vorgestellt. In einem Test wird deutlich, wie sich der Nissan Leaf im normalen Alltag verhält.
Eine optimale Voraussetzung wäre eine ausreichende Lade-Infrastruktur
Um die besonderen Vorteile des Nissan Leaf darstellen zu können, wird davon ausgegangen, dass es eine optimale Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge gibt. Das Aufladen der Speicherbatterien im Elektrofahrzeug sollte also möglichst problemlos und quasi „nebenbei“ funktionieren. Man sollte davon ausgehen, dass hierzu die gewöhnliche Steckdose zuhause bzw. in der Garage ausreicht. Wer diese Möglichkeit nicht hat, der denke an eine innovative Lademöglichkeit wie zum Beispiel an eine Straßenlaterne vor dem Haus, einem Konzept das Ebee aus Berlin vorgestellt hat. Entsprechende Pilotprojekte, bei denen Straßenlaternen als Ladestation für Elektrofahrzeuge geeignet sind, gibt es schon.
Eine interessante Alternative zum Aufladen des Akkus wäre eine Schnellladesäule, die beispielsweise vor einem Café aufgebaut ist, in dem der Fahrzeugbesitzer in der Zwischenzeit einen Kaffee trinken kann. Interessant wäre auch eine Ladestation auf dem Parkplatz eines Fitnessstudios. Während der Trainingszeit kann das Fahrzeug in aller Ruhe aufladen. Dies sind nur einige Ideen, die für eine Verbreitung der Elektroautos sorgen könnten. Ausgehend von dieser Tatsache würde auch der Nissan Leaf seinen Alltagstest wesentlich besser meistern.
Die Realität sieht leider anders aus: mangelnde Lade-Infrastruktur
Momentan sieht die Laderealität für Elektrofahrzeuge noch völlig anders aus. Jedoch kann man dieses Manko nicht den Fahrzeugen selbst anlasten. Auch ohne diese Infrastruktur ist der Nissan Leaf schon jetzt ein alltagstaugliches Fahrzeug. Ein Beispiel stellen die Platzverhältnisse dar. Das so genannte Onboard-Ladegerät befindet sich unter der Fronthaube. Auf diese Weise kann der Kofferraum des 4,45 m langen Fahrzeugs mit einem Volumen von 370 Litern vollständig genutzt werden. Sogar auf der Rückbank finden Mitfahrer in diesem Kompaktwagen ausreichend viel Raum.
Wie gestaltet sich die Motorleistung des Nissan Leaf?
In unserem Test konnte die Leistung des Leaf überzeugen. Immerhin verfügt dieses Elektroauto über einen 109 PS (80 kW) starken Elektromotor, der das etwa 1,5 Tonnen schwere Gefährt in 11,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Hierzu ein Vergleich: ein VW Golf mit 85 PS ist sogar eine halbe Sekunde langsamer. Ebenfalls vorteilhaft ist der Preis des Nissan Leaf. Zwar liegt dieser immer noch deutlich über den Preisen vergleichbarer Benziner, aber dies spielt für diesen Test keine Rolle. Der japanische Nissan Leaf wird für ungefähr 23.800 Euro angeboten. Hinzu kommt noch eine monatliche Batteriemiete von etwa 80 Euro. Zusammen mit einer Batterie wird das Auto für etwa 29.700 Euro angeboten. Als schärfster Konkurrent des Nissan Leaf wird der elektrische VW Golf betrachtet, der zu etwa 35.000 Euro erhältlich ist.
Ein ideales Auto für kürzere Strecken
Wie bei allen Elektrofahrzeugen sollte man vorsichtig mit der Reichweite umgehen. Der Nissan Leaf verspricht eine Reichweite von etwa 200 km. Im Test wurden jedoch nicht mehr als 140 km erreicht. Immerhin wollte man auch vermeiden, die teure Batterie völlig leerzufahren. Über ein Display kann jederzeit die Restreichweite und der Batteriezustand abgelesen werden. Die Reichweite sinkt bei höherer Geschwindigkeit, bei zusätzlicher Nutzung des Radios und der Sitz- bzw. Lenkradheizung, aber auch wenn die Lüftung auf Volllast läuft. Insoweit muss der eigene Fahrstil angepasst werden, um noch den einen oder anderen Kilometer mehr herauszuholen. Über die so genannte Eco-Taste wird die Motorleistung gedrosselt und auch die Klimatisierung heruntergefahren. Der Nissan Leaf bietet ein spritziges Fahrverhalten. Über das Navi können die erreichbaren Ladesäulen direkt angesteuert werden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt jedoch bei 144 km/h.
Die Rückgewinnung von Energie – Rekuperation
Im Test konnte auf jeden Fall die Rekuperation überzeugen. Hierbei wird mögliche Bremsenergie in Lade-Strom umgewandelt, der wiederum die Fahrzeugbatterien auflädt. Insbesondere im Stadtverkehr oder auf dem Weg zur Arbeit wirkt sich dies besonders positiv auf die Reichweite aus. Um die volle Ladeleistung zu erreichen, sollte das Automatikgetriebe auf Modus B geschaltet werden. Der kleine Stromer sorgt für viel Fahrfreude.
Bildquelle: © Nissan – www.nissan.de