Die Zukunft sollen den Festkörperbatterien gehören, daher möchten immer mehr Autohersteller sie in ihren E-Autos verbauen. Es ist anzunehmen, dass sie die nächste große Technologieentwicklung im Bereich Elektroautoantrieb sind. Auch Nissan plant laut eigenen Angaben sein erstes Modell mit dem neuen Akkutyp. Jedoch ist anzunehmen, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis die ersten Autos mit Feststoffakkus erhältlich sind.
Nissan-Fabrik für Festkörperbatterien ab 2025
Der japanische Autohersteller Nissan plant 2025 eine Fabrik für Festkörperbatterien in Betrieb zu nehmen. Bereits im folgenden Jahr soll die Technologie für den Seriensatz bereitstehen und die Produktion hochgefahren werden. Im Jahr 2028 solle dann die Massenanfertigung für den kommerziellen Markt beginnen und das erste Serienfahrzeug eine Festkörperbatterie erhalten.
Nissans Senior-Vizepräsident für Forschung und Entwicklung in Europa, David Moss, ist der Meinung, dass Nissan „etwas ganz Besonderes hat und zu einer Gruppe gehört, die in dieser Technologie führend ist“. Nissan will die Kosten um 50% senken, die Energiedichte verdoppeln und die dreifache Ladegeschwindigkeit bieten. Moss ist sich auch sicher, dass Nissan die bestehende Batterietechnologie weiterentwickeln wird. Denn es seien schließlich mindestens zwei weitere Generationen geplant – 2028 erstmals ohne den Rohstoff Kobalt. Zudem wolle man die Kosten weiter senken und die Energiedichte steigern.
Festkörperbatterien als Knopfzelle geplant
Zunächst habe Nissan die Batteriezellen mit Feststofftechnologie in der Größe einer Knopfzelle geplant. Die Entwicklung wird jedoch mit 10 Zentimeter großen quadratischen Akkus umgesetzt. Planmäßig soll die finale Batteriezelle so groß wie ein Laptop sein. Zur Realisierung dieses Vorhabens arbeitet der japanische Autobauer mit der Universität Oxford zusammen. Jegliche Flüssigelemente wie bei Lithium-Ionen-Batterien sollen in Zukunft vermieden werden. Ziel ist es, Elektroautos mit Batterien mit festem – anstatt flüssigen – Elektrolyten zu versehen. Diese bieten mehr Sicherheit, aufgrund einer geringeren Brandgefährdung. Zudem bieten sie eine bessere Leistungsfähigkeit.
Feststoffbatterie öffnet neue Türen in der E-Mobilität
Die Festkörpertechnologie öffnet in der Elektromobilität Türen, die bis heute noch verschlossen sind, z.B. für größere Pick-ups und SUV. Laut Prognosen könnten Ladeleistungen von bis zu 400 kW möglich sein, die dank der neuen Technologie konsistenter über einen längeren Zeitraum nutzbar ist.
Die Festkörperbatterien sind mit Sicherheit die nächste Barriere, die es zu durchbrechen gilt. Auch Volkswagen, Mercedes, Honda und zuvor schon Toyota priesen sie als eine Art Heiligen Gral an. Zuvor betonte bereits Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group Components, in einem Gespräch mit Porsche Consulting: „Der erste Automobilhersteller, der Festkörperbatterien in Serie bringt, wird einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil genießen.“
Quelle / Weiterlesen
Nissan To Launch EV With Solid-State Batteries In Five Years | Inside EVs
Bildquelle: © Nissan