Der Chevrolet Volt ist ein Plug-In-Hybrid-Fahrzeug der Kompaktklasse von General Motors, das seit 2010 verkauft wird. Der Chevrolet Volt besitzt wie alle Hybridfahrzeuge sowohl einen Elektroantrieb als auch einen Verbrennungsmotor. Dieser dient bei diesem Fahrzeug ausschließlich als Reichweitenverlängerer (Range Extender) und produziert bei leerem Akku Strom für den Elektromotor. Damit fährt der Chevrolet Volt im Gegensatz zu herkömmlichen Hybriden durchgehend elektrisch. GM vermeidet deshalb die Bezeichnung Hybridfahrzeug und bewirbt den Volt als „Elektrofahrzeug mit verlängerter Reichweite“. Der Chevrolet Volt ist nicht zu verwechseln mit dem Chevrolet Bolt, einem reinen Batteriefahrzeug.
Seit 2016 ist die zweite Generation des Chevrolet Volt erhältlich, die dritte Generation ist in den USA für 2017 angekündigt. Das Schwestermodell für den deutschen Markt ist der Opel Ampera, von dem Opel allerdings die Produktion eingestellt hat. Das Nachfolgemodell Opel Ampera-e wurde allerdings kürzlich vorgestellt.
Der Chevrolet Volt gewann mehrere Auszeichnungen, darunter 2016 zum zweiten Mal den wichtigen Green Car of the Year-Preis des US-Magazin Green Car Journal. Es war Angaben des Magazins zufolge das erste Mal, dass zwei aufeinander folgende Generationen eines Fahrzeuges diesen Preis gewannen.
Technik, Reichweite und Laden Chevrolet Volt
Zwei Elektromotoren mit 118 bzw. 65 PS Leistung treiben die Vorderräder des Volt an und erzeugen 398 Nm maximales Drehmoment. Hinzu kommt der Vierzylinder-Benzinmotor, der 101 PS leistet. Der Benzinmotor springt automatisch an, wenn die Batterien weitgehend leer sind. Auch beim Bremsen fließt über Rekuperation Strom zurück in den Akku. Beide Antriebe zusammen beschleunigen den Chevrolet Volt in 8,6 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 158 km/h abgeregelt.
Die Kapazität des Lithium-Ionen-Akkus, bestehend aus 192 flüssigkeitsgekühlten Prismazellen, beträgt 18,4 Kilowattstunden. Die Batteriezellen sind in T-Form im Fahrzeugboden vor der Rückbank verbaut. 85 Kilometer elektrische Reichweite sollen damit möglich sein. Die Gesamtreichweite von Benzinmotor und E-Antrieb gibt Chevrolet mit 675 Kilometern an. Für den Weg zur Arbeit sollte die elektrische Reichweite also locker reichen, der durchschnittliche Pendler muss erst über Nacht Strom nachladen. Der Hersteller wirbt damit, dass 90 Prozent der zurückgelegten Fahrten rein elektrisch und damit emissionsfrei zurückgelegt werden, ohne dass der Verbrennungsmotor aktiv wird.
Die Ladekapazität des integrierten On-Board-Laders beträgt 3,6 kW, so dass bei leerem Akku mit 240 Volt etwa 4,5 Stunden geladen werden muss. Bei einem üblichen amerikanischen Hausanschluss mit 120 Volt dauert der Ladevorgang 13 Stunden.
Design des Chevrolet Volt
Das Design der zweiten Generation des Chevrolet Volt ist sportlicher und gefälliger geraten als beim Vorgängermodell. Eine weichere Linienführung und ein sportliches Heck des 4,5 Meter langen und 1,8 Meter breiten Wagens sollen mehr Käufer ansprechen. Das Fahrzeuggewicht ist dank einiger Anpassungen ebenfalls gesunken. Der Chevrolet Volt II wiegt noch rund 1,6 Tonnen, etwa 100 Kilo weniger. Auch innen hat sich einiges verändert: Es gibt mehr Raum für die Passagiere vorn und hinten, statt vier sollen nun fünf Personen Platz finden. Der fünfte Sitz ist jedoch eigentlich nur für Kleinkinder geeignet oder als Ablagefläche, mehreren Testberichten zufolge reicht der Platz für einen Erwachsenen nicht aus. Große Menschen könnten aufgrund des abfallenden Dachs Probleme bekommen. Der Laderaum beträgt nur etwa 300 Liter, lässt sich aber durch Umklappen der Rückbank vergrößern.
Chevrolet Volt Ausstattung
Innen wirkt der Volt 2016 deutlich hochwertiger als sein Vorgänger. Chevrolet hat sich Mühe gegeben, die Zahl der Knöpfe und die Hartplastik-Optik im Cockpit zu reduzieren. Die Bedienung erfolgt über den zentral angeordneten Touchscreen, über den auch das Chevrolet-Infotainmentsystem MyLink gesteuert wird. Die Fahrerinstrumente werden auf einem zweiten Display angezeigt, dabei lassen sich verschiedene Konfigurationen auswählen. Der Volt 2016 ist das erste Modell von Chevrolet, das Apple CarPlay einbindet, AndroidAuto funktioniert ebenfalls.
Eine Rückfahrkamera und zehn Airbags (inklusive Knie-Airbags für Fahrer und Beifahrer) gehören zur Serienausstattung, ebenso wie eine Klimaanlage, LED-Tagfahrlicht und der Mobilitätsassistent OnStar. Dieser Dienst beinhaltet zum Beispiel eine automatische Unfallhilfe, die bei Bedarf aus der Ferne einen Rettungswagen rufen kann. Über eine App können viele Fahrzeuginformationen abgerufen werden, zum Beispiel das Ladelevel der Batterie, inklusive einer Kurzmitteilung, sobald der Wagen vollgeladen ist. Weiterhin lassen sich Daten aus dem Bordcomputer fürs Fahrtenbuch abrufen oder die Klimaanlage aus der Ferne aktivieren. Ebenfalls einprogrammieren lassen sich bestimmte Zeiten, zu denen Strom günstiger bezogen werden kann, damit das Auto bevorzugt dann erst den Ladevorgang beginnt.
Der Chevrolet Volt verfügt über diverse Sicherheitsfeatures wie automatisches Vorwärtseinparken, einen Toter-Winkel-Assistenten sowie einen Spurhalteassistenten. Optionen sind beispielsweise ein beheiztes Lenkrad, beheizte Sitze und ein Navigationssystem.
Fahrgefühl Chevrolet Volt
Dem Fahrer stehen für das Energiemanagement verschiedene Fahrmodi zur Verfügung, vom Normal über Gebirge bis zu Sport. Im „Gebirge“-Modus schaltet sich der Verbrenner früher zu, um Strom im Akku aufzusparen und so bei steilen Anstiegen die maximale Leistung zur Verfügung zu haben. Über die „Hold“-Funktion lässt sich die elektrische Reichweite aufsparen, um diese gezielt nutzen zu können, zum Beispiel, wenn man am Zielort in eine Umweltzone einfährt. Die Rekuperation lässt sich über einen Hebel am Lenkrad steuern, so dass Fahrer beim Zufahren auf Ampeln, beim Bergabfahren oder im Stop-and-Go-Verkehr Bremsenergie nutzen können, ohne das Bremspedal betätigen zu müssen.
Normalerweise ist der Chevrolet Volt nahezu geräuschlos unterwegs, auch wenn der Verbrennungsmotor läuft. Der Motor wird jedoch hörbarer, wenn die Batterie leer wird und man steil bergauf fährt. Auch an roten Ampeln, wenn Motoren üblicherweise leise sind, ist der Motor des Volt deutlich beim Laden der Batterie zu hören. Im Elektromodus hingegen bleibt es im Innenraum ruhig. Testfahrer loben die verbesserte Federung im Vergleich zum Chevrolet Volt I sowie die Lenkung, die gut und schnell anspricht.
Preis des Chevrolet Volt
GM hat den Verkauf von Neuwagen der Marke Chevrolet in Deutschland eingestellt, da man sich in Europa auf Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall konzentrieren möchte. Eventuell kann der Chevrolet Volt jedoch importiert werden. In den USA liegt die Preisempfehlung von Chevrolet bei 33.170 US-Dollar für die Variante LT und bei 37.520 USD für die Variante Premier. Als Gebrauchtwagen ist der Chevrolet Volt und das Schwestermodell Opel Ampera mit Preisen ab 12.000 Euro jedoch auch hierzulande günstig zu bekommen. Langzeit-Vorführwagen mit höchstens 30.000 Kilometern Laufleistung kosten um 21.000 Euro. Chevrolet gewährt auf die Batterie acht Jahre Garantie bzw. 160.000 Kilometer (100.000 Meilen). Die Garantie für den Antrieb beträgt fünf Jahre.
Bilderquelle: © GM Media Archives
Heute ein Artikel zum Opel Ampera E auf Spiegel Online:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/opel-ampera-e-ein-stromer-mit-380-kilometer-reichweite-a-1120540.html