Bestellstopp für den Smart EQ

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Bestellstopp bei Daimler! Nachdem schon der Plug-In-Hybrid Mercedes A 250e nicht lieferbar ist, nimmt Daimler nun auch keine Bestellungen mehr für den Smart EQ an. Wann der Stromer wieder lieferbar ist, ist völlig unklar. Liegt es an einem Engpass bei Batteriezellen?

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Hohe Nachfrage bei Daimler dank der neuen Kaufprämie

„Wir freuen uns über das große Interesse an unseren neuen elektrischen Modellen von Smart, das unsere Planungen weit übertrifft und durch die Ankündigung der Innovationsprämie der Bundesregierung noch verstärkt wurde“, sagte ein Sprecher von Daimler.

Weiter sagte der Sprecher, da man derzeit keine weiteren Möglichkeiten bezüglich der Verfügbarkeit prüfe, nehmen man aktuell keine weiteren Aufträge für die Smart EQ Modelle an. Während beim Mercedes A 250e allerdings vor allem das Sondermodell „Edition 2020“ nicht lieferbar ist, betrifft es beim Smart EQ gleich die gesamte Modellpalette.

Daimler hatte die neuen Smart EQ-Modelle letztes Jahr vorgestellt. Der Smart ist inzwischen nur noch als Elektroauto erhältlich, die Verbrennermodelle gibt es nicht mehr. Die Smart EQ-Reihe kostet ab 21.940 Euro vor Abzug der Kaufprämie, die jetzt Investitionsprämie heißt und bis zu 9.000 Euro beträgt. Daimler hatte zuletzt auch Gewerbekunden mit Leasing-Angeboten von 29 Euro monatlich für den Smart EQ gelockt.

Batteriemangel auch bei VW

Nun wird vermutet, dass Daimler Probleme mit Zulieferern hat. Es liegt nahe, einen Engpass bei der Batterieversorgung zu vermuten, denn dieses Problem hatte auch VW. Der Autobauer musste die Herstellung von E-Autos bereits mehrfach unterbrechen, weil der Batterienachschub fehlte. VW stellte die verfügbaren Zellen lieber der Konzerntochter Porsche zur Verfügung, um den E-Sportwagen Taycan weiter bauen zu können.

Wie die Autoindustrie das Batterieproblem lösen will

Nun führt die neue Investitionsprämie zu starker Nachfrage bei Daimler, auf die das Unternehmen so nicht vorbereitet war. Neben Daimler und VW haben Autohersteller auf der ganzen Welt mit Zellknappheit zu kämpfen. Tesla etwa reagiert darauf, indem man schon lange mit Panasonic kooperiert und künftig sogar selbst Batteriezellen herstellen will. Auch VW will zusammen mit Northvolt eine eigene Zellproduktion am Standort Salzgitter aufbauen. Asiatische Zellhersteller wiederum reagieren bereits auf den steigenden Bedarf in Europa und lassen sich hier nieder, so wie CATL in Thüringen.

Quellen / Weiterlesen

Daimler verhängt Bestellstopp beim Smart EQ | electrive.net
Daimler verjubelte Elektro-Smart für 29 Euro: Jetzt kommt der Bestellstop | EFahrer
Bestellstopp: Daimler kann E-Autos der Smart-EQ-Reihe nicht liefern | t3n
Bildquelle: Wikipedia – Dietmar Rabich / CC BY-SA 4.0
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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

1 Kommentar

  1. Da waren die Unsrigen mal wieder zu langsam.

    Andererseits haben sie jetzt eine prima Ausrede. Das war ja schon beim Flottenverbrauch und bei Dieselgate so: Die Entschuldigung war das eigene Versagen. Obwohl es Andere sehr wohl konnten.

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