Die Post und ihr elektrisches Zustellfahrzeug Streetscooter sind seit einigen Wochen wegen der massiven Probleme in den Schlagzeilen, die der Streetscooter im Winterbetrieb machen soll. Ende Dezember gab die Deutsche Post bekannt, künftig Akkus für das Fahrzeug von BMW beziehen zu wollen. Mit den aktuellen Problemen habe das aber nichts zu tun. Die beiden Konzerne kooperieren außerdem künftig beim Vertrieb des Streetscooter.
Streetscooter bald mit mehr Reichweite
Konkret werden im Streetscooter die Batteriemodule eingesetzt, die BMW in Dingolfing aus Batteriezellen von Samsung zusammenbaut. Sie werden auch im BMW i3 verbaut. „BMW i Batteriemodule treiben nun auch einen Teil der vollelektrischen Lieferfahrzeuge der Streetscooter GmbH an“, hatte BMW gemeldet. Das Projekt sei noch im Aufbau, den genauen Umfang kommentierten die beiden Unternehmen nicht. Die Module sollen „das Ausliefern von Post und Paketen den ganzen Tag ohne Nachladen unterstützen“, sprich: Die Reichweite erhöhen. Über die hatten sich Medienberichten zufolge die Zusteller am meisten beschwert: Demnach müssen sie regelmäßig Touren abbrechen, um es mit dem restlichen Strom noch zurück ins Depot zu schaffen, und teilweise auf die Heizung verzichten, um den Akku zu schonen.
Die Norm-Reichweite des Elektro-Transporters liegt bei 118 Kilometern, in der Praxis sollten es 80 sein, die den Beschwerden nach gerade im Winter nicht erreicht werden. Die aktuelle Reichweite sei zwar ausreichend für den Zustellbetrieb, hatte die Post angegeben. Künftig solle es aber Varianten des Streetscooter geben, die eine Norm-Reichweite von 200 Kilometern haben. Das entspricht etwa der Reichweite des BMW i3. Die Post hatte den Streetscooter in Kooperation mit der RWTH Aachen selbst entwickelt, nachdem traditionelle Hersteller eine Kooperation abgelehnt hatten. BMW ist nicht der einzige Hersteller, der die Post mit Akkus beliefert. Wer die anderen Lieferanten sind, gab Streetscooter nicht bekannt.
Auch eine Zusammenarbeit im Vertrieb geplant
Die Deutsche Post kooperiert mit BMW allerdings nicht nur beim Akku: Die BMW-Leasingtochter Alphabet soll die Post künftig auch beim Verkauf des Streetscooter unterstützen. Damit wolle man der steigenden Nachfrage nach dem Fahrzeug Rechnung tragen, teilte die Post mit. Sie verkauft den Streetscooter inzwischen auch an externe Kunden und will dies weiter ausbauen. Die Leistungen von Alphabet umfassen neben Fahrzeugleasing auch einen Werkstattservice.
Quellen / Weiterlesen:
BMWs ungewöhnlicher Post-Deal | Welt
Elektro-Hammer bei der Post: Streetscooter fahren jetzt mit BMW-Akkus | Focus Onlne
Elektroauto-Transporter StreetScooter fährt künftig auch mit BMW-Batterien | ecomento
BMW i elektrifiziert auch die Deutsche Post | BMW
Bildquelle: BMW AG