Die Voltabox AG ist die Batterietochter des Autozulieferers Paragon. Das Unternehmen, das gerade an die Börse geht, produziert Batteriesysteme auf Lithium-Ionen-Basis und ergänzende Antriebskomponenten. Die Batteriesysteme sind modular aufgebaut und können so individuell auf den jeweiligen Einsatzzweck zugeschnitten werden. Dabei werden verschiedene Zellchemien und –typen eingesetzt. Die Batteriesysteme von Voltabox werden nicht für elektrische PKW produziert: Das Unternehmen hat sich auf die Nutzfahrzeugsparte spezialisiert.
Batteriesysteme für den Nahverkehr, Logistik und Bergbau
Für Elektrobusse mit Oberleitung stellt Voltabox Hilfsbatterien her, mit denen die Busse auf kurzen bis mittleren Streckenabschnitten ohne Oberleitung eingesetzt werden können. Ein weiterer Einsatzbereich sind Logistikfahrzeuge wie Elektrogabelstapler und andere Elektroflurförderzeuge. Die eingesetzten Hochleistungsbatteriesysteme sind wartungsfrei, sehr zyklenfest und funktionieren bei jeder Witterung. Sie sind an jeder Steckdose aufladbar, so dass keine zusätzliche Ladeinfrastruktur nötig ist. Zu den Einsatzmöglichkeiten gehören Front-, Hoch-, und Schubmaststapler sowie Schlepper.
Auch für Bergbaufahrzeuge, die normalerweise mit Dieselaggregaten und Blei-Säure-Systemen betrieben werden, hält Voltabox Lösungen auf Lithium-Ionen-Basis bereit. Diese sollen die Einsatzzeiten der Bergbaufahrzeuge im Vergleich zu Blei-Säure-Batterien deutlich erhöhen. Der Ersatz von Dieselaggregaten trägt zudem dazu bei, dass weniger Frischluftzufuhr nötig ist und es in Untertageminen keine belastenden Abgase mehr gibt. Die Systeme können für den Einsatz im Untertagebergbau so ausgelegt werden, dass die Anforderungen an explosionsgeschützte Bereiche und alle MSHA-, ATEX-, MA-, IECEx und GOST-Anforderungen erfüllt werden. Ein integriertes Batteriemanagementsystem überwacht und regelt die wichtigsten Parameter wie Zellspannung und Temperatur und kommuniziert mit dem Fahrzeug.
Einstieg in neue Märkte geplant
Voltabox ist dank dem Trend zur Elektromobilität zuletzt kräftig gewachsen und will mit dem Börsengang, der bis zu 152 Millionen Euro in die Kassen spülen sollte, neue Märkte erschließen und die Fertigungskapazitäten ausbauen. Ein möglicher neuer Markt für Voltabox sind Landmaschinen. Würde man in diesem Bereich bei selbstfahrenden landwirtschaftlichen Maschinen komplett auf elektrische Systeme umsteigen, könnten Voltabox zufolge rund 5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Dazu müssten die Maschinen zusätzlich komplett mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Der Dieselverbrauch selbst angetriebener Landmaschinen liegt in Deutschland bei knapp zwei Milliarden Litern pro Jahr. Mit Hochleistungsbatteriesystemen könnte man diesen Verbrauch verringern.
Weitere mögliche Einsatzbereiche für die Voltabox-Systeme sind Flughafenvorfeldfahrzeuge, Baufahrzeuge sowie kommunale Versorgungsfahrzeuge. Im kommunalen Bereich sind das Fahrzeuge in der Grün- und Landschaftspflege, Müllabfuhr und Straßenreinigung, Kehrmaschinen und Schneepflüge. Elektroantriebe können hier die Umweltbelastung verringern und allein im Bereich der Müllentsorgung rund 280 Millionen Liter Diesel und 736.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
Voltabox ist an drei Standorten in Deutschland und den USA tätig und hat insgesamt 91 Mitarbeiter.
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Bildquelle: © Voltabox AG