Münchner Start-up tozero erhält 3,5 Millionen Euro für Batterierecycling

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Das Climate-Tech-Startup tozero hat 3,5 Millionen Euro an Finanzmitteln eingeworben, um in Deutschland Batteriematerialien zu recyceln. Tozero will als erster Anbieter in Europa sämtliche kritischen Materialien wie Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit wiedergewinnen.

Erfolgreiche Finanzierungsrunde

Tozero wurde im Juli 2022 von Sarah Fleischer und Ksenija Milicevic Neumann gegründet. Das Start-up wird von Bernd Friedrich technisch beraten, dem Leiter des Instituts für Prozessmetallurgie und Metallrecycling der RWTH Aachen. Die gerade abgeschlossene Finanzierungsrunde über 3,5 Millionen Euro wurde von Atlantic Labs angeführt und von weiteren Investoren wie Verve Ventures, Possible Ventures, Angel-Investoren und Seriengründern unterstützt.

Batterierecycling aus mehreren Gründen ein Muss

Zu den Geldgebern gehört auch Jochem Heizmann, ehemaliges Vorstandsmitglied bei VW. Heizmann sagte, die Rückgewinnung aller Rohstoffe aus Lithium-Ionen-Batterien durch Recycling sei aus ökonomischer und ökologischer Sicht ein Muss, aber noch nicht Stand der Technik.

Der gewählte Standort in München soll für kürzere Transportwege und eine bessere CO2-Bilanz bei Batterien sorgen. Denn dort soll laut einer Prognose im Jahr 2030 ein Drittel der europäischen Lithium-Ionen-Batterien produziert werden. Indem Batteriematerialien recycelt werden und wieder für neue Batterien zur Verfügung stehen, will tozero den Rohstoffkreislauf schließen, auch giftige Abfälle sollen nicht mehr anfallen.

Neue und nachhaltige Recyclingmethode

Dabei will tozero eine neue Recyclingmethode nutzen: „Die Einführung einer neuartigen und nachhaltigen Methode für das Recycling von schwarzer Masse aus Lithium-Ionen-Batterien ist ein Meilenstein in der Branche und ermöglicht deutlich höhere Rückgewinnungsraten von Schlüsselmetallen als bei den derzeit verwendeten Methoden“, so Daniel Niemi, Leiter von Atlantic Labs. Die Methode wurde allerdings nicht näher beschrieben.

Die europäische Batterieindustrie soll unabhängiger werden

Auch die Importe von kritischen Rohstoffen sollen durch das Batterierecycling in Deutschland zurückgehen. Denn aktuell ist die europäische Batterieindustrie stark von den Bergbauländern abhängig. Das führt nicht nur zu Einschränkungen in der Lieferkette, sondern auch zu geopolitischen Spannungen in Europa. Außerdem entspricht der Abbau der Rohstoffe oft nicht den ESG-Nachhaltigkeitskriterien (Environment, Social, Governance).

„Wir müssen jetzt handeln und ein skalierbares und robustes Batterierecyclingverfahren aufbauen. Wir bei tozero haben uns verpflichtet, den Status quo des Materiallebenszyklus in Frage zu stellen, um die Dekarbonisierung zu beschleunigen. So können wir unbesorgt in das Zeitalter der Elektrifizierung eintreten, die Innovation fortsetzen und die Lebensqualität erhöhen, ohne Kompromisse einzugehen“, sagt Sarah Fleischer, Mitgründerin und CEO.

Das Start-up besteht derzeit nur aus den beiden Gründerinnen, will aber in absehbarer Zeit 10 neue Mitarbeiter einstellen. Die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal war laut tozero neben der Nähe zur Batterieindustrie ebenfalls ein Kriterium für den Standort in München.

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