Die bayerische Sonnenbatterie GmbH und Sungevity steigen in den amerikanischen Markt ein
Der bekannte amerikanische Elektroautomobil-Hersteller Tesla hat über Elon Musk eine Revolution in Bezug auf einen Batteriespeicher für Zuhause angekündigt. Mit diesen Batterien möchte Tesla einen neuen milliardenschweren Markt erschließen und die Energiebranche aufwirbeln. Somit soll es für Privatleute besonders einfach und günstig werden, nicht genutzten Strom von Solar- und Windkraftanlagen zwischenzuspeichern. Allein durch diese Meldung in der Fachwelt sind die Aktien von Tesla nach oben geschnellt.
Auf dem Markt sind neben Tesla schon viele Batteriehersteller vertreten
Einige Experten fragen sich, was an den Batterien von Tesla so außergewöhnlich sein soll. Schließlich sind bereits zahlreiche Firmen mit ihren Batteriespeichersystemen erfolgreich auf dem Markt vertreten. Insbesondere in Europa, wo Strom ehedem sehr teuer gehandelt wird, gewinnen die Firmen mit neuen Techniken rasch an Boden. Verständlicherweise können Haus- und Gewerbebesitzer mit selbst gespeichertem Strom viel Geld sparen.
Der bayerische Mittelständler Sonnenbatterie ist Tesla einen Schritt voraus
Genau einen Tag, bevor Tesla mit einer großen Show seine Heimbatterie ankündigt, trat das bayerische Mittelstandsunternehmen Sonnenbatterie GmbH an die Presse. Gemeinsam mit dem großen Installateur für Solaranlagen Sungevity möchte die Sonnenbatterie GmbH auf dem amerikanischen Markt Fuß fassen. Wie der San Francisco Chronicle erstaunt feststellt, wollen die Allgäuer dabei den amerikanischen Keller erobern. Sungevity-Produktchef Peter Graf betonte, dass Tesla eine wunderbare Firma sei. Er mache diese Ankündigung jedoch nicht allein wegen der Presse, sondern in erster Linie für die Kunden. Ebenfalls wolle sein Unternehmen Tesla aus Palo Alto nicht die Show stehlen. Obwohl er dies natürlich genau tat.
Konkurrenz belebt das Geschäft
Die Ankündigung der Zusammenarbeit von Sonnenbatterie und Sungevity sorgt in der Fachwelt für heiße Debatten. Einige machen sich schon auf eine mögliche Preisschlacht bereit. Greentechmedia berichtete, dass das deutsch-amerikanische Duo wesentlich billiger sei als die Lösung von Tesla. So sei schon für 10.000 Dollar eine solche Solar-Batterie-Kombination erhältlich, während Tesla allein für die Batterie 13.000 Dollar verlangt. Leider fehlten in dem Bericht Angaben über die jeweilige Größe der Batterien.
Keine bedeutende Überlegenheit durch die Tesla-Batterie
Andreas Gutsch vom Karlsruher Institut für Technologie weist darauf hin, dass aus technischer Sicht die Tesla-Batterie keine bedeutende Überlegenheit aufweist. Der Markt wird nur deshalb durcheinander gebracht, weil Tesla hier seine Marketingmacht zur Schau stellt. Die Branche hat sich auch schon auf einen möglichen Preiskampf eingestellt, falls Tesla versuchen sollte, seine Produkte zu Niedrigpreisen anzubieten. Experten erklären weiterhin, dass die Tesla-Hausbatterie mögliche Nachteile mit sich bringt, falls diese aus denselben Zellen bestünde wie die Batterien der Tesla Elektroautos. Diese Batteriezellen besitzen zwar eine hohe Dichte, verlieren aber schon nach 500 Ladezyklen deutlich an Kapazität. Herkömmliche Batteriespeichersysteme für Solar- und Windstrom halten dagegen wenigstens 5.000 Ladezyklen ohne größeren Verlust aus. Dies ist hierzulande schon Standard. Neben der Vorstellung der Hausbatterie möchte Tesla auch einen Mega-Akku präsentieren, mit dem Netzstromversorge das Stromnetz stabilisieren können.
Die Branche ist auf Expansionskurs
Das Analysehaus Navigant schätzt den Markt für Batteriespeicher bis 2024 auf rund 68 Milliarden Dollar. Schon jetzt gewährt der Bundesstaat Kalifornien Zuschüsse für die Telsa-Produkte. So baut das Unternehmen in Nevada eine riesige Batteriefabrik. Hier werden die Akkus für die Elektroautos gebaut, aber auch die Heimbatterie. Bis zum Jahr 2020 möchte Tesla 500.000 E-Autos bauen. 2014 waren es bereits 30.000 Exemplare.
Bildquellen: © Sonnenbatterie GmbH