Eines der größten australischen Ölunternehmen will mit Hilfe eines Batteriespeicher umweltfreundlicher werden: Woodside Petroleum will seine CO2-Emissionen reduzieren und wird dazu nächstes Jahr einen großen Lithium-Ionen-Speicher als Backup auf einer seiner Ölplattformen installieren. Neben den Emissionen sollen so auch die Kosten sinken.
Der Stromspeicher dient als Notstromaggregat
Der Batteriespeicher mit 1 Megawatt Leistung wird auf der Bohrinsel Goodwyn vor der Küste Westaustraliens aufgestellt, wo Woodside Erdöl fördert. Der Speicher soll dort einen von vier gasbetriebenen Generatoren ersetzen, die ständig auf Reserve laufen, um einen Stromausfall und damit das Risiko eines teuren Förderausfalls zu verringern. Woodside-CEO Peter Coleman gab an, das Unternehmen habe eine Reihe von Optionen geprüft, um seine CO2-Bilanz zu verbessern. Darunter sei auch die Erzeugung von Strom aus Windkraft, Sonne oder Meereswellen gewesen.
Letztlich habe man sich für den Batteriespeicher entschieden. „Wenn ein Generator ausfällt, kommt der Strom unmittelbar aus der Batterie und das Betriebspersonal hat dann eine Stunde Zeit, hinauszufahren und den ausgefallenen Generator neu zu starten“, erklärte Coleman. Woodside-Technikvorstand Shaun Gregory zufolge wird der Batteriespeicher die CO2-Emissionen der Goodwyn-Ölplattform um etwa 5 Prozent senken. Durch den Batteriespeicher sinkt der Erdgasverbrauch, wodurch sich unnötige Emissionen vermeiden ließen, so Gregory.
Was der Batteriespeicher das Unternehmen kosten wird, darüber macht Woodside keine Angaben. Die sinkenden Speicherkosten in Verbindung mit verbesserter Leistung machen Batteriespeicher inzwischen auch für eine Offshore-Nutzung interessant. Das gesamte System kann in zwei 20-Fuß-Containern untergebracht werden. Wenn sich die Batterie bewährt, werde Woodside stationäre Speicher eventuell auch auf größeren Offshore-Plattformen einsetzen, so Gregory. Auch eine Nutzung an Land in Woodsides Produktionsstätte für Flüssigerdgas auf der Burrup-Halbinsel kommt in Frage, heißt es, sowie der Einsatz erneuerbarer Energien in anderen Produktionsstätten des Unternehmens.
Klimawandel als finanzielles Risiko
Woodside Petroleum hat den Klimawandel in seinem Sustainable Development Report 2016 offiziell als finanzielles Risiko eingestuft. Das Unternehmen hat sich seinen Aktionären gegenüber verpflichtet zu analysieren, wie es in einer emissionsarmen Wirtschaft weiterbestehen kann. Woodside beschäftigt sich nach eigenen Angaben auch mit dem Thema der Wasserstoffherstellung aus Methan, dem Hauptbestandteil von Erdgas, um damit Brennstoffzellen anzutreiben.
Quelle / Weiterlesen:
Woodside Petroleum in battery breakthrough | The Australian Financial Review
Bildquelle: © Woodside Energy Ltd.
Na also, langsam kapieren die Verursacher des Klimawandels, was sie da angerichtet haben.
Allerdings jetzt in den Wasserstoff einzusteigen ist ja auch nicht der Bringer…