Tesla baut 100 MW Speicher in Texas

In Texas baut Tesla eine Großbatterie, die das Stromnetz absichern soll. Das Projekt könnte auch für Teslas neue Gigafactory in Austin wichtig werden.

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Tesla errichtet in Texas einen 100 Megawatt-Batteriespeicher. Im Epizentrum der US-Energiewirtschaft soll die Batterie die Stromversorgung in Zeiten des Klimawandels sichern. Denn im Februar hatte unerwartete Kälte dazu geführt, dass Millionen Menschen ohne Strom in ihren Häusern saßen.

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Das texanische Stromnetz ist nicht für den Klimawandel gerüstet

Texas ist für seine riesigen Reserven an Erdgas und Öl bekannt, doch auch die Bedingungen für Wind- und Solarstrom sind sehr gut. Seit über 100 Jahren bringt das texanische Stromnetz den Strom aus großen Kraftwerken zum Kunden, doch der ungewöhnliche Kälteeinbruch im Februar hat gezeigt, wie fragil das System in Zeiten des Klimawandels ist.

Die Kälte setzte besonders den Gaspipelines und Gaskraftwerken zu, ein Drittel aller texanischen Kraftwerke fiel deshalb zeitweise aus. Die texanische Regierung musste Verbraucher zwangsweise abschalten, um einen Zusammenbruch des gesamten Netzes zu verhindern. Künftig können dezentrale Großbatterien wie die von Tesla helfen, so etwas abzufedern.

Tesla hält das Projekt offiziell geheim

Tesla baut den Batteriespeicher nicht offiziell, sondern über eine Tochterfirma namens Gambit Energy Storage. Er entsteht in Angleton, gut 60 Kilometer südlich von Houston. Aufmerksame Beobachter haben das Tesla-Logo auf dem Helm eines Arbeiters auf der Baustelle entdeckt, ansonsten gibt es offiziell keine Bestätigung von Tesla dazu.

Tesla dürfte ein großes Interesse daran haben, das texanische Stromnetz zukunftsfähig zu machen. Tesla-CEO Elon Musk ist gerade selbst in den Bundesstaat gezogen und errichtet in Austin zudem eine neue Gigafactory. Dieser soll es nicht so ergehen wie Samsungs Chipfabrik, die im Februar auf Anweisung der texanischen Regierung für mehrere Wochen heruntergefahren werden musste.

Der Akku in Texas kann an einem heißen Sommertag etwa 20.000 Haushalte mit Strom versorgen. Wie gut Batteriespeicher gegen Stromausfälle absichern, beweist Teslas Batteriespeicher in Südaustralien, der 2017 errichtet wurde. Dort hat Tesla Hunderte PowerPacks zu einer Großbatterie zusammengeschlossen, die Regelenergie liefert. Solche Speicher stabilisieren nicht nur die Netze, sondern sind auch eine lukrative Einnahmequelle für ihre Betreiber. Zwischengespeicherter Wind- oder Solarstrom kann dann verkauft werden, wenn die Strompreise gerade hoch sind. Der Speicher in Südaustralien war zum Zeitpunkt seiner Errichtung der größte der Welt.

Wer wird Betreiber der Großbatterie in Texas?

Offen ist die Frage, wer den Speicher in Texas betreiben wird. Das Projekt wurde ursprünglich von Plus Power gestartet, einem Entwickler von Batteriespeicher-Projekten aus San Francisco. Plus Power hat inzwischen bestätigt, das Projekt an eine bisher nicht genannte Partei verkauft zu haben. Eventuell denkt Elon Musk selbst darüber nach, mit Tesla in Texas zum Energieversorger zu werden. Seine Aktivitäten in anderen Ländern legen nahe, dass er solche Pläne hat: In Großbritannien hat er bereits eine entsprechende Lizenz beantragt.

Langfristig soll die Energiesparte bei Tesla ebenso wichtig werden wie das Autogeschäft, das hat Elon Musk Mitte 2020 erneut bekräftigt. Das erste Produkt aus diesem Bereich war der Heimspeicher Powerwall, inzwischen beliefert Tesla mit PowerPack und MegaPack auch Gewerbekunden und Energieversorger.

Quellen / Weiterlesen

Tesla baut Riesenakku für texanisches Stromnetz | heise online
Tesla Is Plugging a Secret Mega-Battery Into the Texas Grid | Bloomberg
Wie Tesla als Gambit Energy Storage das texanische Stromnetz stabilisieren will | Cleanthinking
Bildquelle: Wikipedia – John Cummings, CC BY-SA 3.0
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

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