Nanotech Energy hat eine Graphenbatterie entwickelt, die nicht brennbar ist und viele Probleme aktueller Lithium-Ionen-Batterien lösen soll. Beispielsweise die begrenzte Speicherkapazität, lange Ladezeiten oder mangelnde Sicherheit.
Nanotech Energy stellt hochreines einlagiges Graphen her
Nanotech Energy wurde 2014 von Jack Kavanaugh und den Wissenschaftlern Richard Kaner und Maher El-Kady von der University of California in Los Angeles (UCLA) gegründet. Sie wollten von Anfang an Energiespeicherung auf Graphenbasis aus dem Labor in die Massenproduktion bringen. Graphen gilt als das dünnste, stabilste und leitfähigste Material der Welt.
Im Jahr 2020 gab Nanotech Energy bekannt, ein Verfahren zur Herstellung von hochreinem einlagigen Graphen entwickelt und skaliert zu haben. Mitgründer Jack Kavanaugh sagte, Nanotech Energy sei der erste und einzige Hersteller, der 98 Prozent einlagiges Graphen erreicht. Es kann in leitenden Elektroden, leitfähigen Tinten, gedruckter Elektronik, Batterien und anderen Anwendungen eingesetzt werden.
Hohe Sicherheit
Inzwischen hat Nanotech Energy mehrere Generationen von Lithium-Ionen-Batterien auf Graphenbasis entwickelt. Sie erreichen einer Mitteilung zufolge eine Energiedichte von 400 bis 900 Wh/L auf Zellebene. Die Batterien basieren auf selbst entwickelten Graphen-Elektroden sowie einem nicht brennbaren Elektrolyt.
„Im Gegensatz zu herkömmlichen Batteriespeichern, die ein ernsthaftes Brandrisiko darstellen, sind die nicht entflammbaren Lithium-Ionen-Batterien von Nanotech Energy inhärent sicher und umweltfreundlich. Das wird unserer Meinung nach mehr Branchen dazu inspirieren, von Sprit auf Strom umzusteigen“, sagte Jack Kavanaugh.
Das Unternehmen gibt außerdem an, mit den Batterien nach 1.400 Ladezyklen noch eine Kapazität von 80 Prozent zu erreichen. Sie bleiben auch bei Extremtemperaturen von -40°C bis +50°C leistungsfähig und lassen sich deutlich schneller laden als herkömmliche Akkus. Zudem sind sie an jeden Formfaktor und jedes Gehäuse anpassbar.
„Wir haben bereits bahnbrechende Energiespeicher mit einer Technologie entwickelt, die die hohe Kapazität einer Batterie und die Leistung von Superkondensatoren in einem einzigen Produkt vereint“, sagte Jack Kavanaugh. Die Graphen-Nanotechnologie seines Unternehmens überwinde die Probleme bei der Sicherheit, der begrenzten Speicherkapazität und der Ladegeschwindigkeit herkömmlicher Lithium-Ionen-Batterien.
Die Serienproduktion soll 2023 starten
Im November 2021 kündigte Nanotech Energy einen neuen Produktionsstandort in Storey County, Nevada an. Dort soll eine neue, 200 Hektar große Anlage entstehen und die Kapazitäten für die Batterieherstellung deutlich erhöhen. Das erste von zwei geplanten Gebäuden soll ab 2023 zunächst 2,5 GWh an Batterien produzieren. In den nächsten Jahren plant Nanotech Energy dann den Ausbau auf bis zu 15 GWh. Neben Batterien will Nanotech in Nevada auch andere Produkte auf Graphenbasis herstellen.
Nanotech Graphenbatterie gewinnt CES 2022 Innovation Award
Der Hersteller erhielt für seine Batterie bereits den CES 2022 Innovation Award in der Kategorie Nachhaltigkeit, Eco-Design und intelligente Energie. Inzwischen nimmt Nanotech Energy Vorbestellungen für seine Batterien an. Sie können für Elektrofahrzeuge, E-Bikes und elektrische Roller eingesetzt werden, aber auch für Unterhaltungselektronik, militärische Ausrüstung und andere elektrifizierte Geräte und Maschinen.
Quellen / Weiterlesen
Nanotech Energy gewinnt CES Innovation Award 2022 | elektroniknet.de
Nanotech Energy Announces Pre-Orders for Fully Customizable, Non-Flammable Lithium-Ion Battery Packs | Nanotech Energy
Bildquelle: Pixabay
Klasse! Hoffentlich erreichen sie die industrielle Fertigungsreife.
Kann man sich an dem Unternehmen beteiligen?
Und dann wünsche ich mir noch, dass sie den hochreinen Kohlenstoff für das Graphen mit Methanpyrolyse erzeugen. Das würde als „Abfallprodukt“ dann obendrein noch Wasserstoff liefern.
Und dass sie ein Wechselakku-Format festlegen, dass sowohl in eKFZs, an Wechselstationen, in Backup-Speichern im Grid, in Luftfahrzeugen, zuhause, usw. akzeptiert wird und damit Umladeverluste vermeidet.
Diese beiden Punkte würden einer ohnehin schon interessanten Speicherzelle den letzten Kick zur Killerapplikation verpassen 😉