Der österreichische Klima- und Energiefonds will den Ausbau erneuerbarer Energien in Österreich fördern und hat dazu in Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mehrere Programme gestartet. Gefördert werden unter anderem Photovoltaikanlagen für Privatpersonen und Unternehmen. Auch für Photovoltaik in der Landwirtschaft stehen Fördermittel bereit. Die Programme sollen Anreize für eine klimafreundliche Stromversorgung schaffen.
Von Konstantin Heiller
Förderung von Photovoltaik–Anlagen bis 5 kW
Über das Programm stehen 2017 insgesamt 8 Millionen Euro zur Verfügung. Antragsberechtigt sind sowohl natürliche als auch juristische Personen. Es werden neu installierte, im Netzparallelbetrieb geführte Photovoltaik-Anlagen gefördert. Auch Gemeinschaftsanlagen qualifizieren sich, wenn sie von mindestens zwei Wohn- bzw. Geschäftseinheiten genutzt werden. Es werden höchstens 5 kW einer Anlage gefördert, wobei die Pauschale für freistehende Anlagen bzw. Aufdachanlagen 275 Euro/kWpeak beträgt sowie 375 Euro/kWpeak bei gebäudeintegrierte Anlagen. Das bedeutet, dass das PV-Element neben der Erzeugung von Strom auch die Funktion eines Bauelements als Teil der Bauwerkhülle übernimmt. Dazu zählen die Dachbedeckung, Fassaden- und Beschattungselemente oder Glasoberflächen. Nicht dazu zählen Photovoltaikmodule, die an der Gebäudehülle angebracht werden bzw. Anlagen, die beispielsweise als Dach eines Carports oder einer Terrasse fungieren.
Die Förderung erfolgt in Form eines Investitionskostenzuschusses. Pro Standort wird nur eine Photovoltaik-Anlage gefördert, doch es können mehrere Anträge für unterschiedliche Standorte gestellt werden. Dabei gelten besondere Bedingungen für Gemeinschaftsanlagen. Die Registrierung für geplante Projekte ist online bis zum 30.11.2017 möglich.
Förderung von thermischen Solaranlagen
Der Klima- und Energiefonds fördert neue Solaranlagen, die zur Beheizung von Gebäuden und/oder zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Dabei muss das Gebäude älter als 15 Jahre sein. Dieses Programm steht ausschließlich Privatpersonen offen und die geförderte Solaranlage muss überwiegend privat genutzt werden. Das bedeutet, dass die zu Wohnzwecken genutzte Fläche in Bezug auf das gesamte Gebäude mindestens 50% betragen muss.
Jeder Antragsteller darf nur einen Antrag stellen. Auch hier wird ein einmaliger Investitionskostenzuschusses ausbezahlt, der maximal 35% der förderfähigen Investitionskosten bzw. höchstens 700 Euro beträgt. Die Bruttokollektorfläche der Solaranlage muss dabei mindestens 4 m² betragen. Die Registrierung läuft noch bis zum 30.11.2017.
Förderung für Photovoltaik-Anlagen in der Land- und Forstwirtschaft
Für das Jahr 2017 stehen insgesamt 5,95 Millionen Euro für Photovoltaik-Anlagen in der Land- und Forstwirtschaft bereit, für die sich österreichische land- und forstwirtschaftliche Betriebe bewerben können. Für die Förderung qualifizieren sich neu installierte, im Netzparallelbetrieb geführte Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung über 5 kWpeak. Die Obergrenze pro Antragsteller liegt bei 50 kWpeak.
Auch hier wird ein einmaliger Investitionskostenzuschusses gezahlt. Die Pauschalen betragen 275 Euro/kWpeak für freistehende bzw. Aufdachanlagen und 375 Euro/kWpeak für gebäudeintegrierte Anlagen. Die Antragstellung erfolgt online bis 15.11.2017.
Quellen / Weiterlesen:
Förderung von Photovoltaikanlagen in Österreich | Klima- und Energiefonds
Förderung von thermischen Solaranlagen in Österreich | Klima- und Energiefonds
Förderung von Photovoltaik-Anlagen in der Land- und Forstwirtschaft in Österreich | Klima- und Energiefonds
Bildquelle: Pixabay
Wau! Knapp 14 Mio. Euro für die österreichische Energiewende. Beeindruckend.
Obwohl – Energiewende in Österreich? Also in dem Land, das schon heute etwa 80 % der Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen gewinnt? Das ist immerhin der Wert, den Deutschland für das Jahr 2050 plant – und offenkundig nicht erreichen wird, obwohl hier schon heute jedes Jahr über 20 Mrd. Euro allein für die EEG-Subventionen zum Fenster raus geworfen werden (die allerdings auch Österreich zugute kommen, da sie die Stromeinkaufspreise im gemeinsamen Strommarkt bekanntlich auf historisch niedriges Niveau drücken).