Heute hat die SolarWorld AG bekanntgegeben, dass der Solarhersteller Insolvenz anmelden muss. Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass es keine positive Fortführungsprognose mehr sehe und bilanziell überschuldet sei.
Zeitweise war die SolarWorld AG der weltweit größte Hersteller von Solaranlagen, geriet aber aufgrund des Preisverfalls von Solarmodulen, insbesondere durch die Konkurrenz aus China, immer mehr unter Druck. Bereits 2013 drohte das Aus der SolarWorld AG. Mit dem Einstieg des Emirates Katar mit 35 Mio. € konnte jedoch die Pleite verhindert werden.
Vor einigen Wochen schien die Welt noch in Ordnung zu sein
Vor wenigen Wochen, bei der Vorstellung der Bilanz 2016, hatte das Solarunternehmen angeblich noch genügend Eigenkapital und Liquiditätsreserven. SolarWorld hatte nach Aussagen des Vorstandes eine positive Fortführungsprognose. Was innerhalb von sechs Wochen das Eigenkapital der SolarWorld AG von 120 Mio. € auf 2,6 Mio. € schmelzen ließ und wieso sich die Einschätzung der Fortführungsaussichten so radikal änderte wird nun ein Insolvenzverwalter zu untersuchen haben.
SolarWorld sieht die Gründe in unfairem Dumping chinesischer Solarhersteller
Auf Anfrage von Focus Online erklärt der Vorstand Frank Asbeck: „SolarWorld hat in den USA und in Europa den Kampf gegen illegales Preisdumping angeführt. Dieses Dumping hat jetzt jedoch nochmals zugenommen. Antidumpingmaßnahmen der EU und USA werden von chinesischen Unternehmen entweder durch Produktionsverlagerung in asiatische Nachbarländer oder durch Umgehung unterlaufen.“
Bei der SolarWorld AG haben viele Anleger eine Menge Geld verloren und das Thema wird die Gerichte sicherlich über viele Jahre beschäftigen. Dies liegt auch an der polarisierenden Persönlichkeit des Unternehmers Frank Asbeck, der sich selbst als Kämpfer für fairen Wettbewerb in der Solarbranche gesehen hat.
Quellen / Weiterlesen:
Solarworld stellt Insolvenzantrag | Handelsblatt
Solarworld kündigt Insolvenz an | Spiegel Online
Deutschlands bekannteste Solar-Firma ist pleite | Focus Online
Solarworld kündigt Insolvenz an | Frankfurter Allgemeine
Bildquelle: © SolarWorld AG