IRENA: Weltweite Energiewende braucht „radikale Maßnahmen“

Die Irena hat errechnet, was die weltweite Energiewende bis 2030 kosten würde. Es wird teuer, bringt aber viele Vorteile.

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Die Warnungen aus der Wissenschaft werden immer lauter: Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, wenn wir die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad begrenzen wollen. Um die Erneuerbaren auf der ganzen Welt schnell genug auszubauen, sind bis 2030 jedes Jahr 5,7 Billionen US-Dollar nötig. Doch es lohnt sich, rechnet die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien Irena vor.

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Die Energiewende braucht mehr Tempo

Aktuell stammen erst 14 Prozent der weltweiten Energieversorgung aus Erneuerbaren. Bis 2030 muss sich dieser Anteil fast verdreifachen, hat die Irena ermittelt. Doch bisher sind die Staaten noch nicht schnell genug und müssen aufs Tempo drücken. Die Irena stellte ihre neue Analyse auf dem „Berlin Energy Transition Dialogue“ vor.

Irena-Generaldirektor Francesco La Camera fand deutliche Worte: „Die Energiewende ist noch weit vom richtigen Weg entfernt, und wenn wir in den kommenden Jahren nicht auf radikale Maßnahmen setzen, werden die Chancen, unsere Klimaziele zu erreichen, geschmälert oder sogar zunichtegemacht.“

Irena: Wir brauchen E-Autos, Wärmepumpen und grünen Wasserstoff

Im Energiesektor entfallen laut Irena zwar bereits die meisten Neuinvestitionen auf Wind- und Solarenergie. Endverbraucher und die Industrie dagegen nutzen weiterhin oft Gas, während im Verkehrssektor Öl als Energiequelle vorherrscht.

Um das 1,5 Grad-Ziel der Pariser Klimakonferenz 2015 noch zu erreichen, fordert die Irena zunächst einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren. Weiterhin ist die Elektrifizierung des Endverbrauchs nötig, zum Beispiel durch Wärmepumpen und Elektroautos. Neben E-Autos müsse aber auch der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad sowie auf öffentliche Verkehrsmittel gefördert werden.

Ebenfalls nötig sind deutliche Verbesserungen bei der Energieeffizienz und die stärkere Nutzung von Wasserstoff, Biomasse sowie die unterirdische Speicherung von CO2. Beim Wasserstoff sollte vor allem grüner Wasserstoff vorangetrieben werden.

Die Verursacher müssen vorangehen

Bei der Energiewende müssen die Staaten vorangehen, die die meiste Energie verbrauchen und die größten Treibhausgasemissionen haben, nämlich die G7- und die G20-Staaten. Dort muss der Anteil der Erneuerbaren bis 2030 auf mindestens 65 Prozent steigen, hat die Irena ermittelt.

Neben den 5,7 Billionen US-Dollar, die jedes Jahr investiert werden müssen, müssen auch die 700 Milliarden US-Dollar, die jährlich in fossile Brennstoffe fließen, in grüne Energien umgelenkt werden. Die Irena bedauert, dass die staatlichen Hilfen in der Coronapandemie nicht zielgerichteter in klimafreundliche Energien geflossen sind. Das sei eine vertane Chance, so die Experten.

Chance auf Energieunabhängigkeit und neue Jobs

Die Irena zeigt in ihrer Analyse auch auf, wie viele Vorteile eine klimafreundliche Energieversorgung mit sich bringt: Sie senkt die Abhängigkeit von fossilen Importen und ermöglicht es Volkswirtschaften, sich von den Kosten fossiler Brennstoffe abzukoppeln. Gleichzeitig wächst die Wirtschaft und neue Arbeitsplätze entstehen.

Wenn die Staaten die nötigen Veränderungen vorantreiben, entstehen 85 Millionen neue Jobs, während nur 12 Millionen in den fossilen Industrien und in der Atomenergie verlorengehen. Die neuen Arbeitsplätze werden in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Stromnetze sowie Wasserstoff geschaffen.

Erneuerbare meist die günstigste Energieform

Die Kosten für erneuerbare Energien sind stark gefallen. Fast überall auf der Welt ist Ökostrom inzwischen die günstigste Option. Die Kosten für neue Solarprojekte sind zwischen 2010 und 2020 im Schnitt um 85 Prozent gesunken. Auch Windstrom hat sich stark verbilligt: Die Kosten für Windkraft an Land sind im gleichen Zeitraum um 56 Prozent gesunken, für Offshore-Windanlagen um 48 Prozent.

Quellen / Weiterlesen

Energiewende ist Schlüssel zur Bewältigung der globalen Energie- und Klimakrise | Windmesse
Weltweite Energiewende bis 2030 kostet 5,7 Billionen Dollar – pro Jahr | Spiegel
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Bildquelle: © Pixabay
Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und Promotion zum Thema „Outsourcing von Dienstleistungen“ an der Universität Regensburg war Johann Nagengast in verschiedenen internationalen Unternehmen in führenden Positionen tätig. Seit 2001 ist er Professor für Internationales Management und Project Management an der Technischen Hochschule Deggendorf. Als Trainer, Coach und Berater ist er intensiv in verschiedenen internationalen Projekten tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der praxisnahen und pragmatischen Vermittlung und unternehmensspezifischen Anwendung aller Aspekte des Projektmanagements.

1 Kommentar

  1. Gähn!

    Wie oft wurde seit den 1980er Jahren verkündet, dass es schon in wenigen Jahren zu spät sein wird, wenn nicht sofort radikal gehandelt wird? Erinnert irgendwie an die regelmäßige Ankündigung des Endes der Welt durch die Zeugen Jehovas – wobei die immerhin so intelligent sind, dass sie inzwischen keinen konkreten Termin für den Weltuntergang angeben.

    Seltsamerweise ist das „weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Messungen“ noch immer das Jahr 2016 mit sagenhaften 14,8 °C – obwohl wir fleißig jedes Jahr noch mehr CO2 in die Atmosphäre pumpen wie im Jahr davor. Laut Klimapapst und Papst-Ghostwriter Joachim Schellnhuber ist die Normaltemperatur der Erde 15,0 °C. Die Erde hat also aktuell eine Unterkühlung – sieht man ja auch daran, dass beide Pole vereist sind, wir uns also gerade in einer Eiszeit befinden – dem Känozoischen Eiszeitalter.

    Dass es sich dennoch für die IRENA und deren Busenfreunde lohnt, wenn bis 2030 jedes Jahr 5,7 Billionen US-Dollar für Energieerneuerungsanlagen zum Fenster raus gekippt werden, glaube ich dagegen sofort. Denn unter diesem Fenster stehen ja genau diese Typen mit ihren LKWs und fangen das Geld auf.

    Wer den ganzen Blödsinn finanzieren soll, steht natürlich auch fest – die IRENA und ihre Busenfreunde sind da definitiv nicht dabei. Denn so schlimm, dass die eigenes Geld verbrennen, kann keine Klimakatastrophe sein.

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