Die Weltbank schadet der globalen Energiewende

Statt konsequent die Energiewende zu unterstützen, finanziert die Weltbank weiterhin fossile Brennstoffe mit Milliardenhilfen.

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Eigentlich sollte die Weltbank dabei helfen, die Klimakrise zu bekämpfen. Doch statt die Energiewende zu unterstützen, steckt sie Milliarden in fossile Brennstoffe, wie Recherchen der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald zeigen.

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Die Energiewende geht zu langsam

Um den Klimawandel zu bekämpfen, müsste schnell und entschieden in erneuerbare Energiequellen investiert werden. Stattdessen ist die Welt auf dem besten Wege, das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens komplett zu verfehlen. Wie das Umweltprogramm der Vereinten Nationen ermittelt hat, werden wir nach aktuellem Stand bis 2030 satte 120 Prozent mehr fossile Brennstoffe erschließen, als wir nach den Pariser Klimazielen dürften.

Die Weltbank ist Teil des Problems

Die dringenden nötigen Investitionen in grüne Energien gehen dagegen viel zu langsam voran. Die Weltbank selbst mahnt, dass der ungebremste Klimawandel bis 2030 über 100 Millionen Menschen in extreme Armut treiben wird, weil sie ihre Lebensgrundlage verlieren.

Doch die Weltbank verstärkt genau dieses Problem selbst. Ihre Kernaufgabe ist es, weniger entwickelte Länder finanziell und durch Beratung und andere Hilfen zu unterstützen. Außerdem hat sie sich dazu verpflichtet, bei der Umsetzung der Pariser Klimaziele zu helfen. Wie die Recherchen von urgewald zeigen, hat die Weltbank seit dem Pariser Klimaabkommen jedoch über 12 Milliarden US-Dollar in fossile Brennstoffe investiert. 10,5 Milliarden davon flossen in neue Direktfinanzierungen.

Das sind die Investitionen der Weltbank seit 2015:

  • 10,5 Milliarden Euro neue Direktfinanzierungen für fossile Brennstoffe in 30 Ländern (neue Kredite, Garantien, Eigenkapital)
  • 200 Millionen US-Dollar für technische Hilfe in 11 Ländern: Diese Gelder unterstützen Großprojekte für fossile Brennstoffe bzw. erhöhen künftige Investitionen in solche Projekte
  • 1,4 Mrd. US-Dollar verbleiben der Weltbank als Eigenkapital für den Betrieb fossiler Brennstoffe, die der Organisation finanzielle Vorteile verschaffen, etwa niedrigere Kreditkosten für Erweiterungen oder die Erschließung neuer Öl-/Gasfelder oder Dividenden bzw. Kapitalgewinne (oder -Verluste) aus diesem Eigenkapital

Mehr als 12 Mrd. $ in fossile Brennstoffe seit dem Pariser Klimaabkommen

Wie urgewald zusammenfasst, hat die Weltbank seit dem Pariser Klimaabkommen mindestens 12,1 Milliarden US-Dollar in fossile Brennstoffe in 38 Ländern gesteckt. 4 Milliarden davon gingen an acht G20-Länder. Weitere 1,4 Milliarden wurden in mindestens 17 Ländern dazu genutzt, Öl- und Gasreserven zu suchen oder zu erschließen. Unter den 17 Ländern befinden sich vier der 15 größten Ölproduzenten. Weitere 2,3 Milliarden US-Dollar flossen in Öl- und Gasexporte, und 650 Millionen in sechs Ölraffinerien.

Außerdem fließen weitere Milliarden in Tätigkeiten der Weltbank, die sowohl fossile als auch erneuerbare Energien finanzieren. Das sind beispielsweise Investitionen über Finanzintermediäre wie Banken, oder Budgethilfen, die Regierungen für Infrastruktur oder Stromkäufe frei ausgeben können. Hier stellt die Weltbank laut urgewald jedes Jahr bis über 10 Milliarden US-Dollar bereit.

„Die Weltbank macht stärker abhängig von fossiler Energie“

„Die Milliarden an öffentlicher Unterstützung der Weltbank verzerren den Markt zugunsten fossiler Brennstoffe gegenüber erneuerbaren Energien, was die Energiewende verlangsamt. Anstatt eine gerechte Energiewende zu schaffen, macht die Weltbank stärker abhängig von fossiler Energie“, kommentiert Heike Mainhardt, Senior Advisor für multilaterale Entwicklungsbanken bei urgewald die Ergebnisse. urgewald fordert, die Weltbank solle jede Investition in fossile Brennstoffe beenden und die Länder bei einer gerechten Energiewende unterstützen.

Quellen / Weiterlesen

Weltbank-Jahrestagung: Bank investiert seit Pariser Klimaabkommen über 10,5 Milliarden Dollar in Fossile | urgewald
Studie: Weltbank bremst Energiewende aus | ECO reporter
Vom Klima reden, Kohle schürfen | taz
Bildquelle: pxHere

Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

1 Kommentar

  1. Wie viel Geld der Weltbank floss denn in regenerative Energien oder andere Projekte? Das wäre sehr nützlich für die Einordnung und gehört eigentlich zu einer ausgewogenen Berichterstattung. 12 Milliarden Euro in 5 Jahren klingt nämlich ehrlich gesagt nicht besonders viel für die Weltbank. Auch wenn jeder dieser Euros natürlich nicht gut angelegt wurde aus sozialen Gesichtspunkten.

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