Nach Corona: Investitionen in Erneuerbare Energien steigen wieder

Die Internationale Energieagentur hat die geplanten Investitionen für Erneuerbare analysiert. Ihr Fazit: Es geht wieder bergauf, aber zu langsam.

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Die Investitionen in erneuerbare Energien werden sich 2021 nach dem coronabedingten Einbruch im letzten Jahr wieder erholen. Der Großteil des Geldes wird in die Erneuerbaren fließen, „aber das reicht noch lange nicht aus“, warnt die Internationale Energieagentur IEA in ihrem jährlichen Investment-Report.

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2 Billionen US-Dollar für den Energiesektor

Die IEA veröffentlichte die diesjährige Ausgabe des „World Energy Investment Report“ Anfang Juni. Dem Bericht zufolge werden 2021 fast zwei Billionen US-Dollar in den Energiesektor investiert, was wieder dem Niveau vor Beginn der Pandemie entspricht. Das reicht jedoch nicht aus, um die langfristigen Klimaziele zu erreichen, so die Internationale Energieagentur.

Die Hälfte der Energieinvestitionen fließt in die Stromerzeugung, und davon etwa 70 Prozent in Erneuerbare Energien. In den meisten Regionen sind Solarenergie und Windkraft an Land die attraktivsten Optionen, da die Installationskosten im Schnitt um 10 bzw. 5 Prozent sinken.

In Schwellen- und Entwicklungsländern dauert die Erholung länger

Laut IEA muss es noch schneller gehen. Der globale Energiesektor sei immer noch nicht auf dem richtigen Weg, um eine klimaneutrale Energieversorgung bis 2050 zu erreichen. Die Investitionen in erneuerbare Energien seien in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern durch die Corona-Pandemie stärker zurückgegangen als in den Industrienationen. Und viele dieser Länder räumen in ihren Wiederaufbauplänen Kohle und Öl Priorität ein. „Die erwartete Erholung reicht nicht aus, um die Ausgaben wieder auf das Niveau vor der Pandemie zu bringen. Größtenteils deshalb, weil die Zwillingskrisen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und der Wirtschaft länger andauern“, heißt es im Bericht.

Südostasien und Afrika bauen die Kohle weiter aus

Insbesondere in Südostasien und Afrika werde zudem nicht genug in die dazugehörige Infrastruktur investiert, sondern der Kohleausbau vorangetrieben. Die IEA besorgt auch, dass politische und regulatorische Rahmenbedingungen in vielen Entwicklungsländern noch nicht an die langfristigen Netto-Null-Ziele angepasst sind.

IEA befürchtet „Engpass“ in Europa

In Europa besteht die Sorge vor einem Engpass. Schließlich müssen Projektentwickler hier lange auf Genehmigungen warten und Entscheidungen werden regelmäßig vor Gericht angefochten. Besorgniserregend ist laut IEA auch, dass einige europäische Öl- und Gasunternehmen immer noch nur zwischen 1 und 4 Prozent ihres Kapitals für saubere Energie ausgeben. Auch bei den in dieser Hinsicht führenden Unternehmen sind es nur etwa 10 Prozent.

Die Investitionen müssen sich verdreifachen

Zusammenfassend heißt es in dem Bericht: „Die erwarteten 750 Milliarden Dollar, die 2021 für saubere Energietechnologien und Effizienz ausgegeben werden sollen, sind vielversprechend. Sie bleiben jedoch weit unter dem, was nötig ist, um das Energiesystem auf einen nachhaltigen Pfad zu bringen. Die Investitionen in saubere Energien müssten sich in den 2020er Jahren verdreifachen, um die Welt auf Kurs zu bringen, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen und damit die Chance auf eine Stabilisierung des globalen Temperaturanstiegs um 1,5 Grad zu haben.“

In ihrem Bericht „Roadmap to Net-Zero by 2050“ hat die IEA bereits über 400 Meilensteine für die nächsten Jahrzehnte benannt, um dieses Ziel zu erreichen. Zu den empfohlenen Sofortmaßnahmen gehören die Einstellung von Investitionen für neue Kohlekraftwerke ohne Maßnahmen zur Emissionsminderung sowie der Stopp von zukünftigen Projekten für fossile Brennstoffe. Die IEA nennt dabei insbesondere aggressivere Projekte wie den Abbau von Ölsand und Bohrungen in der Arktis.

Quellen / Weiterlesen

IEA: Renewables set to attract 70% of global energy investment in 2021 | edie
Weltweit erreichen Investments in Erneuerbare neue Höchstmarke | Erneuerbare Energien
Der Ökostrom boomt, aber für die Klimarettung „reicht das noch lange nicht“ | Handelsblatt
Bildquelle: Wikipedia – Kenueone, CC0, via Wikimedia Commons
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

2 Kommentare

  1. Es sieht so aus, als würden die Energiewende-Verhinderer (VNG) immer so weiter machen können.
    Bei den Energie-Versorgungs-Unternehmen ist die Gier nach Geld immer noch höher als die Gedanken an die Zukunft unserer Kinder und das Leben auf einem bewohnbaren Planeten.
    Die Kohle-Industrie bekommt 40.000.000.000 € um die Kohlekraftwerke abzuschalten.
    Das sind deutsche Steuergelder.
    Und dafür werden mehr Gaskraftwerke an den START gehen:
    METHAN, sollte mal auch der Kapitalist im DUDEN nachschauen oder sich bei der Wissenschaft schlau machen. Dieses Gas ist nicht besser als Kohle. Es ist anders und anders heißt: Schlimmer !!!
    Es ist genau wie in der deutschen Automobilbranche. Da wird weiter auf ein längst totes Pferd gesetzt, weil sich ja keiner wehren kann.
    Der große Teil der deutsche Bürger kann seine Wünsche nicht zum Ausdruck bringen.
    Das hat vielfältige Gründe, auf die man an andere Stelle eingehen muss.
    Die Konzerne visionieren und präsentieren zwar was die Zukunft bringen könnte, aber danach nur noch heiße Luft.
    Und die Politik hat diesen bösen Weg vorbereitet, natürlich durch gewinn-optimierte Lobbyarbeit, indem sie die erneuerbaren in die Schranken gewiesen haben.
    Und auch den NABU hat man dazu mißbraucht, z.B. Windkrafträder zu verhindern. Was war in dem Kopf passiert, der das Wohl von Vögeln einem unbeschwerten Leben auf diesem Planeten vorangesetzt hat.
    Wenn ich aufgrund der Verschmutzung durch Ölkatastrophen und Methan, das viel schädlicher als CO2 und NOx ist, nicht mehr auf diesem Planeten leben kann, was sollen die Vögel dann hier noch?
    Da ist doch wirklich in vielen Köpfen der Wirtschaft etwas krank, oder?
    Wirtschaft hin oder her – hier geht es um die Zukunft und den Respekt vor dem Wunsch der Menschen auf diesem Planeten ohne künstlich erzeugte Katastrophen zu leben.
    Meine Herren der Wirtschaft, fassen sie sich mal ins Portemonnaie, ist da nicht schon genug teuflische Materie drin, davon werden doch alle nur krank.
    NORDSTREAM2 muss verhindert werden.
    Wieder eine Ölkatastrophe vor unserer Haustür im Mittelmeer.
    Wie viele Katastrophen, die nicht dem Verbrennungsmotor zugeschrieben werden (anders als alle Nachteile beim BEV (eine Schande diese Veröffentlichungen von Dummheiten)), müssen denn noch unsere Erde verschmutzen?
    Hört endlich auf damit und versucht den richtigen Weg zu gehen, der unsere Kinder, das Klima und somit alle Flora und Fauna auf diesem Planeten schützt und nicht ständig zerstört!!!

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