95 Prozent Erneuerbare Energien in Uruguay!

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erneuerbare-energien-in-uruguayDie Pariser Klimakonferenz ist zu Ende gegangen – viele haben die dort gefassten Beschlüsse zur Klimarettung als historisch gefeiert. Doch es gibt Länder, die die Energiewende bereits geschafft haben – zum Beispiel Uruguay.

In weniger als 10 Jahren hat das Land seinen CO2-Ausstoß drastisch gesenkt – und das ganz ohne Subventionen oder höhere Verbraucherpreise, so Ramón Méndez, Vorsitzender des SNRCC, des Nationalen Reaktionssystem für den Klimawandel in Uruguay. Jetzt, da 94,5 Prozent der Elektrizität aus erneuerbaren Energien kommen, sind die Strompreise (unter Berücksichtigung der Inflation) niedriger als vorher.

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Noch vor 15 Jahren war Uruguay abhängig von Öl- und Gasimporten. Jetzt importiert das Land in großem Stil Windkraftanlagen. Aber auch Wasserkraft, Biomasse und Solarenergie spielen eine Rolle. Das Land bezieht seine Energie damit zu 55 Prozent aus erneuerbaren Quellen – was den Transportsektor einschließt. Der weltweite Schnitt liegt bei 12 Prozent. Bei der Elektrizitätsversorgung von Uruguay beträgt der Anteil sogar fast 95 Prozent!

Der Schlüssel zum Erfolg laut Mendez: Klare Entscheidungsprozesse, günstige Rahmenbedingungen und eine starke Partnerschaft zwischen dem öffentlichen Sektor und der Privatwirtschaft.

Gute Rahmenbedingungen für Investoren in Uruguay

Das Ergebnis: Die Investitionen im Energiesektor (größtenteils in erneuerbare Energien, aber auch in Flüssigerdgas) sind in den letzten fünf Jahren auf 7 Milliarden Dollar angestiegen, das Fünffache des Durchschnittes in Lateinamerika. Mendez dazu: „Erneuerbare Energien sind einfach ein Geschäft. Die Errichtungs- und Wartungskosten sind niedrig. Wenn Investoren sichere Rahmenbedingungen bekommen, dann sind erneuerbare Energien sehr attraktiv.“

Investoren werden vor allem von den für 20 Jahre garantierten Abnahmepreisen angezogen. Auch die stabilen Windbedingungen spielen eine Rolle. Der deutsche Hersteller Enercon hat in der Nähe von Montevideo den Peralta-Windpark mit 115 Megawatt gebaut. Es gibt nur 10 Angestellte für die Wartung der 108 Meter hohen Anlagen, was die Kosten niedrig hält.

Diese günstigen Bedingungen locken viele ausländische Firmen an. Der Wettbewerb hält die Preise niedrig, wodurch die Preise für die Stromerzeugung in den letzten Jahren um mehr als 30 Prozent gesunken sind. Bei Enercon plant man, in Uruguay weiter zu expandieren, und Nordex, ein weiterer deutscher Hersteller, baut bereits an einem noch größeren Windpark.

Breiter Energiemix aus Erneuerbaren garantiert Stabilität

Der Energiemix in Uruguay ist diverser als in vielen anderen Ländern mit einem hohen Anteil an Erneuerbaren, was das Land unabhängiger von Klimaänderungen macht. Windparks wie der von Enercon speisen Energie in Wasserkraftanlagen ein, wodurch Staudämme ihre Wasservorräte nach Regenzeiten länger erhalten können. Laut Ramón Méndez ist das Land dadurch mehr als 70 Prozent weniger durch Dürren gefährdet, was der Wirtschaft zugutekommt. Ein weiter Vorteil: Uruguay war zuvor abhängig von Stromimporten aus Argentinien, wohin es jetzt Strom exportiert – im letzten Jahr ein Drittel der gesamten Stromproduktion.

Im Transportsektor gibt es allerdings noch eine Menge zu tun. Dieser ist nach wie vor größtenteils abhängig von Öl. Die Industrie hingegen, die hauptsächlich landwirtschaftliche Produkte verarbeitet, bezieht ihre Energie vorwiegend aus Biomasseanlagen.

Dennoch sind die Erfolge in Uruguay mehr als beachtlich. Das Erfolgsrezept ist eine Kombination aus guten Investitionsbedingungen, günstigen natürlichen Gegebenheiten (Wind, Sonne und Biomasse) und starken Unternehmen in öffentlicher Hand, die einen verlässlichen Partner für die Privatwirtschaft darstellen. Obwohl nicht jedes Land über diese Voraussetzungen verfügt, beweist das Modell doch, dass sich mit Erneuerbaren die Kosten für die Stromerzeugung senken und über 90 Prozent des Energiebedarfs decken lassen – ohne Atomkraft oder Kohle als Backup. Der wichtigste Faktor, um all das zu erreichen, war jedoch eine politische Einigung: Nach langen Jahren erbitterter Debatten konnte im Jahr 2008 über Parteigrenzen hinweg endlich ein langfristiger Plan beschlossen werden.

Quelle: Uruguay makes dramatic shift to nearly 95% electricity from clean energy | Environment | The Guardian
Bildquelle: © FW-Fotografie / pixelio – www.pixelio.de

Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

1 Kommentar

  1. Das ist ja fantastisch! Das wusste ich tatsächlich noch nicht. Merkel müsste sich in Grund und Boden schämen, wenn ein so vergleichsweise armes Land uns bei Weitem überholt hat.

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