Infrarotheizungen als Baustein der Energiewende

Welche Aspekte dabei zu beachten sind, welche Voraussetzungen es für eine hohe Energieeffizienz von Infrarotheizungen braucht und wodurch das Heizen mit Infrarot erst richtig umweltfreundlich wird, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Nachhaltige Energieversorgung ist ein Thema, das uns alle betrifft. Viele wollen weg von nicht-nachhaltigen Energiequellen und hin zu sauberen, grünen Alternativen – gerade, wenn es um Strom und Heizen geht. Die Infrarotheizung bietet hier eine gute Option für ein umweltbewusstes und nachhaltiges Heizen im Sinne der Energiewende. Welche Aspekte dabei jedoch zu beachten sind, welche Voraussetzungen es für eine hohe Energieeffizienz von Infrarotheizungen braucht und wodurch das Heizen mit Infrarot erst richtig umweltfreundlich wird, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Gastbeitrag von Max Herk, Verkaufsleiter Deutschland bei heatness

Voraussetzungen für die Energieeffizienz der Infrarotheizung

Die Infrarotheizung ist eine effektive Heizmethode, die viele Vorteile mit sich bringen kann. Für eine energieeffiziente Nutzung gibt es hier eine wichtige Grundvoraussetzung: die Dämmung.

Damit man mit dieser Heizung nicht ins Leere heizt und massenhaft Energie verschwendet, ist eine gute Dämmung der Wände unabdingbar. Da die Infrarotheizung nicht primär die Luft, sondern direkt Wände und Möbel erwärmt, passiert es schnell, dass die sich die Wärme durch schlecht isolierte Wände verflüchtigt – und das ist natürlich alles andere als energieeffizient. Hinzu kommen enorme Heizkosten durch das ständige Nachheizen. Eine gute Dämmung wirkt dem entgegen, indem sie die Wärme im Raum hält und so für deutlich niedrigere Heizkosten sorgt.

Dasselbe gilt auch für große Fenster und Glasfronten. Werden hier Glaselemente verbaut, die nicht gut isoliert sind, kann die Wärme nicht im Raum gehalten werden. Auch dann ist eine Infrarotheizung nur bedingt nachhaltig. Anders sieht das beispielsweise mit dreifach verglasten Fenstern aus. Diese haben eine hervorragende Dämmleistung und unterstützen die gute Heizleistung der Infrarotstrahlung.

Nachhaltiges Heizen: Infrarotheizung und Sonnenenergie

Heizen mit Infrarotheizungen kann sehr energieeffizient und umweltschonend sein, wenn der dafür benötigte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Nur dann ist die Infrarotheizung auch wirklich ökologisch. Die Sonnenenergie ist als Stromquelle beispielsweise sehr gut geeignet. Versorgt dieser saubere Strom die Infrarotheizung, wird sie zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Heizungsart.

Wird der Ökostrom aus der eigenen Photovoltaikanlage bezogen, hat das noch einen weiteren Vorteil: die geringen Stromkosten. Das Heizen mit Strom kann nämlich durchaus ziemlich teuer werden, wenn 24 Stunden am Tag geheizt wird. Kann die selbst gewonnene Energie der Sonneneinstrahlung jedoch zum Heizen genutzt werden, fallen jährlich hunderte Euro an Stromkosten weg. In Kombination mit eigener Solarenergie zählt die Infrarotheizung dann zu den günstigen Heizungssystemen.

Natürlich können auch andere Stromquellen herangezogen werden, um die Infrarotheizung zu betreiben. Wer jedoch auf herkömmlichen Strom zurückgreift, nutzt nicht automatisch auch saubere Energiequellen. In der Folge ist natürlich auch die Infrarotheizung nicht umweltfreundlich. Mit grüner Energie betrieben gilt sie hingegen als sehr nachhaltig.

Saubere Luft und saubere Energie

Das Heizen mit Infrarot hat im Gegensatz zu anderen Heizsystemen den Vorteil, dass beim Heizvorgang kein Rauch und keine Abgase entstehen. So wird die Luft nicht verschmutzt und die Luftqualität insgesamt verbessert. Das ist vor allem für Stadtregionen sehr interessant. Dort ist die Luft durch Verkehr, Fabriken etc. meist generell schon belastet. Fällt dann die zusätzliche Belastung durch die Heizsysteme weg, tut man der Umwelt auf jeden Fall etwas Gutes.

Zudem werden für das Heizen mit Infrarot weder Holz, noch Gas oder Erdöl benötigt. Das vermindert die Nutzung von fossilen Energieträgern, wie etwa Erdöl, Erdgas oder Kohle, und schont die wertvollen Waldbestände. Gleichzeitig entfallen auch all jene umweltschädlichen Abbau-, Gewinnungs-, Rodungs- und Herstellungsprozesse, die nötig sind, damit man mit fossilen Brennstoffen oder Holz heizen kann.

Stattdessen werden saubere Energiequellen wie Sonnen- oder Windenergie genutzt, die unbegrenzt vorhanden sind, die Umwelt schonen und die Luftqualität nicht belasten. Da für das Heizen mit Infrarottechnik lediglich Strom nötig ist, kann das Heizen mithilfe von Ökostrom ganz im Sinne der Energiewende gestaltet werden.

Weniger Energieverlust durch schnellen Heizeffekt

Durch die Funktionsweise der Infrarotheizung ist bereits sofort nach dem Einschalten der Heizung die Wärme da. Die Heizung benötigt keine Vorlauf- oder Aufheizzeit, in der sie noch nicht effektiv heizt. Zudem wärmt sie in erster Linie Wände, Möbel, Einrichtungsgegenstände und auch Menschen, aber nicht die Luft. Dadurch ist der wärmende Effekt sofort spürbar, ohne dass wertvolle Energie verschwendet wird.

Dennoch muss an dieser Stelle auch festgehalten werden, dass die Infrarotheizung viel Energie in Form von Strom braucht – vor allem dann, wenn sie den ganzen Tag über eingeschaltet ist. Da die Infrarotheizung jedoch die Gegenstände erwärmt und nicht die Luft, muss die Heizung gar nicht durchgehend laufen, damit angenehme Temperaturen herrschen. Wände, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände können die Wärme nämlich speichern und an die Luft abgeben – auch dann, wenn sie nicht mehr aktiv von der Heizung aufgewärmt werden.

Mithilfe eines Thermostats kann die Temperatur zudem ständig im Blick behalten werden. Viele Modelle können dann je nach Bedarf die Heizung zurückregeln oder zeitweise ganz ausschalten. Das macht auch eine ressourcen- und umweltschonende Nutzung der Infrarotheizung möglich.

Fazit: Mit Ökostrom sehr nachhaltig

Infrarotheizungen benötigen zum Heizen Strom – und davon eine ganze Menge. Damit diese Heizungsform auch wirklich nachhaltig ist, muss in jedem Fall auf sauberen Ökostrom zurückgegriffen werden. Dieser garantiert, dass die Heizung ökologisch nachhaltig betrieben wird. Zudem sollte man die Heizung richtig nutzen und für eine ausreichende Dämmung sorgen. Sind diese Voraussetzungen gegeben, hat man mit der Infrarotheizung ein nachhaltiges Heizungssystem, das sich für umweltbewusste Haushalte bestens eignet.

Quellen / Weiterlesen

Bildquelle: © Erwan Hesry – Unsplash
Max Herk ist seit 2019 als Verkaufsleiter Deutschland bei heatness tätig. Es handelt sich um ein österreichisches Unternehmen, welches sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Infrarotheizungen spezialisiert. Durch seine jahrelange Erfahrung in der Branche und als Verkaufsleitung des Betriebs, ist Herr Herk Experte auf den Gebieten Energie, Raumklima und Infrarotheizung.

6 Kommentare

  1. Ich habe bereits umgestellt auf Infrarot-Heizungen. Da kann ich den Strom den mein Brennstoffzellen-Kraftwerk produziert gleich selbst verbrauchen. Eine wirklich effektive Art den Strom nicht an den Versorger/Netzbetreiber zu verschenken. Es gibt diese Infrarotheizungen sogar „Made in Germany“. Ich habe lange recherchiert, bin aber fündig geworden. Denn laut Bundesverfassungsgericht ist Klimaschutz ein Grundrecht. Und dieses nehme ich auch wahr für meine Kinder und Enkel. Jede einzelne Kauf-Entscheidung beeinflusst den Klimawandel. Und diesem trage ich Rechnung, indem ich alles versuche um regional und „Made in Germany“ einzukaufen. Denkt mal drüber nach. 😉

  2. Eine Wärmepumpe würde den von Ihrer IR-Heizung verbratenen Strom um den Faktor 3-4 effizienter nutzen. Nachhaltig geht m. E. anders als mit Stromdirektheizung.

  3. Hallo Marc M.
    Da ich ein Heizsystem habe, das bisher auch Strom eingespeist hat, für die ich im 4. Quartal 2021 den bisherigen Höchstsatz von 9,714 €cent bekam, 1. Quartal = 3,877 €cent, habe ich genau gerechnet. Nicht die Neuinvestition von einem 5-stelligen Betrag ist notwendig, sondern lediglich ein Produkt „Made in Germany“ mit höchstem Wirkungsgrad läßt mein Portemonnaie lachen. 😉
    Und seitdem ist der Verbrauch der Heizung gesunken und zwar deutlich. Die Ersparnis ist doppelt so hoch, wie der Preis für den Strom den ich für die IR-Heizungen nutze. Das liegt sicher auch an dem hohen Wirkungsgrad dieses deutschen Produkts.
    Eine Wärmepumpe käme nur in einem Neubau mit eigener Stromproduktion oder bei einem kompletten Um-/Ausbau in Frage. Denn das ist nachhaltig: Mit allen Möglichkeiten das Beste für Umwelt, Natur, Nachkommen und Portemonnaie heraus zu holen.
    „Made in Germany“ deswegen, weil ich den Unterschied zu „Made in China“ gespürt habe. Trotz gleicher Angaben des Wirkungsgrades hat die China-IR-Heizung gefühlt nur die halbe Wärmeleistung gehabt. Außerdem sind laut Medienberichten die meisten der Sicherheitszeichen chinesischer Produkte gefälscht, also haben wir die China-Heizung zum Recycling gegeben.

  4. Sorry, aber das ist Augenwischerei!
    Strom direkt in Wärme zu verwandeln ist IMMER eine Riesenverschwendung. Das lässt sich auch nicht schönreden, wenn das in Form von Heizstrahlern geschieht und mit dem nach Hightech klingenden Begriff „Infrarotheizung“ euphemisiert werden. Eine Strahlungsheizung kann man genauso mit Warmwasser aus einer umweltfreundlichen Quelle betreiben, letztlich ist die Fußbodenheizung nichts anderes.
    Und für die Nutzung von Überschussstrom aus Solaranlagen zur Beheizung gibt es eine wesentlich günstigere Möglichkeit: Split-Klimaanlage mit Inverterfunktion. Die kann im Winter als Wärmepumpe genutzt werden und im Sommer kühlen. Kostet nicht viel, Anlagen mit Schnellkupplung können sogar selbst installiert werden.

  5. Vielen Dank für Ihre Informationen.
    In meinem sanierten Altbau ist es leider nicht möglich eine Fußbodenheizung einzubauen. Das würde auch den Verbrauch von klimaschädlichem Gas erhöhen. Methan, das bei der Verbrennung entsteht ist 25 mal schädlicher als CO² und würde die Klimakatstrophe nur weiter anheizen. Dank dem Einsatz der „Made in Germany“ Infrarotheizungen mit einem Wirkungsgrad von 98 habe ich eine merkliche Einsparung von klimaschädlichem Gas, welches mein primäres Ziel ist und das habe ich erreicht. 🙂
    Da ich schon seit einigen Jahren Strom erzeuge, habe ich jetzt den optimalen Weg für die Nutzung desselben gefunden. Also laut meinen Berechnungen ist diese Art der Stromverwendung im Winter für mich am Besten. Das sagen die Kennzahlen der Auswertung. Den im Sommer gespeicherten Strom werde ich nutzen um mein BEV zu laden. Die entsprechenden Weichen sind schon gestellt und ich hoffe ich kann dann im Sommer einen Stromspeicher installieren. das ist elementar um auch in der Mobilität enkeltauglich zu bleiben.So werde ich immer weniger Fremdstrom nutzen, dessen Herkunft auch immer noch dreckige Kohle sein könnte. Ich sehe diese Art der Nutzung und die Investitionen als einen Weg diesen Planeten für meine Kinder und Enkel bewohnbar zu halten und nicht der Wirtschaft zu dienen.
    Die Wirtschaft ist natürlich daran interessiert Gewinne zu machen. Aber das wird die Wirtschaft in Zukunft ohne mich machen müssen.

  6. Also ich habe jetzt 2 Monate die Infrarot-Heizungen eingesetzt und muss sagen:
    Einsparung Gas: 120€
    Ich bin zufrieden.
    Hätte ich den Strom eingespeist, hätte ich 58€ verdient. Gelächter.
    Also für mich hat es sich tatsächlich im Portemonnaie positiv bemerkbar gemacht:
    Gewinn: 62€ in zwei Monaten 😉

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