EU will Klimaziele erhöhen

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Die EU sollte ihre Treibhausgase stärker senken als bisher geplant. Statt die Emissionen wie bisher angepeilt bis 2030 um 40 Prozent zu senken, sollte man das Ziel auf 45 Prozent erhöhen, fordert EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete. Umweltschützern geht auch das nicht weit genug.

Die EU soll ein Zeichen setzen

Der Klimakommissar will, dass die EU ein Zeichen setzt, indem sich die Mitgliedsstaaten offiziell ein noch ehrgeizigeres Ziel setzen. Denn der Klimaschutz wankt, nachdem US-Präsident Trump den Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen verkündet hat. Dieses sieht vor, die globale Erwärmung auf maximal 2 Grad gegenüber 1990 zu begrenzen, besser 1,5 Grad. So soll der Klimawandel zumindest gemildert und seine schlimmsten Folgen verhindert werden.

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Gute Ausgangsposition für Klimaverhandlungen im Dezember

Klimakommissar Miguel Arias Cañete will deshalb bald einen Plan vorlegen. Seinen Berechnungen zufolge könnte die EU das neue Klimaziel erreichen, wenn die EU-Beschlüsse zum Energiesparen und zum Ausbau der erneuerbaren Energien umgesetzt werden. Sie sehen vor, die Energieeffizienz bis 2030 um 32,5 Prozent zu verbessern, und den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix der EU auf 32 Prozent zu steigern. In beiden Bereichen hatte die EU kürzlich nachgebessert und die eigenen Zielsetzungen verschärft.

„Auf Grundlage unserer Rechenmodelle würden wir de facto eine Reduzierung der Treibhausgase um 45 Prozent in der EU erreichen“, sagte Cañete. „In jedem Fall ist die EU in einer starken Position, sich an der politischen Diskussion über ehrgeizigere Ziele bei der anstehenden Weltklimakonferenz in Kattowitz zu beteiligen.“ Im polnischen Kattowitz wird im Dezember darüber verhandelt, ob und wie die CO2-Ziele der EU-Länder nachgebessert werden müssen. Denn die Selbstverpflichtungen reichen aktuell höchstens aus, um die Erderwärmung auf drei Grad zu begrenzen.

Umweltschützer fordern 55 Prozent

Umweltschützer kritisieren, dass selbst die neuen Pläne von Cañete nicht weit genug gehen. Das Climate Action Network fordert eine CO2-Einsparung von mindestens 55 Prozent. Dafür plädierte auch der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte. Beim Klimaziel für 2020, einer Senkung der Treibhausgase um 20 Prozent, ist die EU auf einem guten Weg und hat ihr Ziel schon vorzeitig erfüllt. Deutschland hingegen hinkt hinterher und wird sein selbstgestecktes Ziel von 40 Prozent verfehlen. Erreicht sind bisher 27 Prozent. Hier will die Bundesregierung nun aufholen und strebt bis 2030 eine Reduzierung um 55 Prozent an.

Quellen / Weiterlesen


EU-Kommission schlägt neue Klimaziele vor | Deutsche Welle
EU will Klimaziele anheben | klimareporter
EU will sich ehrgeizigeres Klimaziel setzen | Zeit Online
EU-Kommission will ein verschärftes Klimaziel | Frankfurter Rundschau
Bildquelle: flickrAmio Cajander

Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und Promotion zum Thema „Outsourcing von Dienstleistungen“ an der Universität Regensburg war Johann Nagengast in verschiedenen internationalen Unternehmen in führenden Positionen tätig. Seit 2001 ist er Professor für Internationales Management und Project Management an der Technischen Hochschule Deggendorf. Als Trainer, Coach und Berater ist er intensiv in verschiedenen internationalen Projekten tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der praxisnahen und pragmatischen Vermittlung und unternehmensspezifischen Anwendung aller Aspekte des Projektmanagements.

1 Kommentar

  1. „die globale Erwärmung auf maximal 2 Grad gegenüber 1990 zu begrenzen, besser 1,5 Grad“
    Wie hoch war denn die globale mittlere oberflächennahe Lufttemperatur im Jahr 1990?

    Und ob Deutschland wohl tatsächlich nochmal so eine Deindustrialisierung hinbekommt, wie bei der Abwicklung der gesamten DDR nach 1989?

    „Der Klimakommissar will, dass die EU ein Zeichen setzt, indem sich die Mitgliedsstaaten offiziell ein noch ehrgeizigeres Ziel setzen. Denn der Klimaschutz wankt, nachdem US-Präsident Trump den Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen verkündet hat.“
    Das ist offenkundig kompletter Quatsch. Erstens haben die USA unter Trump den CO2-Ausstoß erheblich stärker reduziert, als die Schwätzer in der EU. Zweitens geht es der EU nicht um das Klima, sondern um das Geschäftsmodell Klimaschutz, das sie seit Jahrzehnten systematisch verfolgt – angefeuert durch Konzerne wie Siemens, VW und Munich Re. Dass die EU das Klimatheater als gigantisches Konjunkturprogramm ansieht, kann man sogar in deren Unterlagen immer wieder lesen. Das ist also nicht etwa eine geheime Verschwörung. Selbst unser aller Bundeskanzlerin lässt keine Gelegenheit aus, um darauf hinzuweisen, wie wichtig der angebliche Klimaschutz angeblich für unsere Wirtschaft sei. Das funktioniert aber nur, wenn man auch die ins Auge gefassten Märkte per Verträge bindet. Wenn der Klimaschutz dagegen tatsächlich die finanziellen Vorteile hätte, die man uns immer wieder einreden will, bräuchte es diesen Zwang selbstverständlich gar nicht.

    „Umweltschützer kritisieren, dass selbst die neuen Pläne von Cañete nicht weit genug gehen. Das Climate Action Network fordert“
    Seit wann ist das Climate Action Network eine Umweltschutzorganisation? Dabei handelt es sich doch lediglich um eine nicht demokratisch legitimiert Lobbyvertretung, die dennoch direkt an politischen Entscheidungen teilnimmt (z.B. die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen).

    Aus Deutschland sind darin z.B. vertreten:
    Der Ein-Mann-Verein von Hans-Josef „Vater des EEG“ Fell „Energy Watch Group“, gesponsort aus der Stiftung eines Rüstungskonzerns
    Brot für die Welt, Miserreor, Welthungerhilfe (da weiß doch man wenigstens, dass die Spendengelter gut angelegt werden)
    achja – und natürlich auch der vollständig von der Windindustrie unterwanderte BUND

    Sehr schön wurde die Verlogenheit des angeblichen Klimaschutzes bereits 2014 von Niko Paech, Professor des Lehrstuhls für Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, angerissen:
    https://www.postwachstum.de/klimaschutz-und-green-growth-sind-unvereinbar-20140725

    Eine der Kernaussagen: „Allein individuelle CO2-Bilanzen sind eine verlässliche Zielgröße. Dabei lautet die zentrale Frage: Was darf sich ein einzelnes Individuum an materiellen Freiheiten insgesamt aneignen, ohne sozial oder ökologisch über seine Verhältnisse zu leben? Bezogen auf das Beispiel Klimaschutz würde dies bedeuten, dass jedem Individuum pro Jahr noch 2,7 Tonnen CO2 zustehen. Der aktuelle Durchschnittswert individuell verursachter Emissionen beläuft sich beispielsweise in Deutschland auf knapp elf Tonnen.“

    Unsere Bundesregierung plant bekanntlich die vollständige Decarbonisierung – also eine Reduktion auf Null Tonnen – bis 2050. Das ist zwar offenkundig kompletter Blödsinn, aber das ist für Symbolpolitik ja eher ein Qualitätsmerkmal.

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