Im Zuge des Klimaschutzplans der Bundesregierung sind auch Unternehmen gefordert, durch eine höhere Energieeffizienz ihrer Gebäude und Anlagen zur Einsparung von Treibhausgasen beizutragen. Einsparpotentiale gibt es vor allem im Wärme- und Stromverbrauch von Bürogebäuden oder Produktionshallen. Unternehmen profitieren von diesen Maßnahmen auch durch eine Senkung ihrer Betriebskosten. Laut dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) der Bundesregierung könnten bis 2020 durch effizienzsteigernde Maßnahmen in Haushalten und Unternehmen 18 Milliarden Euro an Energiekosten eingespart werden. Entsprechende Maßnahmen werden inzwischen mit vielen Förderprogrammen unterstützt.
Beim Neubau von gewerblich genutzten Gebäuden hat sich in punkto Energieeffizienz schon viel getan. Festgelegte Mindeststandards haben in den letzten beiden Jahrzehnten zu einer Reduzierung des Energiebedarfs neuer Gebäude um durchschnittlich etwa die Hälfte geführt. Bei der Sanierung bestehender Gebäude gibt es jedoch noch viel Einsparpotential. Dieses liegt etwa beim Stromverbrauch veralteter Maschinen oder bei der Nutzung von Abwärme. Auch ein verändertes Nutzerverhalten kann viel bewirken.
Initiative Energieeffizienz-Netzwerke: In Netzwerken von anderen Unternehmen lernen
Eine gute Einstiegsmöglichkeit für Unternehmen bietet die von der Bundesregierung ins Leben gerufene Initiative Energieeffizienz-Netzwerke, deren Geschäftsstelle von der Deutschen Energie-Agentur (dena) geleitet wird. Ziel der Initiative ist es, Unternehmen beim Aufbau von regionalen oder branchenspezifischen Netzwerken zu unterstützen. Etwa 8 bis 15 Unternehmen sollen sich in einem solchen Netzwerk zusammenschließen. Durch regelmäßigen, moderierten Erfahrungsaustausch zum Thema Energieeffizienz lernen sie voneinander. Bis zum Jahr 2020 sollen 500 solcher Netzwerke entstehen, aktuell gibt es deutschlandweit etwa 100. Der dena zufolge zeigen Evaluierungen früherer Netzwerke, dass Netzwerkpartner ihre Energieeffizienz im Schnitt deutlich stärker erhöhen konnten als vergleichbare Unternehmen, die nicht in Netzwerken zusammengeschlossen waren.
Energieberatung kann staatlich gefördert werden
Für interessierte Unternehmen bietet es sich an, sich mit dem Thema Energieeffizienz zu beschäftigen, solange die Zinsen niedrig sind. Für eine Bestandsaufnahme und Potentialanalyse können Unternehmen dabei einen Energieberater hinzuziehen. Greift man auf einen geprüften Berater aus der Energieeffizienz-Expertenliste des Bundeswirtschaftsministeriums zurück, kann die Beratung auch staatlich gefördert werden. Die Bestandsaufnahme zeigt auf, wo im jeweiligen Unternehmen die größten Einsparpotentiale vorhanden sind. Auch beim Neubau von Gebäuden oder bei der Sanierung bestehender Gebäude können die Experten unterstützen und gleichzeitig bei der Inanspruchnahme von Fördermitteln beraten. Auch innerhalb der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke werden teilnehmende Unternehmen von einer qualifizierten Energieberatung begleitet.
Bei der Auswahl eines Energieberaters sollten Unternehmen darauf achten, dass der Berater unabhängig arbeitet. Er sollte nicht mit Anbietern von Energieeffizienz-Technik oder Heiztechnik verflochten sein. Auch Referenzen können Aufschluss darüber geben, ob der Berater bereits Erfahrung in der eigenen Branche oder mit ähnlich gelagerten Problemen besitzt.
Quellen / Weiterlesen:
Energieeffizienz: Was Unternehmer bei Bau, Sanierung beachten sollten – manager magazin
dena leitet Geschäftsstelle der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke – Deutsche Energie-Agentur GmbH
Investitionen in energiesparende Technik: Geht das noch, oder muss das weg? – manager magazin
Bildquelle: Wikipedia – Von Florian Hirzinger – www.fh-ap.com – Own work (Florian Hirzinger), CC BY-SA 3.0
Wozu soll eine Steigerung der Energieeffizienz gut sein, wenn wir doch aktuell unsere Energieversorgung auf völlig unschädliche und in (nach menschlichem Maßstab) unbegrenzter Menge verfügbare erneuerbare Energiequellen umstellen?