Greenpeace Energy unterscheidet sich vor allem durch sein Geschäftsprinzip als eingetragene Genossenschaft und durch seine strengen Stromkriterien von anderen Anbietern. Mit 23.000 Mitgliedern ist Greenpeace Energy die größte Energiegenossenschaft Deutschlands und mit rund 110.000 Stromkunden einer der größten unabhängigen deutschen Ökostrom-Anbieter. Seit der Gründung 1999 werden Privat- und Geschäftskunden bundesweit mit Ökostrom aus umweltfreundlichen Kraftwerken versorgt und seit 2011 wird zusätzlich das Gasprodukt proWindgas angeboten.
Der Verein Greenpeace e.V. hält als Gründungsmitglied nur fünf Genossenschaftsanteile, Greenpeace Energy ist damit von der Umweltorganisation unabhängig. Der Stromanbieter hat sich allerdings vertraglich dazu verpflichtet, die strengen Kriterien des Vereins einzuhalten.
„Greenpeace-Kriterien für sauberen Strom“
Strommix-Kriterien:
- Verzicht auf Strom aus Kernkraft und Kohle
- Die Kohlendioxid-Emissionen dürfen maximal 135 g/kWh betragen
- Mindestens 50% regenerative Energien (Windkraft, Biomasse, Wasserkraft, Photovoltaik und Geothermie)
- Maximal 50% aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (Erdgas mit Gesamtnutzungsgrad von mindestens 80%)
Derzeit wird der Strom zu 90% aus Wasserkraft und 10% Windkraft gewonnen.
Verbrauchsangepasste Versorgung
Um sicherzustellen, dass die Stromkunden stets ohne Strom aus Kern- und Kohlekraftwerken auskommen können, wird der Strom zu jeder Zeit entsprechend zum Verbrauch eingespeist. Um auch den Ausfall einzelner Anlagen auffangen zu können, muss immer eine Reservestrommenge vorhanden sein.
Bau von Neuanlagen
Um mehr Strom auf umweltfreundliche Art zu erzeugen, verpflichtet sich Greenpeace Energy zum Bau von Neuanlagen. Jährlich wird die abgenommene Strommenge der seit dem Vorjahr angeschlossenen Kunden ermittelt. Diese Menge muss spätestens im fünften Folgejahr aus Neuanlagen ins deutsche Stromnetz gespeist werden, die nicht älter als fünf Jahre sind oder deren Bau der Stromversorger initiiert hat.
Zukunftsfähigkeit
Das Gesamtkonzept des Energieversorgers muss so ausgelegt sein, dass auch große Nachfragemengen langfristig bedient werden können.
Transparenz und Verbraucherschutz
Unabhängige Gutachter überwachen die wichtigsten Kriterien. Hierzu gehören vor allem:
- Überprüfung der Stromherkunft und der Einhaltung der Kriterien zum Strommix
- Zeitgleiche Stromeinspeisung
- Einhaltung der maximalen Emissionswerte
- Einhaltung der Neubauverpflichtung
Ursprünglich gehörte auch die Förderung von Photovoltaikanlagen zu den Greenpeace-Kriterien. Bei einer Anpassung der Kriterien zum 1. Januar 2008 vor dem Hintergrund der Entwicklungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wurde allerdings beschlossen, dass eine zusätzliche Förderung durch einen Aufkauf von Solarstrom nicht mehr notwendig ist.
Preisgestaltung und Tarif von Greenpeace Energy
In der Regel wird von Stromanbietern kein bundesweit einheitlicher Preis angeboten. Begründet wird dies meistens mit regional unterschiedlichen Durchleitungsgebühren der Netzbetreiber. Greenpeace Energy bietet jedoch bundesweit denselben Preis an. Privatkunden zahlen eine monatliche Grundgebühr von 8,90 Euro + 26,65 Cent/kWh (Endpreis inklusive aller Steuern, Gebühren und Zählerablesung). Die genannten Preise gelten ab 01. Januar 2015 (Preisgarantie bis Ende 2015, ausgenommen steuerliche Änderungen). Für Geschäftskunden gelten leicht abweichende Strompreise gelten.
Jeder, der über einen eigenen Stromzähler verfügt, kann zu Greenpeace Energy wechseln – egal ob Eigenheimbesitzer, Mieter, Geschäfts- oder Industriekunde.
Eine Mindestvertragslaufzeit gibt es nicht, es kann jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum Monatsende gekündigt werden.
Auch der Anbieterwechsel gestaltet sich unkompliziert und unbürokratisch. Die Daten können online, per Telefon oder Post übermittelt werden, Greenpeace Energy übernimmt die Kündigung beim bisherigen Stromversorger. Abhängig vom örtlichen Netzbetreiber dauert es nach Vertragseingang ca. 6 bis 8 Wochen, bis man mit dem Strom von Greenpeace Energy versorgt wird. Ein neuer Stromzähler wird nicht benötigt (für technische Störungen ist nach wie vor der örtliche Netzbetreiber zuständig).
Gezahlt wird per Einzugsermächtigung oder alternativ (was durchaus ungewöhnlich ist) auch per Überweisung.
Internetauftritt und Kundenservice
Auf der Webseite von Greenpeace Energy werden sämtliche Fragen ausführlich und verständlich erläutert, auch die Herkunft des Stroms wird detailliert aufgeschlüsselt und transparent gemacht.
Bei weitergehenden Fragen oder Problemen kann der Kundenservice telefonisch (Montag bis Freitag von 8 bis 19 Uhr) oder per Email kontaktiert werden. Es gibt auch einen kostenlosen telefonischen Rückrufservice, bei dem sogar Datum und gewünschter Zeitraum für einen Rückruf angegeben werden können (Mo.-Fr. 8.00 – 19.00 Uhr).
Tests und Referenzen
Greenpeace Energy wird regelmäßig durch unabhängige Gutachter überwacht. TÜV Nord Umweltschutz überprüft jährlich die Einhaltung der Greenpeace-Kriterien für sauberen Strom und vergibt jährliche Zertifikate. Die Ecofys Germany GmbH (führendes Beratungsunternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien) untersucht ebenfalls jährlich, ob die Vollversorgung mit Ökostrom wirklich umgesetzt wird und ob der Strommix den Greenpeace-Kriterien entspricht.
Auch in diversen Qualitätsvergleichen hat Greenpeace Energy überaus positiv abgeschnitten. STIFTUNG WARENTEST benotete Greenpeace Energy in der Zeitschrift TEST mit der Note „Gut“ (Oktober 2009). Besonders hervorgehoben wurde u.a. die Ausgestaltung der Stromverträge: „Die besten Konditionen für Ökostrom bietet der Privatkundentarif von Greenpeace Energy“. Die Zeitschrift ÖKO-TEST prüfte mehr als 100 Ökostromtarife und vergab an Greenpeace energy die Note „sehr gut“.
Fazit zu Greenpeace Energy
Greenpeace Energy kann vor allem mit der Einhaltung der strengen Greenpeace-Kriterien und der attraktiven und einfachen, einheitlichen Preisgestaltung punkten.
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