Bayern will Solarenergie signifikant ausbauen

In Bayern müssen neue Gebäude künftig mit Solaranlagen ausgestattet sein. Ministerpräsident Söder will deshalb auch die Förderung ausweiten.

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Bayern soll noch mehr Solarstrom erzeugen, deshalb macht Ministerpräsident Markus Söder Photovoltaik-Anlagen auf neuen Gebäuden verpflichtend. Er will damit die Energieversorgung trotz Atom- und Kohleausstieg sichern und das Klima schützen. Bayern sei schließlich Sonnenland Nummer 1, sagte Söder. Gleichzeitig will er die Fördermöglichkeiten für Solarenergie ausweiten.

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Ab 2021 werden Solaranlagen in Bayern Pflicht

Wie der Bayrische Rundfunk berichtet, soll die neue Regelung ab 2021 zunächst für gewerbliche Bauten gelten. Schon ab 2022 könnte sie auch auf private Bauherren ausgeweitet werden, die ihre Häuser dann ebenfalls zwingend mit einer Solaranlage ausrüsten müssen. Bisher galt beim Klimaschutz das Prinzip der Freiwilligkeit, doch jetzt will der Ministerpräsident die Solarenergie gezielter fördern.

Fördermöglichkeiten werden ebenfalls ausgebaut

„Wir wollen die Solarenergie fördern, weil wir mehr Sonne haben als andere und weniger Wind“, sagte Söder. Er sagte, er wolle die Energieversorgung trotz Atom- und Kohleausstieg sichern und etwas für den Klimaschutz tun. Gleichzeitig will er aber auch sicherstellen, dass sich neue Gebäude durch die Pflicht zur Solaranlage nicht zu sehr verteuern. Deshalb will er auch die Fördermöglichkeiten für Solarenergie in Bayern ausbauen. Das im Sommer 2019 gestartete Förderprogramm für Solarspeicher ist bereits ein voller Erfolg, es gingen bereits über 15.000 Anträge ein.

Mit seinem Vorhaben geht Söder sogar über die Forderungen der Grünen in Bayern hinaus, die sich sehr zufrieden mit den Plänen zeigen. Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann forderte, so schnell wie möglich auch alle staatlichen Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten.

Der Freistaat erlaubt auch mehr Solaranlagen auf Acker- und Grünflächen

Erst kürzlich hatte die Bayerische Staatsregierung die jährliche Obergrenze für Solaranlagen auf Acker- und Grünflächen erhöht. Sie stieg am 1. Juli 2020 von 70 auf 200 Anlagen. Damit reagierte der Freistaat auf das höhere bundesweite Ausschreibungsvolumen für Photovoltaik in diesem und im nächsten Jahr. „Da das bayerische Kontingent mit 54 gewonnenen Ausschreibungen auf Flächen in landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten bereits jetzt fast ausgeschöpft ist, war es dringend nötig, neue Möglichkeiten zu schaffen“, sagte der bayrische Energieminister Hubert Aiwanger.

Quellen / Weiterlesen

„Bayern ist Sonnenland“: Söder will Solarenergie stark ausbauen | BR24
Solarenergie in Bayern wird deutlich ausgebaut | IWR
Photovoltaik-Freiflächenanlagen: Bayern vergrößert Kontingent | Solarserver
Bildquelle: Wikipedia – Tiia Monto / CC BY-SA

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Prof. Dr. Johann Nagengast
Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und Promotion zum Thema „Outsourcing von Dienstleistungen“ an der Universität Regensburg war Johann Nagengast in verschiedenen internationalen Unternehmen in führenden Positionen tätig. Seit 2001 ist er Professor für Internationales Management und Project Management an der Technischen Hochschule Deggendorf. Als Trainer, Coach und Berater ist er intensiv in verschiedenen internationalen Projekten tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der praxisnahen und pragmatischen Vermittlung und unternehmensspezifischen Anwendung aller Aspekte des Projektmanagements.

5 Kommentare

  1. Ein gnadenloser Populist halt.

    Zuerst legt er den Regenerativen jeden Knüppel in den Weg, dessen er habhaft werden kann, dann überholt er rechts und will gleich eine Ökodiktatur ausrufen.

    Obwohl ich gar nichts dagegen hätte, wenn jedes neue oder erneuerte Dach Solarkollektoren haben müsste.

    Genauso, wie ich nicht verstehe, warum immer noch Häuser neu gebaut werden dürfen, ohne Passivhausstandard zu haben.

  2. Die Lösung wäre mehrfachnutzung der Flächen:
    Blühwiese, ausgleichsfläche und Photovoltaik
    Parkplatz und Photovoltaik
    Dachgarten und Photovoltaik
    Landwirtschaft-Weidewirtschaft und Photovoltaik
    Landwirtschaft-Sonderkulturen und Photovoltaik
    Poldergebiete und Photovoltaik
    uvm

  3. Typisch Union.

    Auf der einen Seite den Bau großer Dachanlagen (ab 500 kW) durch das EEG erschweren wollen (indem man die Eigentümer zwingend in Ausschreibungen ohne Zuschlaggarantie zwingt), und auf der anderen Seite bei Gewerbebauten eine Solarpflicht vorschreiben wollen?!

    Wer Solaranlagen auf Dächern effektiv fördern will, der braucht eigentlich nur die Dachanlagen betreffenden Paragraphen im EEG streichen. Wenn keine Abgaben mehr auf den Stromeigenverbrauch gezahlt werden müssen, dann ist auch eine Förderung nicht mehr nötig!

    Im Übrigen empfiehlt das sogar die entsprechende Energierichtlinie der EU. Für Anlagen bis 30 kW fordert sie das sogar. Nur Deutschland sperrt sich gegen die Umsetzung?!

  4. Wichtig wäre, das EEG ordentlich zu reformieren. Was derzeit vom Altmeier fabriziert wurde ist schon kriminell. Und Söder hat es mit durchgewunken. Und schnellstens die 10KW Grenze aufheben bzw. die Besteuerung des Eigenverbrauchs. Ansonsten sind das alles nur hohle Phrasen und das Fischen nach grünen Wählerstimmen.

  5. Wir sind vom 25 September bis zum 8.Oktober als Berliner mit unserem Tesla S70D in 10 Tagen vom Konstanz am Bodensee bis Lindberg zum Bayerischen Wald über Landstrassen entlang der Voralpen in 7 Etappen unterwegs gewesen.
    Man hatte teilweise das Gefühl “ Bayerns Bauern woolen grüner Wiesen überdachen“ ferner waren Stallungen und Schuppen mit weit auskragenden Dächern mit Photovoltaikanlagen belegt.
    Bayern weiß wie man besonders effektiv und schnell Bundesmittel für Solar- und Straßenbau ausgibt.
    So kommt das Geld zurück zu den Bayern.
    Scheuers Ablehnung zu Tempo 30 in Städten: meist sind kleine Orte wie ausgestorben ohne Geschäfte
    aber riesige discounter und Autohändler etc. Fussgänger kaum unterwegs
    Am Stahnbergersee , Tegernsee Chiemsee fahren Kolonnen von Verbrennern im Stau durch die Orte, darunter viele laute Nobelkarossen ,deren Fahrer gesehen werden wollen . Tempo 30 wäre überflüssig.
    Als Berliner Stadtmensch würde man sich dort E Autos wünschen um die“ gute Luft , Landschaft, Natur zu genießen“ die Bayern scheint es nicht zu stören ihre Urlaubsorte mit Verkehr zu verpesten.
    Schade

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