In Balingen wird induktives Laden ohne Kabel für Elektrofahrzeuge in der Praxis getestet. Für das Pilotprojekt bekommt ein Gartenschau-Shuttlebus die entsprechende Technik. An dem Projekt sind Electreon Germany, EnBW, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sowie die Stadtwerke Balingen beteiligt.
So funktioniert das Laden während der Fahrt
Es ist das erste Mal, dass das Verfahren „Dynamic Wireless Power Transfer“ (DWPT) in Deutschland in den Praxistest geht. Der Elektrobus in Balingen ist zwischen dem Parkplatz auf dem Messegelände und der Stadthalle unterwegs. Das kabellose Laden findet auf einem 400 Meter langen Teilstück in der Wilhelmstraße statt: Dort sind Magnetspulen in die Fahrbahn integriert.
Sobald sich der Bus dieser Strecke nähert, werden hochfrequente Magnetfelder erzeugt, die Strom in die Empfängerspulen am Fahrzeugboden einspeisen. Dadurch lädt sich die Batterie beim Fahren auf. Weitere induktive Haltestellen werden an den beiden Endhaltestellen Stadthalle und Messegelände errichtet.
Der Vorteil des dynamischen Ladens: Der Bus kann länger in Betrieb sein, da weniger Ladepausen nötig sind. Außerdem lässt er sich mit einer verhältnismäßig kleinen Batterie betreiben, was ihn leichter macht. Das wiederum spart Energie.
Ausweitung auf Linienverkehr geplant
In der zweiten Phase des Projekts sollen weitere Strecken in Balingen die Magnetspulen erhalten: Sie sind in der Straße Heimlichenwasen, vor der Lauwasenschule und im Busdepot geplant. So soll das Projekt auch auf den regulären Linienverkehr ausgeweitet werden.
Das Projekt „ELINA“ steht unter der Trägerschaft des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Es soll die Praxistauglichkeit der DWPT-Technologie zeigen. Balingens Oberbürgermeister Helmut sagte: „Zur Elektromobilität gehört die notwendige Ladeinfrastruktur. Deshalb freuen wir uns, dass wir gemeinsam mit den Projektpartnern in Balingen zeigen werden, wie die Zukunft aussehen kann.“
Die Projektpartner
Die Electreon Germany liefert die Ladeinfrastruktur und rüstet den Shuttlebus technisch für den Versuch aus. Das KIT entwickelt ein Planungstool, mit dem sich DWPT-Netze für den ÖPNV wirtschaftlich optimiert planen lassen. Mit der Software lassen sich der Linienverlauf und die Standorte der Ladestationen bestmöglich aufeinander abstimmen. Das KIT wird die Daten aus dem Praxistest in Balingen nutzen, um die Software zu validieren.
Der Betrieb des Elektrobusses liegt bei den Stadtwerken Balingen. EnBW kümmert sich um den Aufbau und Betrieb der Ladeinfrastruktur. “Wir wollen das kabellose Laden technisch fit für den deutschen ÖPNV machen. Dazu gehört auch, Behörden, Energienetzbetreiber, Busbetreiber und die Öffentlichkeit von den Chancen zu überzeugen“, sagte Alexander Pöllauer vom Bereich Forschung und Entwicklung der EnBW.
Quelle / Weiterlesen
Elektrobus soll während der Fahrt kabellos laden | Schwarzwälder Bote
Balingen wird Pionierstadt für dynamisches kabelloses Laden von Elektrofahrzeugen | EnBW
Bildquelle: © Electreon
Das hat die Verkehrs-AG Braunschweig schon vor bestimmt 10 Jahren getestet mit Elektrobussen. Die hatten an ihrer Haltestelle Hauptbahnhof eine induktive Lademöglicheit.
Vielleicht sollten man/fra mal mit denen Kontakt aufnehmen?