Hamburg: 160 Mio. € Förderung für Elektrobusse

Hamburg stellt in den nächsten Jahren seine gesamte Busflotte auf Elektrobusse um. Dafür erhält die Stadt eine Millionenförderung.

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Der Hamburger Stadtverkehr soll sauberer werden. Dafür schaffen die Hochbahn und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) Hunderte Elektrobusse an. Jetzt übergab Bundesverkehrsminister Volker Wissing den beiden Verkehrsunternehmen symbolisch einen Förderbescheid des Bundes über 160 Millionen Euro.

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Fast 500 Elektrobusse für Hamburg

Das Geld soll für insgesamt 472 E-Busse und 700 Ladestationen reichen. Davon bekommt die Hochbahn 289 emissionsfreie Busse und 481 Ladestationen, die VHH erhält 183 E-Busse und 210 Ladestationen. Die Fördersumme wird entsprechend aufgeteilt. Ein Teil des Geldes fließt zudem in den Umbau der Werkstätten.

„Wir brauchen eine klimaneutrale Mobilität für die Menschen“, sagte Verkehrsminister Wissing. „Das gelingt uns nur mit dem Einsatz von Elektrofahrzeugen, um die Emissionen im Verkehr nachhaltig und dauerhaft zu senken. Unsere Unterstützung trägt dazu bei, dass in den kommenden Jahren bis zu 40 Prozent der Hamburger Stadtbusflotte elektrifiziert werden kann.“

Bis 2030 will Hamburg alle Dieselbusse abschaffen

Untersuchungen zeigen, dass Elektrobusse im Vergleich zu Diesel-Bussen 80 Prozent CO2 einsparen, das sind pro Bus 40 Tonnen jedes Jahr. Aktuell gibt es in Hamburg 160 Busse mit Elektroantrieb. Damit hat Hamburg von allen Bundesländern den höchsten Anteil emissionsfreier Busse.

Dennoch gibt es noch viel zu tun: Allein die Hochbahn hat 1.100 Busse in ihrer Flotte, die VHH 670. „Bis 2030 wollen wir alle Dieselbusse auf lokal emissionsfreie Antriebe gestellt haben“, kündigte Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks an. Neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur plant die Hochbahn einen ersten E-Mobilität-Betriebshof in Meiendorf. Der Bau soll im Sommer beginnen.

Der symbolische Förderbescheid wurde von Schülerinnen und Schülern der Stadtteilschule Walddörfer entgegengenommen. Dort gibt es seit 2010 eine Klima-AG, in der sich die Schüler für nachhaltige Mobilität engagieren. „Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel vollauf versteht, und die letzte Generation, die in der Lage ist, etwas dagegen zu tun“, sagte Schüler Leon Kalliardos.

Quellen / Weiterlesen

472 weitere Hamburger Stadtbusse fahren künftig elektrisch | Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Millionenförderung für Umstellung auf Elektro-Busse | Zeit Online
Gigantische Finanzspritze für Umstellung des Nahverkehrs auf Elektro-Busse | Hamburger Morgenpost
Hamburg bekommt 160 Millionen Euro für Elektrobusse vom Bund | NDR
Weg mit den Diesel-Stinkern: So sollen bald mehr E-Busse durch Hamburg rollen | Hamburger Morgenpost
Bildquelle: © Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Ajaz Shah
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

1 Kommentar

  1. Es ist immer wieder verwunderlich, auf welcher Ebene Förderungen stattfinden. 160Mio für Elektrobusse findet auf der Verbrauchsebene statt, ohne sich auch um die Erzeuger- und Speicheraufgaben zu kümmern.

    Hamburg und alle anderen Protagonisten sollten keinesfalls vergessen, alle geeigneten versiegelten Flächen mit Photovoltaik zu überbauen und für lokale Speicher, Hg-Umwandler, usw. zu sorgen.
    Alleine die Überbauung von Supermarktdächern und deren Parkplätzen könnten schon bis zu 50% der zukünftigen privaten Elektromobilität bedienen. Wenn dann auch shared energy concepts in Mietshäusern und in Nachbarschaften endlich genehmigungsfrei (da sitzen die Stromnetzbetreiber drauf) möglich würden, könnten wir den Energie-Crash vielleicht noch vermeiden.
    Ich habe jedenfalls jetzt eine eigene Solaranlage auf meinem Dach begonnen. Wegen der ungünstigen baulichen Konstellation schaffe ich aber nur ca.6kWp PV-Leistung. in West-Süd-Ausrichtung. Das reicht an guten Tagen für Haushalt und ein eKFZ + etwas Überschuss, wenn ich einen guten Speicher (>20kWh) bezahlen kann…
    Wenn ich bedenke, wieviele potentielle PV-Flächen noch ungenutzt bleiben, und politisch kümmert sich keiner darum (noch nicht einmal mehr den Grünen kann man da vertrauen), und an anderer Stelle werden Fördergelder und Steuererleichterungen in Milliardenhöhe rausgekloppt, dann wird mir schlecht.
    Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen.
    Glück Auf
    bitman von solarharz.de

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