FlixMobility will bis 2030 zum klimaneutralen Anbieter werden. Das betrifft nicht nur alle Fahrten, die Kunden mit Flixbus und FlixTrain zurücklegen, sondern auch den Arbeitsalltag im Unternehmen. Als Leuchtturmprojekt will FlixMobility zudem eine Fernbusflotte mit Brennstoffzellenantrieb auf die Straße bringen.
Alternative Antriebe und mehr CO2-Kompensation
„FlixMobility will den umweltfreundlichsten Linienverkehr der Welt schaffen“, kündigte Mitgründer André Schwämmlein an. Die Strategie auf dem Weg dahin sieht hochmoderne Fahrzeuge sowie Investitionen in alternative Antriebe mit Biogas und Wasserstoff vor. Die ersten drei Elektrobusse von Flixbus, die in Deutschland und Frankreich unterwegs sind, fahren mit Ökostrom von Greenpeace Energy. Die Emissionen der dieselbetriebenen Euro 6-Fernbusse werden heute im deutschsprachigen Raum von etwa jedem zehnten Fahrgast über die Klimaschutzorganisation atmosfair kompensiert.
Bei der CO2-Kompensation will FlixMobility zulegen. „Wir wollen diesen Anteil steigern und müssen auch als Unternehmen überlegen, was wir in der Zukunft zusätzlich beitragen können“, sagte Schwämmlein. Das Unternehmen will dazu ein Kompensationsmodell erarbeiten. Auch wenn das Thema CO2-Kompensation umstritten ist, kann es durchaus sinnvoll sein, unvermeidliche Reisen über eine zertifizierte Organisation auszugleichen. Bis 2030 soll jede Reise mit einem FlixBus oder FlixTrain komplett CO2-neutral sein.
Fernbusflotte mit Brennstoffzellenantrieb
Das nächste Leuchtturmprojekt wird eine Fernbusflotte, die mit Wasserstoff fährt. Die Elektrobusse von Flixbus sind bisher auf eher kurzen Strecken unterwegs, das soll sich mit der Brennstoffzelle ändern. Mit Wasserstoff angetriebene Busse sollen ähnliche Leistungsmerkmale haben wie heutige Dieselbusse, etwa bei der Beschleunigung. Sie können zudem mindestens 500 Kilometer ohne Nachtanken zurücklegen. Das Auftanken mit Wasserstoff soll ähnlich schnell gehen wie beim Diesel, es soll höchstens 20 Minuten dauern.
„Wir fragen uns kontinuierlich, wie wir das Reisen noch nachhaltiger gestalten können. Nach drei erfolgreich gestarteten E-Fernbussen wollen wir daher nun gemeinsam mit Partnern den ersten Fernbus mit Brennstoffzellenantrieb entwickeln und einen weiteren Meilenstein in der Mobilitätsgeschichte setzen“, so Daniel Krauss, ebenfalls Mitgründer von FlixMobility. „Parallel laufen bereits Gespräche zum Antrieb mit Biogas.“
Umweltfreundlicher Arbeitsalltag
Auch im Arbeitsalltag soll es bei FlixMobility um Nachhaltigkeit gehen. Mitarbeiter seien dazu angehalten, wann immer möglich umweltfreundliche Verkehrsmittel zu nutzen, sagte Jochen Engert, der dritte Mitgründer. Die wenigsten nutzten ein eigenes Auto. Teil des Plans zur Klimaneutralität ist auch, dass Meetings vorzugsweise über Videokonferenz abgehalten werden und Anreisen zu persönlichen Treffen am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen sollen. Geschäftsreisen, die trotzdem anfallen, sollen kompensiert werden.
FlixMobility fordert Unterstützung von der Politik
Um seine Ziele zu erreichen, hofft der Anbieter auf Unterstützung. Die Politik müsse Rahmenbedingungen schaffen. Neue Belastungen für die Branche müssten vermieden werden, um den Unternehmen die Chance zu geben, in Innovation und Nachhaltigkeit zu investieren, fordert André Schwämmlein.
Quellen / Weiterlesen
Ist ein guter Ansatz. Aber ich werde trotzdem weiterhin die Bahn nutzen. Auf meiner Strecke die ich regelmäßig nutze (750 km) braucht der Bus 13 Stunden. Selbst wenn die Bahn 90 Minuten Verspätung hätte, ist der Bus immer noch extrem langsam. Aber vor allem möchte ich mich nicht auf einen Fahrer verlassen müssen.
Interessant. Damit ist Flixbus einer der Letzten, die noch auf Wasserstoff setzen. Alle Anderen sind inzwischen wieder auf batterieelektrische Antriebe umgeschwenkt.
Ich möchte auch nicht gerne an eine H2-Tanke. Die gehen ab & zu ja mal hoch. Und dann sind gleich ganze Länder ohne Versorgung für die Brennstoffzellenfahrzeuge.
Und ob Flixbus auch eingerechnet hat, dass 2/3 der regenerativen Energie auf dem Weg vom Windrad zur Straße verloren gehen? Batterieelektrisch nur 10-20 %. Ohne massive Subventionen geht da gar nichts.
Ist aber alles besser als der mit jährlich über 8 Milliarden subventionierte Diesel.
Klingt alles schön und gut. Aber die entscheidende Frage ist, wo der Wasserstoff herkommen soll. Derzeit wird er aus fossilen Energieträgern gewonnen, was keinen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Diesel bringt.
Richtig. Bis wir echten „grünen“ Wasserstoff in nennenswerten Mengen da sein wird, läuft kein einziger dieser tollen H2-Busse mehr…
Würde der H2 richtig bepreist, würde FlixBus sofort abspringen.