Mit nur 21 Jahren gewann der französische Rennfahrer Olivier Lombard 2011 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. An Ehrgeiz mangelt es ihm weiterhin nicht: In drei Jahren will er in Le Mans mit dem ersten Wasserstoff-Rennwagen antreten. Außerdem will Lombard mit seinem Start-up HMC eine Wasserstoff-Limousine bauen und so Tesla abhängen.
Hopium Machina: Auftanken für 1.000 Kilometer in drei Minuten
HMC steht für Hydrogen Motive Company, Olivier Lombard hat das Start-up letztes Jahr gegründet. Schon Mitte 2021 will HMC den ersten Prototyp der Brennstoffzell-Limousine „Hopium Machina“ präsentieren. Viel wissen wir noch nicht über das sportliche Fahrzeug, HMC meldete lediglich, dass die Reichweite 1.000 Kilometer betragen werde. Die Leistung soll bei 373 kW liegen, gut 500 PS. In nur drei Minuten lässt sich die Hopium Machina wieder mit neuem Wasserstoff betanken.
Eine Technologie mit Hindernissen
Der Zeitplan von HMC ist anspruchsvoll: Schon 2026 will das Start-up die Hopium Machina in Großserie herstellen und ab 2030 bereits eine Milliarde Umsatz machen. „Tesla von oben angreifen“ lautet das Motto. Doch das klappt nur, wenn bis dahin die Ladeinfrastruktur für Brennstoffzellfahrzeuge stark ausgebaut wird. Dass diese quasi nicht vorhanden ist, ist eins der größten Markthindernisse für die Technologie. Dann nutzt es auch nichts, wenn die Betankung schneller geht als ein Elektroauto aufzuladen – zumal sich hier auch bei den Stromern viel tut. Ultraschnelles Laden in wenigen Minuten ist schon heute technisch möglich, wenn auch noch nicht breit verfügbar.
Auch die versprochene Reichweite von 1.000 Kilometern erreicht zwar kein heutiges Elektroauto. Doch das angekündigte Model S Plaid von Tesla, das Ende 2021 herauskommt, wartet nochmal mit deutlich verbesserter Leistung auf: Der Allradantrieb mit drei Elektromotoren leistet über 1.100 PS und kommt mit einer Ladung 837 Kilometer weit. Zudem ist Tesla mit dem neuen Model S deutlich früher dran, selbst wenn es beim Serienstart der Hopium Machina im Jahr 2026 bleibt. Bis dahin dürften sich zudem auch die Reichweiten von Elektroautos nochmals verbessern.
Einen ersten Vorgeschmack bekommen wir hoffentlich 2024, falls Olivier Lombard wie geplant mit einem Wasserstoff-Rennwagen in Le Mans antritt. Das Thema Brennstoffzelle bleibt auf jeden Fall spannend: Der US-Hersteller Nikola Motors arbeitet seit 2016 an Schwerlast-LKWs mit Wasserstoffantrieb, für die er selbst ein Netzwerk von Wasserstoff-Tankstellen in den USA aufbaut. Der erste LKW mit Brennstoffzelle soll frühestens 2023 auf den Markt kommen.
Ob die Technologie wirklich das Zeug hat, Elektroautos abzuhängen, wird sich dann erst zeigen. Tesla-Chef Musk hält auf jeden Fall nichts von Brennstoffzellen: Ihre Effizienz ist viel geringer, da bei Herstellung und Transport jede Menge Energie verloren geht, die beim Fahren mit Strom direkt genutzt werden kann.
Quellen / Weiterlesen
Hydrogen. Innovation. Technology. Performance. | Hopium
Hopium Machina Aims To Be The World’s First Hydrogen-Powered Luxury Car | CarScoops
The Hopium Machina is a new luxury hydrogen car | FOS Future Lab | Goodwood
HOPIUM MACHINA: Wasserstoff-Angriff auf Tesla | auto motor und sport
Bildquelle: © Hopium
Wasserstoff hat eine gute Zukunft, wenn die chemische Speicherung in Dieselähnlichen Flüssigkeiten noch verbessert wird. Dann ist die Infrastuktur vorhanden.
Hört sich sehr nach Subventionsabgreife an.
Der Name ist auch köstlich. Kombiniert man ihn mit dem NSU-Wankel, kommt Ro-Hopium raus. Das wird doch in Afghanistan angebaut?
Bei Rennwagen kann H2 ja seinen einzigen Vorteil, das geringere Leistungsgewicht, ausspielen. Und die Fantasien der Träumer beflügeln, dass aus Rennwagen irgendwas Nützliches für die Serie rauskäme. Was noch nie wirklich gestimmt hatte.
Wer kennt noch den Spruch:
Unser Opi fuhr Hopium,
Bums, fiel unser Opi um.