Neuigkeiten vom Microlino! Nachdem Micro Mobility Systems, der Schweizer Hersteller des runden Mini-Elektroflitzers, mit seinem Auftragsfertiger länger im Clinch lag, gehen die beiden Unternehmen nun getrennte Wege. Die Serienproduktion des Zweisitzers Microlino verschiebt sich deshalb auf 2021. Neuer Partner ist das italienische Unternehmen Cecomp.
Streit mit Serienfertiger Artega
Rückblick: Ursprünglich sollte die Tarazzi-Tochterfirma TMI die Serienproduktion des Microlino übernehmen, der eine elektrische Neuauflage der Isetta ist. Nach drei Jahren Zusammenarbeit wurde TMI jedoch an den deutschen Sportwagen-Hersteller Artega verkauft, gegen den Willen von Micro Mobility Systems.
Es folgte ein Jahr der Auseinandersetzung mit Artega. Micro Mobility sprach von Differenzen über Entwicklung und Produktion des Microlino Elektroautos. Brisant war auch, dass Artega selbst einen elektrischen Kabinenroller herausbringen will, der dem Microlino sehr ähnlich sieht. Nun gab es eine außergerichtliche Einigung mit Artega: Artega kann einen Kabinenroller namens „Karo“ auf den Markt bringen, der auf dem Microlino basiert, während Microlino mit einem neuen Partner in die Serienproduktion startet.
Neuer Partner mit viel Erfahrung: Cecomp
Nun teilte Micro Mobility Systems also mit, dass Cecomp die Serienproduktion des Microlino übernehmen werde. Cecomp ist ein Familienunternehmen aus Turin mit über 40-jähriger Tradition und fünf Fabriken in Europa. Zudem habe das Unternehmen viel Erfahrung in der Entwicklung und der Produktion von Elektrofahrzeugen, betonen die Schweizer. Früher war Cecomp maßgeblich am Bau des Lancia Delta Integrale und dem ersten VW Golf beteiligt. Außerdem haben die Italiener bereits ein selbst entwickeltes elektrisches Stadtauto mit den Namen „Bluecar“ auf den Markt gebracht.
Serienproduktion auf 2021 verschoben
Die Produktion des Microlino verschiebt sich allerdings weiter nach hinten: Der Streit mit Artega habe die Chance eröffnet, den aktuellen Entwicklungsstand und die 22 Vorserienfahrzeuge intensiv zu testen und zu analysieren, teilte Micro Mobility Systems mit. Mit dem Ergebnis, dass der Entwicklungsstand „schlicht nicht unseren Ansprüchen in Bezug auf Fahrverhalten, Qualität und Sicherheit genügt und nicht für höhere Stückzahlen geeignet ist“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Man habe sich deshalb entschieden, mit dem Microlino lieber ein paar Monate später in Serie zu gehen, um ihn fertig zu entwickeln. Dafür wurde im September Peter Müller zum neuen Technischen Leiter ernannt, ein ehemaliger Manager bei Porsche und BMW. In den nächsten Wochen wollen die Schweizer einen detaillierten Zeitplan veröffentlichen und Schritt für Schritt erklären, was sie am Microlino noch verbessern wollen. Dabei wollen sie auch das Feedback potentieller Nutzer mit einbeziehen.
Quellen / Weiterlesen
Settlement between Artega and Micro Mobility Systems | Microlino AG
Produktion soll 2021 beginnen | auto motor und sport
Microlino: Elektro-Isetta startet erst 2021 – BMW-Mann an Bord | Focus Online
Microlino-Bruder kommt im neuen Look | auto motor und sport
Bildquelle: © Microlino AG