Northvolt Zwei: VW baut die Batteriefabrik in Salzgitter selbst

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VW und das schwedische Unternehmen Northvolt wollen gemeinsam Batteriezellen am VW-Standort Salzgitter bauen. Dieses Vorhaben treibt VW nun voran und baut die nötige Batteriefabrik selbst, wie der Konzern jetzt mitteilte. Der Bau startet noch dieses Jahr.

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Eine Pilotanlage existiert bereits

Volkswagen investiert rund 450 Millionen Euro in die neue Fabrik, die „Northvolt Zwei“ heißen soll. Gebäude und Infrastruktur sollen Synergien mit dem in Salzgitter ansässigen Center of Excellence Batteriezelle nutzen. Dort existiert bereits eine Pilotlinie zur Zellfertigung, in der VW seit September bereits Prototypen herstellt. Wenn die Zellfabrik fertiggestellt ist, wird sie von dem Gemeinschaftsunternehmen von VW und Northvolt angemietet.

vw-northvoltBatteriezellproduktion in Salzgitter startet 2024

Ab 2024 wollen die Partner dort Batteriezellen herstellen und planen zu Beginn eine Produktionskapazität von 16 Gigawattstunden. Das Gemeinschaftsunternehmen besteht seit September 2019 und will eins der größten Probleme der hiesigen Autoindustrie angehen: Die Abhängigkeit von asiatischen Zulieferern bei Batteriezellen.

„Die Batteriezellfertigung in Salzgitter ist ein wichtiger Schritt für die Transformation in die E-Mobilität“, sagt demnach auch Thomas Schmall, CEO der Volkswagen Group Components. „Mit der Fertigung und dem Center of Excellence Batteriezelle bündeln wir Kompetenzen am Standort Salzgitter und treiben damit die Weiterentwicklung der Batteriezellen voran, entwickeln neue Standards und können diese direkt in eine Fertigung überführen.“

Im Rahmen seiner Elektrifizierungsstrategie baut VW somit weitere Technologiekompetenz im Bereich Batteriezellproduktion auf. Außerdem sichert der Konzern seine Batterieversorgung in allen Weltregionen ab, indem er mehrere strategische Lieferantenbeziehungen unterhält. Konkret nannte VW LG Chem, Samsung und SKI für Europa sowie CATL für China und Europa. Für den US-Markt bezieht der Autobauer seine Batteriezellen ebenfalls von SKI.

26 Millionen Elektroautos bis 2029

Der Bedarf ist groß: Alleine in Europa geht VW ab 2025 von einem jährlichen Bedarf von mehr als 150 Gigawattstunden aus, für Asien gilt dasselbe. Bis 2029 will VW 75 reine Elektroautos auf den Markt bringen und 26 Millionen Fahrzeuge absetzen. Aktuell sind in Salzgitter noch die meisten VW-Mitarbeiter allerdings noch in der Produktion von Verbrennungsfahrzeugen eingesetzt. Mit der Batteriezellfertigung schafft VW mittelfristig über 1.000 Jobs.

Quellen / Weiterlesen

VW steckt mehr Geld in Batteriefabrik in Salzgitter | manager magazin
Volkswagen investiert in Batterie-Standort Salzgitter | Volkswagen AG
VW investiert in Batterie-Standort Salzgitter | Industrie.de
VW treibt Batterie-Fabrik mit Northvolt in Salzgitter voran | ecomento.de
Standort Salzgitter: VW stockt Investitionen für Batteriezellfabrik auf | Automobilwoche
VW baut Werk für Zellproduktion in Salzgitter selbst | electrive.net
VW investiert weitere 450 Millionen Euro in Akku-Fabrik in Salzgitter | WirtschaftsWoche
Bilderquelle: © Volkswagen AG

6 Kommentare

  1. Ooh je, alles schön und intetessant, dass wieder weg von China in Europa produziert wird. Aber doch hoffentlich nicht noch für die so umweltschädlich gewonnenen Rohstoffe für Lithium-Cobalt-Nickel-Batterien auf Kosten anderer Länder und Menschen?
    Wenn VW wirklich innovativ ist, setzt sie auf alternative Speicher oder gleich auf Wasserstoff.

  2. Oh bitte, nicht schon wieder Wasserstoff! H2 braucht die dreifache Energie wie ein Batterie-eAuto (BEV). Und auch noch eine Batterie.

    Hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht über die Öl- und Kohle-Produktion auf Kosten anderer Länder und Menschen? Die ist noch viel schädlicher.

    Alle Ökobilanzen bescheinigen den BEVs eine weit überlegene Ökobilanz gegenüber Wasserstoff und erst recht Fossil-Verbrennern.

    Das hat schon der Daimler vor Jahren bewiesen.

  3. Nochmal zum Daimler: Der hat vor Jahren schon belegt, dass seine Elektro-B-Klasse schon nach wenigen Monaten die Verbrennervariante eingeholt hat. Seitdem ist die Umweltfreundlichkeit der Akkus immens gestiegen. Und die CO2-Emissionen der Stromerzeugung immens gesunken.

    Batterien können inzwischen ohne Kobalt hergestellt werden, Natrium als Alternative zu Lithium (von dem es massig Vorkommen gibt) ist auch schon am Start. Und die METALLE DER Seltenen Erden (die allesamt häufiger vorkommen als Blei) werden nur in den Motoren gebraucht, wenn sie selbsterregt sind.

  4. Hi Alex, was ist für dich die beste Alternative? Alle haben ihre Nachteile…Es wird wohl auf einen Mix rauslaufen. Was auch wegen der Tankinfrastruktur Probleme macht.

  5. Hi Edgar!

    Der batterieelektrische Antrieb ist – Stand heute – die bei Weitem beste Möglichkeit individueller motorisierter Mobilität. Das haben verschiedenste Studien belegt, und der Vorsprung wird immer größer.

    Die Studien kamen z.B. von der schweizer EMPA oder vom Daimler selbst. Die berühmt-berüchtigte erste „Schweden-Studie“ hatte mit irrelevanten Grundannahmen gerechnet, die zweite „Schweden-Studie“ räumte damit auf.

    Noch besser als das BEV ist natürlich das BEF (batterie-elektrisches Fahrrad) oder noch besser das Muskelbetriebene. Und ab 30 km dann der ÖPNV…

    Elektrische Autos vermeiden ja auch nicht alle Nachteile des Stinkers. Der Lärm ab Tempo 30-50 ist der Gleiche, Staus, Parkplätze und Verkehrstote werden auch nicht weniger.

    So, wie die Dinge derzeit aussehen, wird die Monopolstellung des Verpesters durch die Monopolstellung des eAutos ersetzt. Ist auch gar nicht schlecht. Dass der Antrieb elektrisch ist, ist sowieso keine Frage, nirgendwo gibt es einen vergleichbaren Antrieb. Und Regenerative primär-Energie ist praktisch 100 % Strom.

    Wasserstoff scheidet aus wegen der Verschwendung von 2/3 der eingesetzten Energie.

    Noch viel mehr Fakten und Erfahrungen – auch Negative – findest Du bei http://www.goingelectric.de

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