Ein Elektroauto zu laden dauert auch an der schnellsten Ladesäule immer noch länger als Tanken. Viel schneller geht es mit einem Wechselakku, wie ihn das chinesische Start-up Nio für seine E-Autos anbietet. Gemeinsam mit Shell will Nio das Konzept auch nach Europa und Deutschland bringen.
Nio-Fahrer können bei Shell den Akku laden oder tauschen
Der Nio ES8, ein Elektro-SUV, wird als erstes Nio-Modell ab 2022 auch in Deutschland verkauft. Bisher ist er außerhalb Chinas nur in Norwegen zu haben. Die ersten Pilot-Wechselstationen in Europa sind ebenfalls für 2022 geplant. Shell und Nio wollen sowohl in China als auch in Europa gemeinsam Akku-Wechselstationen und Ladestationen betreiben. In China sollen einer Mitteilung zufolge bis 2025 insgesamt 100 Wechselstationen entstehen.
An einer Akku-Wechselstation bei Shell können Nio-Fahrer ihren leeren Akku dann innerhalb von fünf Minuten gegen einen vollen austauschen und weiterfahren. Zur geplanten Zusammenarbeit gehört auch, dass Nio-Fahrer das Ladenetz von Shell nutzen können.
Was Nio und Shell noch planen
Die Partnerschaft des Mineralölriesen mit dem E-Auto-Start-up soll noch weiter gehen: Die Partner wollen in der Zwischenzeit weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit in den Bereichen Batterie-Asset-Management, Flottenmanagement, Lademöglichkeiten für zuhause, bei der Entwicklung fortschrittlicher Batterielade- und Swapping-Technologien und beim Bau von Ladestationen in China prüfen, heißt es.
Nio und Shell wollen in ihrer Zusammenarbeit gemeinsam die Stärken des jeweils anderen nutzen und zur Weiterentwicklung der Branche für intelligente Elektrofahrzeuge beitragen. Denn Shell muss sich neu aufstellen und will künftig einer der führenden Anbieter von Ladediensten weltweit werden. Nio hofft, Nutzern von Elektrofahrzeugen durch die Zusammenarbeit weltweit bessere Dienstleistungen und Erfahrungen anbieten zu können.
In China kooperiert Nio bereits mit Sinopec
In China hat Nio bereits eine ähnliche Kooperation mit dem chinesischen Ölkonzern Sinopec geschlossen. Dort wollen die Partner in den nächsten Jahren 5.000 Batterie-Wechselstationen installieren. Im April stellten sie die Nio Power Swap Station 2.0 vor, die neue Generation der Nio Wechselstationen. Sie ermöglicht es, den Akkutausch vollautomatisiert durchzuführen, während der Fahrer im Auto sitzen bleibt. Eine Station kann pro Tag bis zu 312 Tauschvorgänge durchführen.
Quellen / Weiterlesen
NIO unterzeichnet strategische Kooperationsvereinbarung mit Shell | NIO
E-Autos: Voller Akku in fünf Minuten – Nio plant bundesweites Lade-Netz und holt Ölriesen an Bord | Merkur
Shell und NIO kooperieren bei Ladeinfrastruktur und bauen Batteriewechselstationen auf | ecomento.de
Bildquelle: © NIO
Na da bin ich ja mal gespannt, ob das klappt. Mit der Idee der Akkutauschstationen ist ja schon vor etlichen Jahren die Firma Better Place gescheitert. Über ein paar Demo-Stationen in Israel und Dänemark sind die ja nicht hinaus gekommen.
Wenn Chinesen die Sache angehen, könnte es aber anders aussehen.
Skeptisch bin ich bei der Begrenzung auf einen Hersteller (NIO). Meiner Meinung nach wäre es für einen Erfolg notwendig, dass sich möglichst viele Hersteller auf einen gemeinsamen Akku-Standard einigen.
Eigentlich kann es auch nur funktionieren, wenn der Akku nicht mit dem Auto mitgekauft wird, sondern in einem Modell „Energy as a service“ separat läuft. Die Akkus gehören also nicht dem Autobesitzer, sondern dem Energieversorger, und dieser stellt seine Dienstleistung per separatem Vertrag bereit.
E-KFZ, wie z.B. der neue BMW-Monster-SUV mit über 500kW Spitzenleistung werden zusammen mit den erforderlichen Ladestationen unsere Netze in kürzester Zeit ins Garaus fahren. Aber genau das ist vermutlich von den Eigentümern von Atommüll-Fabriken mit Strom als Nebenwirkung geplant.
Jeder E-KFZ-Betreiber sollte mittelfristig dazu verpflichtet werden, nicht neuversiegelnde Solaranlagen mit Speicher nachzuweisen. Dafür benötigen wir ein zentrales Solarregister, in dem die verfügbaren Kontingente dann an die eKFZ-Betreiber „vermieter“ werden werden können. Ein Fahrzeughalter mit so einem Monsterschlitten von 500kW Spitzenleistung müsste demnach auch eine Solaranlage mit min. 250kWp und Speicher für 250kWp nachweisen.
Die verfügbaren (versiegelten) Parkplatzflächen, Dächer von Supermärkten, Fabrikgebäuden, Ein- und Mehrfamilienhäusern reichen dafür aus, wenn man sie intelligent mit (Wechsel-)Speichern betreibt.
Alle eKFZ sollten per Gesetz mindestens 30% Wechselspeicher haben. Die Speicherformate müssen genormt werden. So wäre es auch möglich, liegengebliebenen Fahrzeugen zu helfen. Andernfalls werden die Straßenränder (auch an Autobahnen) demnächst vollstehen mit leergefahrenen Batterien.
Außedem sollten alle eKFZ mit eigener Solartechnik ausgestattet sein, damit sie spätestens nach 24 Std. Entladung wieder bis zur nächsten Ladestation kommen.