Bosch liefert Komponenten an Elektroauto-Startup NIO

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Bosch verstärkt sein Engagement in China und hat deshalb eine strategische Partnerschaft mit NIO vereinbart. NIO ist ein Elektroauto-Startup aus Shanghai, dessen Fahrzeuge bisher nur in China zu kaufen sind, das aber seine Fühler schon nach Europa ausstreckt. Zusammen mit Bosch will NIO Komponenten für künftige Modelle entwickeln.

Bosch liefert die Fahrzeugelektronik

Bei der geplanten Zusammenarbeit geht es um die Bereiche Sensorik, automatisiertes Fahren, Elektromotorsteuerung und intelligente Transportsysteme. NIO wurde 2014 gegründet und hat seit Juni 2018 ein Elektroauto auf dem Markt, das Elektro-SUV ES8. Dieses schafft mit einer Ladung rund 350 Kilometer und kommt mit zwei Elektromotoren auf eine Leistung von 480 kW (653 PS). Von Null auf Hundert beschleunigt der NIO ES8 in 4,4 Sekunden. In China kostet der SUV umgerechnet 45.000 Euro plus 165 Euro monatliche Batteriemiete. Alternativ können Kunden die Batterie gegen 12.800 Euro Aufpreis kaufen.

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Schon der NIO ES8 fährt mit Schlüsselkomponenten von Bosch

In diesem Modell sind schon Schlüsselkomponenten von Bosch verbaut. Dazu gehören das Fahrassistenzsystem, die Steuergeräte, die Sensorik und der elektromechanische Bremskraftverstärker iBooster. Für die neuen NIO-Modelle werden diese Teile weiterentwickelt. Bosch beschäftigt in China bereits 60.000 Mitarbeiter an 60 Standorten und will durch die stärkere Zusammenarbeit mit NIO seine Aktivitäten dort weiter ausbauen.

Die NIO Elektroautos soll es bald auch in Deutschland geben

NIO dagegen schielt nach Europa und möchte in den nächsten zwei bis drei Jahren hier Autos verkaufen. Das aktuelle Produktionsziel bis Ende September liegt bei 10.000 Stück, doch bis 2023 will NIO schon eine halbe Million Fahrzeuge absetzen. Dann auch in Deutschland – das Design für den ES8 stammt bereits aus München, wo NIO 140 Mitarbeiter hat. Zur Zeit kann man den siebensitzigen Stromer ausschließlich in China kaufen, wo er auch hergestellt wird.

Besonderer Service gegen Reichweitenangst

NIO will sich durch einen besonderen Service von anderen Herstellern abheben: Geplant sind zum Beispiel Austausch-Stationen für Akkus, an denen sich ein leerer Akku in drei Minuten gegen einen vollen austauschen lässt, und das komplett automatisch. Ab 2020 sollen in China 1.000 dieser Stationen aufgebaut werden, die auch für Europa geplant sind. Ein weiteres Mittel gegen Reichweitenangst sind Servicefahrzeuge, sogenannte „PowerMobiles“. Diese liefern den NIO Elektroautos in zehn Minuten genug Strom für weitere 100 Kilometer.

NIO setzt beim Vertrieb auf den Wohlfühlfaktor

Abgesehen davon will NIO mit einem herausragenden Nutzererlebnis bei den Kunden punkten. Der NIO ES8 ist mit autonomen Funktionen der Stufe 3 ausgestattet und kann auf Autobahnen selbständig die Spur wechseln, bremsen und im Stop-and-Go-Verkehr selbständig fahren. Beim Vertrieb setzt NIO ausschließlich auf eine App, über die Kunden das Fahrzeug reservieren und anzahlen können. Die Probefahrt und Abholung erfolgt dann in Erlebniszentren, den „NIO Houses“. Diese sollen auch nach dem Kauf eine Art zweites Zuhause für NIO-Kunden sein.

Quellen / Weiterlesen:
Bosch und NIO vereinbaren strategische Partnerschaft | Robert Bosch GmbH
Deutscher Zulieferer-Riese und Elektro-Start-up: Bosch und NIO vereinbaren strategische Partnerschaft | Automobilwoche
Das chinesische Startup Nio will Elektroautos in Deutschland verkaufen | t3n
Bildquelle: © Robert Bosch GmbH

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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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