Leider droht das E-Mobilitätsprogramm der Bundesregierung zu scheitern. Ziel war es, bis zum Jahre 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen. Laut aktueller Prognosen wird dieses Ziel aber verfehlt. Wenn es bis 2020 nur 300.000 mehr werden, dann kann man schon von einem großen Erfolg sprechen. Aktuell wird davon ausgegangen. dass es etwa 200.000 zusätzliche Elektrofahrzeuge bis zum Jahr 2020, insbesondere gefördert durch das kürzlich verabschiedete Elektromobilitätsgesetz, auf Deutschlands Straßen geben wird. Doch ganz so schlecht wie die Prognose ist der Zuwachs an Elektroautos nicht. Schließlich wurden alleine im Jahr 2012 ca. 70 Prozent mehr Hybridautos und 37 Prozent mehr Elektroautos auf deutschen Straßen zugelassen. Zusammengerechnet ergeben sich daraus knapp 65.000 zugelassene Hybridautos und um die 7.110 Elektroautos, die bereits in Deutschland unterwegs sind. Ein deutlicher Anstieg wird in 2014 allerdings nicht erwartet. Doch was macht das Elektroauto eigentlich so unbeliebt bei den Verbrauchern?
Warum ist das Elektroauto so unbeliebt?
Experten in diesem Bereich sprechen von drei ausschlaggebenden Gründen, warum das Elektroauto in Deutschland nicht in Fahrt kommt. Nach wie vor sind die Modelle viel zu teuer. Schließlich erhält man für mehr Geld weniger Komfort und eine deutlich geringere Reichweite. Diese Argumente schrecken die meisten Autofahrer ab. Außerdem gibt es noch immer eine zu wenig ausgeprägte Infrastruktur in Form von öffentlichen Ladestationen. Zudem ist es bislang versäumt worden, Regelungen und Gesetze anzupassen. So wäre es zum Beispiel sinnvoll, wenn Fahrer von einem Elektroauto exklusive Parkplätze in den Innenstädten erhalten würden, so dass sie im Vergleich zum klassischen Auto deutliche Vorteile genießen könnten.
Hersteller sind nicht alleine Schuld daran
An den Herstellern alleine liegt es nicht, dass die Elektroautos nach wie vor so unbeliebt sind. In Deutschland sollen bis Ende 2014 sogar 15 neue Modelle mit Elektroantrieb auf den Markt gebracht werden. Auch BMW schließt sich dieser Entwicklung an und bringt sein erstes Elektroauto, das Modell i3, gegen Ende des Jahres auf den Markt. Die neuen Modelle deutscher Hersteller sollen besonders durch ihre größere Reichweite bei den Verbrauchern punkten.
Wie und wann kann sich das Elektroauto durchsetzen?
Durch die stetig ansteigenden Benzinpreise und der steigenden Nachfrage nach Energie, scheint die Entwicklung vom Elektroauto eigentlich sehr vielversprechend zu sein. Damit der Erfolg vom Elektroauto auch bald spürbar wird, will die Bundesregierung die Technik fördern. Ziel ist es, dass Deutschland ein führender Anbieter von Elektroautos wird und neue Wirtschaftszweige mit vielen Arbeitsplätzen geschaffen werden. Um die Attraktivität des Elektroautos zu steigern, könnte die Elektromobilität auch als Bestandteile sogenannter Smart-Grids eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um eine Rückspeisung des Stroms ins Netz. Das würde wiederum für eine Stabilisierung des Netzes sorgen. Schließlich könnte das Elektroauto so erkennen, wann überschüssiger Strom vorhanden ist. Gefördert werden soll dieses Vorhaben von der Bundesregierung mit einer Milliarde Euro. Zum größten Teil soll dieser Betrag in die Förderung von Entwicklung und Forschung, vor allen Dingen in den Bereichen Batterien, Zellen, Elektrofahrzeuge, Netzintegration, Koordinierung sowie Lade-Infrastuktur und Lotsenstellen gesteckt werden. Im Vergleich zu anderen Ländern wird Deutschland aber keine Kaufprämie auf das Elektroauto ansetzen. Der Käufer von einem Elektroauto wird aber für 10 Jahre von der Kraftfahrzeugsteuer befreit. Die Dienstwagenbesteuerung soll auch angepasst werden. Es sollen aber auch andere nicht finanzielle Reize eingesetzt werden, um die Beliebtheit vom Elektroauto zu steigern. Diese Reize sollen zum Beispiel Sonderparkplätze sein, die Aufhebung von Zufahrtsverboten und die Freigabe von Sonderfahrspuren und Busspuren. Ob diese Pläne den gewünschten Erfolg erzielen werden, das bleibt abzuwarten. Die Prognosen sind aber nicht so schlecht, wie viele zunächst vermuten würden.
Bildquelle: © Tim Reckmann / pixelio – www.pixelio.de