Nach den eher schlechten Nachrichten der letzten Monate geht es bei e.Go Mobile wieder bergauf. Das Elektroauto-Start-up aus Aachen hat einen neuen Investor gefunden und ist damit vor der Insolvenz gerettet. Der Gründer Günther Schuh wird nicht mehr als Geschäftsführer tätig sein, er wechselt in den Verwaltungsrat.
Aus e.Go Mobile wird eine europäische Aktiengesellschaft
Der neue Investor bei e.Go Mobile ist das internationale Beteiligungsunternehmen ND Industrial Investments B.V. aus den Niederlanden. Die Gesellschaft übernimmt einen Mehrheitsanteil an e.Go Mobile. Gleichzeitig ändert sich auch die Rechtsform: Das neue Unternehmen Next.e.Go Mobile ist eine SE, eine europäische Aktiengesellschaft. Sie übernimmt das gesamte Geschäft der e.GO Mobile AG einschließlich aller Tochtergesellschaften sowie die Mitarbeitenden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Günther Schuh wird Chef des Verwaltungsrates
Auch die Rolle von Günther Schuh ändert sich: Er ist nicht länger Geschäftsführer und wird stattdessen Chef des Verwaltungsrates. Neuer CEO bei e.Go Mobile wird Ulrich Hermann, der bis Anfang des Jahres Vorstandsmitglied der Heidelberger Druckmaschinen AG und dort für die Digitalisierung verantwortlich war.
Die Corona-Pandemie machte auch e.Go Mobile zu schaffen
E.Go Mobile hatte am 2. April 2020 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Auch der Autohersteller musste seine Produktion wegen der Coronakrise einstellen. Schon davor war e.Go finanziell ins Straucheln geraten, weil der für 2018 geplante Marktstart des Kleinwagens e.Go Life mehrfach verschoben werden musste. Die Verkäufe im letzten Jahr waren deshalb weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Coronakrise hatte diese Situation zusätzlich verschärft, weil sich auch neue Investoren zurückzogen.
Service und Vertrieb laufen schon wieder
Günther Schuh zeigte sich erleichtert: „Wir wollten die Krise nicht nur überleben, sondern gestärkt daraus hervorgehen, um e.GO als deutsche Marke auf dem Markt zu etablieren. Dazu mussten wir einen professionellen und strategischen Partner finden, mit dem wir unser großes Wachstumspotenzial realisieren können. Diesen haben wir in unserem neuen Partner und seiner visionären Führung gefunden.“
Auch Dr. Paul Fink, der Generalbevollmächtigte während des Insolvenzverfahrens, äußerte sich positiv: „e.GO Mobile war kein klassischer Sanierungsfall, sondern ein gut aufgestelltes Start-Up, das es geschafft hat, ein neues Auto auf die Straße zu bringen und dem vor allem durch die beispiellose Situation während der COVID-19-Pandemie das Wachstumskapital ausging.“
Jetzt soll die Produktion in Aachen so schnell wie möglich wieder anlaufen. Zuerst muss die neue Gesellschaft aber die Zulassung als Fahrzeughersteller abwarten und die Lieferantenverträge umstellen. Service und Vertrieb des e.GO Life sind bereits wieder aktiv, wie e.Go Mobile mitteilte.
Quellen / Weiterlesen
e.Go Mobile AG findet neuen Investor, Service und Vertrieb wieder aktiv | ecomento.de
Bildquelle: © Next.e.GO Mobile SE
Ist Herr Schuh der Kopf hinter dem streetscooter der Post?
Hallo Herr Romberg
Ja, der hat Streetsooter an die Post verkauft und wollte das ursprünglich auch zurückkaufen:
https://energyload.eu/elektromobilitaet/elektro-lkw/schuh-streetscooter/
Viele Grüße
Stephan Hiller