Immer mehr Hersteller drängen mit Elektrolastern in den Markt, so auch der niederländische Hersteller DAF. Auf der IAA Nutzfahrzeuge stellte DAF zwei rein elektrische LKW sowie ein Hybridfahrzeug vor.
Elektro-Sattelzug CF Electric mit hoher Nutzlast
Das erste der drei Modelle, der CF Electric, ist eine 4×2-Sattelzugmaschine für den Einsatz im städtischen Verteilerverkehr, speziell dort, wo höheres Ladevolumen und höhere Nutzlast nötig sind. Er kann auch eingesetzt werden, wenn Auflieger mit Einzel- oder Doppelachse gebraucht werden, etwa bei der Belieferung von Supermärkten.
Der CF Electric hat ein Gesamtzuggewicht von bis zu 37 Tonnen und eine Reichweite von 100 Kilometern. Sein E-Motor leistet 210 kW (286 PS), der Lithium-Ionen-Akku hat 170 kWh Kapazität. Per Schnellladung ist die Batterie in 90 Minuten wieder weitgehend aufgeladen, bis zur Komplettladung dauert es anderthalb Stunden. Beim Antrieb setzt DAF auf die e-Power-Technologie von VDL.
Der LKW ist die elektrische Version des DAF CF, der als „International Truck of the Year 2018″ ausgezeichnet wurde. Der CF Electric ist bereits bei ausgewählten Kunden in der Erprobung.
CF Hybrid mit höherer Reichweite
DAF wird den CF Electric auch als Hybrid-LKW mit einer deutlich höheren Gesamtreichweite herstellen, der breiter eingesetzt werden kann. Er kombiniert dann einen Elektromotor mit 75 kW (100 PS) und einen 10,8-Liter-Dieselmotor mit 450 PS. Je nach Zuglast ermöglicht der Akku mit 85 kWh eine rein elektrische Reichweite zwischen 30 und 50 Kilometern, dann springt der Dieselmotor ein.
Der CF Hybrid ist damit im Stadtgebiet emissionsfrei unterwegs, kann aber auch längere Strecken außerhalb der Ballungsgebiete bedienen. Sein Dieselmotor lädt während der Fahrt die Batterien wieder auf, was aber auch extern möglich ist. DAF gibt die Ladezeit mit 20 Minuten auf 80 Prozent sowie mit 30 Minuten für eine Komplettladung an. Ab 2019 ist auch der CF Hybrid bei einzelnen Kunden im Testbetrieb unterwegs.
LF Electric für den städtischen Verteilerverkehr
Auch das dritte Modell, der LF Electric, lässt DAF ab 2019 bei Kunden im Realbetrieb erproben. Der 19-Tonner ist wieder speziell für den emissionsfreien Verteilerverkehr konzipiert und erreicht mit seinem 222-kWh-Akku eine Reichweite von 220 Kilometern. Hier stammt der Antrieb von Cummins, der E-Motor leistet 195 kW. Die Akkukapazität lässt sich außerdem modular anpassen.
Marktstart der Elektrolaster von DAF unklar
Wann die drei elektrischen LKW von DAF auf den Markt kommen, bleibt allerdings noch offen: DAF wird diese innovativen LKW einführen, „wenn der Markt dafür bereit ist“, heißt es vom Hersteller.
Quellen / WeiterlesenDAF gibt Ausblick auf geplante Elektro- und Hybrid-Laster | ecomento.de
DAF rückt Hybrid- und Elektro-Lkw ins Rampenlicht | electrive.net
Innovative Elektro-LKW weisen den Weg in die Zukunft | DAF
Bilderquelle: © DAF Trucks N.V
„Per Schnellladung ist die Batterie in 90 Minuten wieder weitgehend aufgeladen, bis zur Komplettladung dauert es anderthalb Stunden.“
Aber sicher doch! Erinnert mich an den alten Spruch: „Eine Erkältung dauert ohne Behandlung 7 Tage, mit Behandlung eine Woche.“
Und 210 kW mögen ja in einem Tesla Roadster ganz nett sein – aber dass in der EU überhaupt LKWs mit gerade einmal 210 kW bei maximal 37 Tonnen zugelassen werden, ist ein Unding. In der Schweiz waren vor der „Harmonisierung“ mit dem EU-Recht mal mindestens 10 PS (7,355 kW) pro Tonne vorgeschrieben – was auch noch keinen Sportwagen ergibt.
Nur mal eine überschlägige Rechnung:
Man will die 37 t mit den 210 kW eine Steigung von 11 % (maximal zulässige Steigung einer neuen Bundesautobahn) hinauf bewegen:
210 kW = 210.000 Nm/s
37 t = 362.846,050 N
Maximale Vertikalgeschwindigkeit: 210.000 NM/s : 362846,050 N = 0,579 m/s
11 Prozent Steigung bedeuten 9,146 m Fahrstrecke pro Höhenmeter
Maximale Geschwindigkeit = 9,146 m : (1 m : 0,579 m/s) = 5,296 m/s
Und 5,296 m/s sind 21,925 km/h
Also kann dieser ach-so-tolle Elektrolaster die 37 Tonnen eine Steigung von 11 % mit maximal 22 km/h rauf ziehen. Schon bei 5 % Steigung schafft er keine 50 km/h mehr. Und da habe ich Kleinigkeiten wie Roll- bzw. Luftwiederstand oder die überhitzenden Batterien bei Dauer-Volllastbetrieb noch gar nicht berücksichtigt. Länger wie 17,5 km sollte diese Steigung auch nicht sein, sonst geht dem Laster zwischendurch auch noch der Saft aus.
Sowas untermotorisiertes will doch wirklich niemand im realen Straßenverkehr erleben.