Second-Life-Speicher von Audi und EnBW

Auf dem Gelände von EnBW in Heilbronn ist ein Stromspeicher aus Audi-Batterien in Betrieb gegangen.

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Nach ihrem Einsatz im Elektroauto haben Batterien noch jede Menge Power. Deshalb nutzen Audi und EnBW in einem gemeinsamen Projekt einen stationären Speicher aus sogenannten Second-Life-Batterien. Sie stammen aus ehemaligen Erprobungsfahrzeugen von Audi und speichern jetzt Strom aus erneuerbaren Energien.

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Der Speicher gleicht Schwankungen im Stromnetz aus

Der Second-Life-Speicher ist jetzt auf dem Kraftwerksgelände der EnBW in Heilbronn offiziell eingeweiht worden. Er besteht aus zwölf Hochvolt-Batteriesystemen, die zusammen auf eine Leistung von einem Megawatt kommen. Das ist genug, um eine Stunde lang den Stromverbrauch von rund 3.000 Haushalten zu decken. Der Stromspeicher soll Schwankungen im Stromnetz ausgleichen und damit die Versorgungssicherheit erhöhen.

In den nächsten Wochen wollen die Projektpartner zunächst die Leistungsfähigkeit der Pilotanlage prüfen und verschiedene Einsatzszenarien simulieren. Etwa den Betrieb zur Regelleistungserbringung, wenn nicht genug Strom ins Netz eingespeist wird. Die Partner erproben aber auch den umgekehrten Fall, nämlich wenn Wind- oder Photovoltaikanlagen so viel Strom ins Netz einspeisen, dass die Frequenz zu sehr steigt. Dann nimmt der Speicher diesen überschüssigen Ökostrom auf. Außerdem soll untersucht werden, wie sich die Speicherkapazität am Energiemarkt einsetzen lässt.

Die Anlage in Heilbronn soll als Referenz für zunächst vier weitere Projekte dienen, die EnBW und Audi in näherer Zukunft planen. Bei der Einweihung sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann, für eine erfolgreiche Energiewende seien Batteriespeicher unabdingbar. „Ausgemusterte Batterien aus E-Autos zum Teil eines Stromspeichersystems zu machen, ist ein sehr vielversprechender Ansatz. Der erneuerbar gewonnene Strom kann zwischengespeichert werden und die Anlagen müssen nicht vom Netz gehen im Falle eines Überangebots“, sagte Herrmann.

Das Modell mit Second-Life-Batterien dürfte deshalb auch für Stadtwerke, Industriebetriebe oder Betreiber von dezentralen Erzeugungsanlagen interessant sein. Solche Speicher sind gleichzeitig nachhaltig und wirtschaftlich. Das Besondere an dem Batteriespeicher von Audi und EnBW ist sein „Plug & Play“-Ansatz, wie Audi mitteilte. Die Elektroauto-Batterien lassen sich sehr einfach und somit kostengünstig zu einem Speicher zusammenschalten.

Second-Life-Speicher schonen Ressourcen

Zugleich werden wertvolle Ressourcen weitergenutzt. Hagen Seifert leitet bei Audi den Bereich Nachhaltigkeit, Recycling, CO2-Flotten-/Verdunstungsemissionen. Er erklärt, dass Elektroauto-Batterien nach dem Ende ihrer Nutzung im Auto keineswegs reif für die Tonne sind. Denn sie weisen teilweise noch einen hohen Anteil ihrer ursprünglichen Leistungsfähigkeit auf.

In einem Second-Life-Speicher werden die Hochvoltbatterien mit deutlich niedrigeren und gleichmäßigeren Strömen genutzt und somit deutlich weniger beansprucht als im E-Auto. Deshalb sind sie voraussichtlich noch fünf bis zehn Jahre einsatzfähig. „Das Projekt mit EnBW ist für uns ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich vorhandene Ressourcen im nachhaltigen Sinne bestmöglich nutzen lassen“, so Seifert.

Nach der Nutzung als Stromspeicher sollen die Batterien endgültig recycelt und ihre Rohstoffe perspektivisch wieder zu neuen Batterien verarbeitet werden. Das Projekt ist auch ein Beispiel dafür, wie Energiewende und Mobilitätswende künftig verzahnt werden können.

Quelle / Weiterlesen

Zweites Leben für gebrauchte Batterien aus Elektroautos | Audi
Zweites Leben für gebrauchte Batterien aus Elektroautos | EnBW
Heilbronn: Audi und EnBW erproben Second-Life-Speicher | electrive.net
Bildquelle: © AUDI AG

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