Elektrische Frachtflugzeuge und Flugtaxis von Beta Technologies

Beta Technologies will mit seinem Elektroflugzeug Alia in den Logistikmarkt einsteigen. Erst danach sind Lufttaxis dran.

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Alia von Beta Technologies ist ein Elektroflugzeug, das wie ein Hubschrauber senkrecht starten und landen kann. Anders als die Konkurrenz will der US-Hersteller sein Flugzeug nicht sofort als Flugtaxi anbieten, sondern zuerst als elektrisches Frachtflugzeug. Außerdem plant Beta ein lukratives zweites Standbein.

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Beta-Gründer Kyle Clark, Harvard-Absolvent und ehemaliger Eishockeyprofi, erwartet einen großen Markt für den Warentransport zwischen Lagerhallen in Vorstädten und Metropolen – und das lange bevor Lufttaxis in Städten zugelassen werden. Deshalb hat Clark sein Elektroflugzeug Alia bewusst als Frachtmaschine konzipiert. Alia hat einen Innenraum von etwa 200 Kubikmetern, genug für drei Standard-Frachtpaletten.

Amazon und UPS unterstützen Beta Technologies

Zu den Investoren bei Beta gehören Amazon und UPS. UPS hat bereits die Absicht bekundet, 150 Alia-Flugzeuge zu kaufen, deren Preis zwischen 4 und 5 Millionen US-Dollar pro Stück liegen soll. Im Jahr 2024 will Beta die ersten 10 Elektroflugzeuge an UPS ausliefern. Vorausgesetzt, dass bis dahin die nötige Zertifizierung durch die US-Luftsicherheitsbehörde vorliegt.

Beta gibt an, dass Alia 270 Kilogramm Nutzlast (den Piloten eingeschlossen) aufnehmen und etwa 460 Kilometer weit befördern kann. Wird einer der fünf Akkus entfernt, steigt die Nutzlast auf 567 Kilometer und die Reichweite sinkt auf 370 Kilometer. Auf Wunsch von UPS verlängert Beta den Rumpf des Flugzeugs, damit eine vierte Palette hineinpasst, sobald autonomes Fliegen erlaubt ist.

Elektrische Frachtflugzeuge brauchen neue Zustellnetze

Damit sich ein so teures Flugzeug wie Alia für Logistikunternehmen lohnt, muss es so viel wie möglich in der Luft sein. Dafür müssten sich die Zustellnetze radikal verändern. Heute absolvieren Frachtflugzeuge in der Regel nur einen Hin- und Rückflug pro Tag und fliegen Pakete von einem lokalen Flughafen zu einem Sortierzentrum. Alia dagegen soll direkt zwischen den UPS-Lagern unterwegs sein und damit LKW-Fahrten überflüssig machen. Anschließend soll das Flugzeug direkt zu Großkunden fliegen.

Auf diese Weise können die Unternehmen mit Elektroflugzeugen Geld sparen, weil die Betriebskosten sinken. Beta verspricht Einsparungen von 90 Prozent beim Treibstoff und eine günstigere Wartung. Wenn autonomes Fliegen schließlich den Piloten überflüssig macht, sinken die Kosten nochmals um 35 Prozent, so der Hersteller.

Der Logistikmarkt verschafft Beta einen Vorsprung

Später kann Alia unkompliziert zu einem Passagierflugzeug umgerüstet werden: Die Schienen, mit denen die Fracht gesichert wird, können mit 5 Sitzen bestückt werden. Wenn Lufttaxis irgendwann in Städten starten dürfen, wird Beta einen großen Vorsprung haben. „Wir werden im Passagiergeschäft gewinnen“, so Beta-Gründer Clark. „Denn bis andere Passagierflugzeuge auf den Markt kommen, haben wir bereits Tausende von Flugzeugen, Millionen von Flugstunden und ein sicheres, zuverlässiges und erprobtes Design“, ist er überzeugt.

Zweites Standbein Ladestation

Clark hat noch ein weiteres Eisen im Feuer. Als zweites Standbein baut er mit Beta Ladestationen für Elektroflugzeuge aller Art. In den USA will er für die Luftfahrt quasi das Äquivalent zu Teslas Supercharger-Netz aufbauen. 9 Ladestationen sind schon in Betrieb, weitere 51 in Planung oder im Bau. Sie sollen zumeist mit gebrauchten Batterien aus Alia-Flugzeugen bestückt werden, die so ein profitables zweites Leben bekommen.

Weil die Ladestationen mit Akkus ausgestattet sind, müssen die Stromnetze vor Ort nicht teuer aufgerüstet werden. Beta plant, die Batterien in Zeiten schwacher Nachfrage zu laden und nicht genutzten Strom zu Spitzenzeiten wieder an die Versorger zu verkaufen. Damit will das Unternehmen sein Geld machen: „Das Flugzeug ist der sexy Teil, aber wir werden mit den Batterien viel Geld verdienen“, so Clark.

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Parallelen zu Rivian

Die Investoren bei Beta Technologies sehen viele Parallelen zum Elektroauto-Start-up Rivian, das ebenfalls von Amazon unterstützt wird. Die Marktkapitalisierung von Rivian überstieg bereits 100 Milliarden Dollar. Die Investoren hoffen, dass Beta Technologies diesen Erfolg wiederholen kann.

Forbes schätzt die Einnahmen von Beta in den letzten 12 Monaten auf 15 Millionen Dollar, hauptsächlich aus Forschungsverträgen mit der US-Luftwaffe. Im Mai 2021 erhielt Alia als erstes Elektroflugzeug die Lufttüchtigkeitszulassung der Air Force für den bemannten Flug. Sollte sich die Zulassung als Frachtflugzeug verzögern, könnte Alia schon vorher bei der Luftwaffe zum Einsatz kommen.

Quellen / Weiterlesen

Wie Beta Technologies mit elektrischen Frachtflugzeugen den Flugtaxi-Markt erobern will | Cleanthinking
Amazon And UPS Are Betting This Electric Aircraft Startup Will Change Shipping | Forbes
The Future Of Flight | BETA Technologies
Bildquelle: Wikipedia – BETA Technlologies, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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