Ist das „Apple Car“ eine schlechte Idee?

Das Apple Car war lange nur ein Gerücht, jetzt könnte es wirklich gebaut werden. Ein kluger Schachzug von Apple?

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Die Diskussionen um ein mögliches „Apple Car“ gehen in die nächste Runde. Es war lange ruhig um das Projekt, jetzt scheint aber bei Apple wieder Bewegung in das „Project Titan“ zu kommen. Unter diesem Namen arbeitet Apple angeblich seit 2014 an einem selbstfahrenden Auto.

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Apple sucht einen Produktionspartner

Spekulationen gibt es schon lange, doch jahrelang war nicht klar, ob Apple wirklich an einem eigenen Auto arbeitet. Neuste Berichte scheinen dies aber endgültig zu bestätigen: So soll Apple sowohl mit Hyundai als auch mit Nissan Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit geführt haben. Konkret soll es um die Produktion des Apple Car gegangen sein.

Wie die Financial Times berichtet, war jedoch keiner der beiden Hersteller interessiert. Nissan befürchtete angeblich, zum Auftragsfertiger degradiert zu werden, heißt es. Hyundai hatte Gespräche mit Apple offiziell bestätigt, gab jedoch vor kurzem eine Stellungnahme ab: Man sei mit Apple derzeit nicht in Gesprächen zum Bau autonomer Fahrzeuge.

Der Konzern steht unter Innovationsdruck

Dass Apple überhaupt an einem Auto arbeitet, ist weniger überraschend, als es auf den ersten Blick scheint. Schließlich hat der Konzern abgesehen vom iPhone lange kein wirklich innovatives Produkt mehr herausgebracht. Und die Analysten der Investmentbank Morgan Stanley haben vor kurzem erklärt, warum es für Apple sinnvoll wäre, in die Autoindustrie einzusteigen: Weil es lukrativer ist.

Der weltweite Transportsektor ist geschätzt 10 Billionen US-Dollar wert. Das iPhone-Geschäft hat dagegen nur einen Wert von 200 Milliarden Dollar, heißt es. Um auf das Volumen des heutigen iPhone-Geschäfts zu kommen, müsste Apple nur zwei Prozent des globalen Mobilitätsmarktes für sich einnehmen. Und Apple sei gut darin, einen bestehenden Markt zu vergrößern. „Eine solche Entwicklung könnte nach unserer Ansicht den Markt für Elektrofahrzeuge erheblich ausweiten“, heißt es der Analyse.

Apple müsste auf vertikale Integration setzen

Die Analysten von Morgan Stanley kommen zu dem Schluss, dass Apple auch beim Apple Car auf die vertikale Integration setzen müsste, um so viele Wertschöpfungsstufen wie möglich selbst abzudecken. Apple würde vermutlich anstreben, durch die Kombination von Hardware, Software und Dienstleistungen ein besseres Fahrerlebnis zu bieten, so die Analysten.

Aktuell ist Tesla der einzige Autohersteller, der auf vertikale Integration setzt. Neben Elektrofahrzeugen stellt Tesla auch Solarmodule und Speicher her und hat auch die Batteriezellfertigung unters eigene Dach geholt. Tesla will damit möglichst das gesamte Elektro-Ökosystem aus Fahrzeug, grünem Ladestrom und Speicher aus einer Hand anbieten.

Tesla als Negativbeispiel?

Doch Tesla ist laut Business Insider gerade kein gutes Beispiel für eine gelungene vertikale Integration. Denn obwohl jetzt alles rund zu laufen scheint, hat Tesla immerhin 17 Jahre gebraucht, um an diesen Punkt zu kommen. Deshalb lautet das Fazit von Business Insider: Ein Apple Car wäre keine gute Idee. Denn wer ein vertikal integriertes Modell für die Autoherstellung verfolgt, der will auch keine Autos verkaufen.

Klar ist aber, dass es heute sehr viel einfacher ist, mit Elektroautos Geld zu verdienen als vor 17 Jahren. Dennoch haben es neue Autobauer auch heute schwerer als die etablierte Autoindustrie, eigene Elektrofahrzeuge zu entwickeln und erfolgreich in Serie herzustellen. Wenn Apple sich einen Partner für die Fertigung sucht, würde das wiederum die vertikale Integration des Autos in Frage stellen. Doch gerade die ist nach Ansicht vieler Analysten Apples große Stärke: Das gesamte Produkt, jede einzelne Komponente, die Software und das ganze Ökosystem müsste Apples Handschrift tragen, damit das Auto ein Erfolg werden kann.

So oder so: Gegen ein Apple Car spricht, dass die Gewinnspannen bei Autos sehr viel geringer sind als bei Smartphones und anderen Gadgets. Auch darauf weisen viele Analysten hin. Und die Frage ist zu guter Letzt, ob die Strahlkraft der Marke Apple groß genug wäre, damit Konsumenten nicht mehr nur 1.000 Dollar für ein iPhone ausgeben, sondern gleich 30.000 Dollar für ein Apple Car.

Quellen / Weiterlesen

Das „Apple Car“ würde Apple ruinieren – und Teslas Geschichte zeigt, warum | Business Insider
Apple Car: Gespräche mit Nissan angeblich ebenfalls gescheitert | heise online
Apple iCar Is a Terrible Idea. Here’s Why. | Barron’s
Bildquelle: flickrAutomobile Italia

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

1 Kommentar

  1. Völliger unsinn für Apple ein Auto zu entwickeln, da die Qualitätsansprüche von Apple sehr hoch sind und dafür nur die Deutschen hersteller in frage kämen, dies aber nicht machen werden.

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