Weltpremiere in Österreich: emissionsfreie Stromgewinnung durch Erdöl-Pipeline

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oesterreich-stromgewinnung-pipelineAus Österreich erreicht uns eine innovative Neuigkeit aus dem Bereich der Erneuerbaren Energiegewinnung. Bemerkenswert ist die neueste Bekanntgabe einer Weltpremiere, zumal diese sich auch noch gleichzeitig auf den Erdölsektor bezieht: Ab 2016 wird in unserem Nachbarland emissionsfreier Strom aus Erdöl gewonnen.

Möglich machen dies die Alpen. Die Transalpine Ölleitung verbindet den italienischen Hafen Triest mit insgesamt acht Raffinerien in Deutschland, Österreich und Tschechien. An der Überquerung des Alpenhauptkammes erreicht sie eine Höhe von 1.572 Metern über dem Meeresspiegel. Das Öl durchfließt den Scheitelpunkt und stürzt anschließend wieder in die Tiefe des Tals. Nach dem Vorbild einer Wasserturbine soll die dabei freiwerdende Energie künftig zur Erzeugung von Strom genutzt werden. Im Prinzip handelt es sich um ein Pumpspeicherkraftwerk.

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Das Kraftwerk, welches dieses Vorhaben umsetzen soll, wird von dem Betreiber der Pipeline, der italienisch-österreichischen TAL-Gruppe, auf der Taimeralm in Österreich errichtet. Um Umweltschäden zu vermeiden, wird es sich in einer dichten Wanne befinden. Jährlich sollen so 10 bis 11,5 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt werden.

Der erzeugte Strom betreibt die Pipeline

Der von der Pipeline erzeugte Strom soll in erster Linie zu deren Betrieb genutzt werden und deckt etwa 12% der von ihr benötigten Energie zum Hinaufpumpen des Öls. Laut Ulrike Andres, Geschäftsführerin von TAL, transportiert die Leitung momentan eine durchschnittliche Menge von 40 Mio. Tonnen Öl, der Wert soll konstant gehalten und dementsprechend eine gleichbleibende Menge Strom erzeugt werden.

Beim Bau der Pipeline in den 1960er Jahren war der Gedanke der Stromerzeugung durch fließendes Öl auf Grund der niedrigen Strompreise noch nicht so naheliegend wie heute. Mittlerweile würde sich die Investition von rund 10 Mio. Euro aber nicht nur aus umweltpolitischer, sondern ebenso aus wirtschaftlicher Sicht lohnen. Im Durchschnitt verbraucht die Pipeline 80 Mio. Kilowattstunden pro Jahr, was etwa dem Stromverbrauch von 20.000 Familienhaushalten entspricht.

Bildquelle: © Andreas Schießl / pixelio – www.pixelio.de

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