Kreisel Electric an US-Hersteller verkauft

Der US-Landmaschinenhersteller John Deere hat eine Mehrheitsbeteiligung an Kreisel Electric erworben. Was bedeutet das für Kreisel?

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Der österreichische Batterie-Pionier Kreisel Electric entwickelt Batterietechnologien und Ladestationen und gilt als sehr innovativ. Jetzt hat der US-Hersteller John Deere Kreisel gekauft, um seine Traktoren und Rasenmäher zu elektrifizieren. Für die Marke Kreisel soll sich nichts ändern.

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Kreisel behält Standort und Mitarbeiter

Kreisel Electric wurde 2014 gegründet und bedient von Österreich aus einen weltweiten Kundenstamm mit selbst entwickelten Batterietechnologien und Ladesäulen. Die Österreicher wurden 2017 auf einen Schlag berühmt, als ein Neffe von Arnold Schwarzenegger sich mit 15 Prozent beteiligte. Auch nach der Übernahme durch John Deere will das Unternehmen seinen Standort in Rainbach im Mühlkreis und seine 160 Mitarbeiter behalten. Am Markennamen und am Warenzeichen ändert sich ebenfalls nichts.

Deere: Nachfrage nach Batterie- oder Hybridantrieben für Fahrzeuge steigt

John Deere sieht eine wachsende Nachfrage nach Batterie- und Hybridantrieben für Fahrzeuge. Deshalb will der Landmaschinenhersteller einen Teil seiner Fahrzeuge künftig mit Batterien ausstatten. Das könnten der Mitteilung zufolge Rasenmäher, kompakte Kommunaltraktoren, Kleintraktoren, kompakte Baumaschinen und einige Straßenbaumaschinen sein.

„Die Batterietechnologie von Kreisel kann in der gesamten Produktpalette von Deere eingesetzt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Markterfahrung von Kreisel werde Deere beim Ausbau seines Portfolios an batterieelektrischen Fahrzeugen zugutekommen. Wie Deere weiter mitteilte, ist der Aufbau eines elektrifizierten Portfolios von zentraler Bedeutung für die eigenen Nachhaltigkeitsziele.

kreisel-electricWie Kreisel Electric von dem Deal profitiert

John Deere will nach der Übernahme zudem weiter in die Kreisel Technologien investieren. „Deere wird das Know-how, die globale Präsenz und die Finanzierung bereitstellen, damit Kreisel sein schnelles Wachstum in den Kernmärkten fortsetzen kann“, sagte Pierre Guyot, Senior Vice President bei John Deere Power Systems.

Die Brüder und Gründer Johann, Markus und Philipp Kreisel teilten mit, dass das Kreisel-Team sich darauf freue, sein Basisgeschäft auszubauen, den Deere-Vertriebskanal nutzen zu können, um die Einführung von batterieelektrischen Fahrzeugen und Ladestationen zu beschleunigen, sowie mit den Fahrzeugentwicklungsteams von Deere an Produktverbesserungen zu arbeiten.

Endgültige Genehmigung der Übernahme steht noch aus

Finanzielle Details gaben die Partner nicht bekannt. Der Mitteilung zufolge müssen die österreichischen Behörden die Transaktion noch endgültig genehmigen, was in in etwa 60 Tagen erwartet wird.

Quellen / Weiterlesen

John Deere erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Kreisel Electric | Kreisel Electric
Warum John Deere den Batterie-Hersteller Kreisel übernimmt | agrar heute
Mühlviertler Firma Kreisel Electric an US-Konzern verkauft | Salzburger Nachrichten
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Deere übernimmt Mehrheit an Batteriehersteller | agrarzeitung
Bilderquelle: © Kreisel Electric
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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

1 Kommentar

  1. Das stimmt mich jetzt schon nachdenklich. Warum musste Kreisel verkauft werden? Lief da doch nicht alles so glatt? Klar, in den Medien wird die Übernahme durch John Deere als „Win-Win“-Situation verkauft. Aber dass eine „g’standene“ österreichische Firma, die aus dem „Start-Up-Modus“ schon lange raus ist, nun den Amis gehört, ist schon bitter und kein besonders gutes Zeichen für den Industriestandort Europa.
    Aber immer noch besser, als wenn sich die Kreisel-Brüder an die Chinesen verkauft hätten.

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