Hochhäuser als Stromspeicher

Forscher aus Österreich haben ein spannendes Konzept entwickelt, um Hochhäuser und andere hohe Gebäude als Stromspeicher zu nutzen.

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Weltweit gibt es über 18 Millionen Fahrstühle, und viele davon stehen oft lange Zeit still. Forscher am International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in Österreich wollen diese Fahrstühle in Hochhäusern zu Energiespeichern machen. Ihr Ansatz funktioniert im Prinzip wie ein Pumpspeicherkraftwerk.

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Moderne Fahrstühle nutzen bereits Bremsenergie

Die Forscher stellten ihr Speicherkonzept in der Zeitschrift Energy vor. Sie machen sich die Tatsache zunutze, dass die meisten aktuellen Fahrstühle beim Abwärtsfahren und Bremsen Strom erzeugen. Dieses regenerative Bremsen funktioniert besonders gut, wenn der Lift voll beladen nach unten fährt.

Die Forscher schlagen deshalb vor, überschüssigen erneuerbaren Strom zu nutzen, um nasse Sandbehälter oder andere schwere Materialien in die oberen Etagen zu transportieren. Wenn Energie benötigt wird, werden sie wieder heruntergefahren und der Fahrstuhl erzeugt Strom.

Kostengünstige Umsetzung

Das Interessante an dem Vorschlag ist, dass alle benötigten Komponenten schon vorhanden sind. Fahrstühle werden in vielen Gebäuden oft länger nicht genutzt, und die Gewichte können mit autonomen Anhängern ferngesteuert in den Aufzug hinein und wieder heraus transportiert werden. Viele Aufzüge sind zudem bereits mit den regenerativen Bremssystemen ausgestattet.

Mit dem Konzept, das die Forscher „Lift Energy Storage Technology“ (LEST) nennen, lässt sich Energie dezentral und direkt in der Stadt erzeugen. Es ist kostengünstig und relativ einfach zu installieren – im Gegensatz zu einem Pumpspeicherkraftwerk, das auf demselben Prinzip beruht, aber viel Platz für den Speichersee benötigt.

Hochhäuser könnten weltweit bis zu 300 GWh Strom speichern

Das System lohnt sich in Gebäuden ab einer Höhe von 50 Metern, schreiben die Forscher. Je nach Höhe der Gebäude und der Menge der verwendeten Gewichte könnten Hochhäuser weltweit zwischen 30 und 300 Gigawattstunden Strom speichern.

Julian Hunt, Forscher in der IIASA-Forschungsgruppe für nachhaltige Dienstleistungssysteme und Hauptautor der Studie, hatte die Idee nach einem Umzug. „Ich war schon immer fasziniert vom Prinzip der Lageenergie – der Stromerzeugung durch Höhenunterschiede wie beispielsweise durch Wasserkraft, Pumpspeicher, Auftrieb oder Schwerkraftspeicher“, erklärt Hunt. „Das Konzept von LEST kam mir in den Sinn, nachdem ich seit meinem Einzug in eine Wohnung im 14. Stock viel Zeit damit verbracht hatte, im Aufzug auf und ab zu fahren“, erklärt er.

Einige Details sind vorab zu klären, bevor ein solches System in Betrieb gehen kann. In den oberen und unteren Etagen müssen Räume vorhanden sein, um die Gewichte zwischenzulagern. In Frage kommen Flure oder leerstehende Wohnungen. Außerdem müssen die Decken im Gebäude ausreichend tragfähig für schwere Gewichte sein.

Quellen / Weiterlesen


Hochhäuser als Energiespeicher | scinexx
Lifte als Energiespeicher: Forscher wollen Hochhäuser in riesige Batterien verwandeln | t3n
Lift Energy Storage Technology: A solution for decentralized urban energy storage | ScienceDirect
Bildquelle: © Pixabay

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