Die EU startet eine Forschungsinitiative für bessere Batterien. Das Projekt „Battery 2030+“ bringt führende Wissenschaftler und Unternehmen aus ganz Europa zusammen, um den Grundstein für eine gemeinsame Forschung zu legen. Das Ziel ist, Europa im weltweiten Batteriewettbewerb ganz vorn zu positionieren.
Der Verkehrssektor und das Stromnetz brauchen Batterien
Im Mai 2018 hat die Europäische Kommission einen Strategieplan veröffentlicht. Darin betont sie die Notwendigkeit, die europäische Batterieindustrie mit einem langfristigen Forschungsprojekt zu unterstützen. Batterien, und vor allem neue Batterietechnologien sind wichtig, um mit Elektrofahrzeugen den CO2-Ausstoß im Verkehrssektor merklich zu verringern.
Außerdem können Batterien das Stromnetz stabilisieren, das sich immer mehr auf erneuerbare Energien stützt. Dafür braucht es sehr leistungsstarke Batterietypen, die gleichzeitig kostengünstig und nachhaltig sind. In diesem Bereich läuft ein intensiver Wettbewerb. Die EU will hier in Konkurrenz zu den USA und Asien vorn mitmischen und bündelt dafür die Expertise aus vielen europäischen Ländern.
Grundlage für eine langfristige europäische Batterieforschung
An Battery 2030+ beteiligen sich derzeit 17 Partner aus 9 europäischen Ländern. Ab März 2019 schafft das Projekt die Grundlage für eine europaweit angelegte gemeinsame Batterieforschung, die über zehn Jahre laufen soll. Die hochmodernen Batterietechnologien, die daraus hervorgehen, sollen dann der europäischen Industrie zur Verfügung stehen. Das Ziel ist eine wettbewerbsfähige Industrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Forschungsergebnisse von Battery 2030+ sollen außerdem den Übergang zur CO2-neutralen Kreislaufwirtschaft unterstützen.
Künstliche Intelligenz soll die Batterieforschung unterstützen
In ihrer Forschungsarbeit will die Initiative die Bereiche Künstliche Intelligenz, Robotertechnik und Smart Systems mit einbeziehen. Künstliche Intelligenz in der Batterieentwicklung will zum Beispiel das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) einsetzen, das an der Initiative beteiligt ist. „Es geht in Battery 2030+ insbesondere auch darum, die Art und Weise, wie wir bislang Forschung und Entwicklung betrieben haben, grundlegend zu ändern“, erklärt Maximilian Fichtner, Leiter der Arbeitsgruppe Energiespeichersysteme am KIT. Künstliche Intelligenz könne aufgrund von KI-basierter Datenauswertung an vielen von Robotern hergestellten Einzelproben lernen, wie sich bestimmte Materialien verhalten. Sie könne die Frage beantworten, wie ein Material gestaltet sein muss, um bestimmte Eigenschaften zu haben, sagte Fichtner.
Die Projektpartner im Überblick
Zum Konsortium von Battery 2030+ gehören neben dem KIT die schwedische Uppsala Universität, das Polytechnische Institut Turin, die Technische Universität Dänemark, die Freie Universität Amsterdam und die Universität Münster.
Bei den Forschungszentren beteiligen sich das Französische Forschungszentrum für Alternative Energien und Kernenergie CEA, das Französische Nationale Zentrum für wissenschaftliche Forschung CNRS, das Forschungszentrum Jülich, die Fraunhofer-Gesellschaft, Fundacion Cidetec, das Nationale Institut für Chemie Slowenien, die Organisation für angewandte und technische Forschung Norwegen.
Außerdem sind die Industriefachverbände EMIRI, EASE und RECHARGE sowie das Unternehmen Absiskey an Battery 2030+ beteiligt.
Quellen / Weiterlesen
Powering Europe`s Battery Revolution | Battery 2030+
Europaweite Forschung für Batterien der Zukunft | KIT
Führende Institutionen forschen gemeinsam an den Batterien der Zukunft | Labor Praxis
Bildquelle: © Amadeus Bramsiepe, KIT